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Durch Mückenübertragene Erkrankungen auf dem Vormarsch: Gut geschützt gegen die Blauzungenkrankheit - auf EHD vorbereiten - Impfstoffe in Rekordzeit zugelassen

ID: 2174637

(ots) - Nach wenigen Fällen im Herbst 2023 hat sich die Blauzungenkrankheit (Serotyp BTV-3) 2024 bei Wiederkäuern in Deutschland stark ausgebreitet und viele Betriebe kalt erwischt. Vor allem Schafe erkrankten schwer, viele Tiere starben. Auch bei Rindern kam es zu Erkrankungen und vermehrten Abgängen.

Neben zum Teil deutlichen Leistungseinbußen und klinischen Symptomen wurde vielfach auch über Aborte und Probleme mit der Fruchtbarkeit berichtet. Neben Schafen und Rindern sind auch andere Wiederkäuer und Neuweltkamele (Lamas und Alpakas) von der Blauzungenkrankheit betroffen.

Infektionsrisiko steigt saisonal

DieÜbertragung des Virus durch Mücken (hier Gnitzen) bedingt eine starke Saisonalität. Diese ist gekennzeichnet durch eine Beruhigung des Infektionsgeschehens in den Wintermonaten ("mückenfreie Zeit"), erneutem Beginn auf niedrigem Niveau in den ersten warmen Monaten (etwa ab Mai/Juni) und - abhängig auch von Temperaturen und Niederschlägen, die die Vermehrung der Vektoren begünstigen - dem Maximum der Infektion im Spätsommer bis in den September und Oktober hinein. Die ruhige Phase im Winter und zeitigen Frühjahr gilt es zu nutzen, um einen Impfschutz aufzubauen.

Was ist bei der Impfung zu beachten?

Eine Impfung besteht aus einer Grundimmunisierung und möglichen Auffrischungsimpfungen in für den jeweiligen Impfstoff definierten zeitlichen Abständen. Nur so wird die Wirksamkeit sichergestellt.

Für die Blauzungenkrankheit empfiehlt sich - ebenso wie für andere durch Mücken übertragene Erkrankungen beispielsweise das West-Nil-Fieber beim Pferd - eine Grundimmunisierung während der mückenarmen Zeit im Winter oder Frühjahr. Soweit noch nicht erfolgt, sollte die Grundimmunisierung (in der Regel bestehend aus zwei Impfungen im Abstand von mehreren Wochen) nun zügig abgeschlossen werden. Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt für die Wiederholungsimpfung, um einen optimalen Schutz in den Sommermonaten zu erreichen. Auch im Vorjahr betroffene Herden sollten durch eineImpfung geschützt werden.





Generell sollten nur gesunde Tiere geimpft werden, denn nur bei diesen kann die Impfung richtig wirken. Hierzu gehört auch, dass die Tiere wurmfrei sind. Erfahrungen aus dem Blauzungengeschehen im vergangenen Jahr zeigten, dass schwer betroffene Tiere oftmals auch (hochgradig) verwurmt waren. Tiermedizinische Maßnahmen wie die Entwurmung sollten also rechtzeitig vor der Impfung durchgeführt werden.

Wichtig ist ebenfalls die rechtzeitige Impfung. Diese muss so frühzeitig erfolgen, dass möglichst vor Wiederbeginn der Gnitzen-/Mückensaison ein ausreichender Impfschutz aufgebaut werden kann. Der Körper braucht hierfür einige Zeit - in der Regel wird der volle Impfschutz erst einige Wochen nach der zweiten Impfung der Grundimmunisierung erreicht.Die Entscheidung zur Impfung sollte also getroffen werden, bevor der Erreger die eigenen Tiere erreicht hat.

Impfstoffe in Rekordzeit entwickelt und zugelassen

Die Tiergesundheitsindustrie hat seit dem Auftreten des neues Serotyps BTV-3 der Blauzungenkrankheit in kurzer Zeit drei Impfstoffe für diesen Serotyp entwickelt und bereitgestellt. In enger Abstimmung mit den Behörden wurde vom Bundeslandwirtschaftsministerium zunächst eine Impfgestattung erteilt. Mittlerweile wurden alle drei Impfstoffe im beschleunigten Verfahren zugelassen. Naturgemäß liegen dabei die Daten z.B. zur Dauer der Immunität über einen längeren Zeitraum und erforderlichen Wiederholungsimpfungen nach Abschluss der Grundimmunisierung noch nicht vor. Klare Signale für eine Impfung unterstützen die Unternehmen in der frühzeitigen Planung für ausreichende Impfstoffmengen, denn die Produktion nimmt einige Monate in Anspruch.

Schutz auch gegen die EHD

Auch für einen Impfstoff gegen eine weitere durch Mücken übertragene Erkrankung der Wiederkäuer, die Epizootische Hämorrhagische Krankheit (EHD), hat die Europäische Arzneimittelagentur EMA kürzlich ein positives Votum abgegeben. Die Europäische Kommission hat auf dieser Basis im April des Jahres die Zulassung erteilt. Auch dieser Impfstoff wurde im beschleunigten Verfahren als Zulassung unter außergewöhnlichen Umständen erteilt.

Die EHD ist eine Viruserkrankung der Wild- und Hauswiederkäuer (v.a. Rinder), deren Symptome, denen der Blauzungenkrankheit sehr ähnlich sind. Sie hat sich in den vergangenen beiden Jahren von Spanien und Portugal ausgehend weiter nordwärts bis Westfrankreich ausgebreitet. Hier kommt der Impfstoff bereits zum Einsatz. Auch Belgien hat eine verpflichtende Impfung gegen die EHD beschlossen.

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Dr. Sabine Schüller, Koblenzer Str. 121-123, 53177 Bonn,
Tel. 0228 / 31 82 96, E-Mail bft(at)bft-online.de, www.bft-online.de


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