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Wie sich wirtschaftliche Unsicherheit auf die Industrieversicherung auswirkt

ID: 2162753

Report von Willis zeigt, welche Versicherungssparten unter Druck stehen

(IINews) - Frankfurt am Main, 01. April 2025– Hohe Energiekosten, potenzielle Handelskonflikte und Nachfrage- sowie Investitionsrückgänge belasten Unternehmen in Deutschland aktuell – das wirkt sich auf den Risikoappetit von Unternehmen und Versicherern gleichermaßen aus. Der Risikoberater und Großmakler Willis, ein Geschäftsbereich von WTW, fasst diese Gemengelage inseinem neuen MarktSpot, dem Trendreport zum deutschen Industrieversicherungsmarkt, zusammen:„Obwohl sich der Versicherungsmarkt für Unternehmen in vielen Bereichen stabilisiert hat, lösen die geopolitischen Entwicklungen der jüngsten Zeit große Verunsicherung aus“, sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk&Broking Deutschland undÖsterreich bei Willis. „Insbesondere in der Kreditversicherung, in der Sachsparte sowie im Kfz-Bereich stehen die Zeichen demnächst oder weiterhin auf Verhärtung.“

Kreditversicherung: Mögliche Marktverhärtung 2025

Auch 2025 ist mit steigenden Insolvenzzahlen und Großinsolvenzen zu rechnen. Vor diesem Hintergrund wird es immer relevanter für Unternehmen, sich gegen drohende Zahlungsausfälle abzusichern. Bislang hatte sich die Kreditversicherung als stabil erwiesen, auch weil Unternehmen heutzutage bereits früher in die Sanierung gehen und die Zahlungsausfälle bislang nicht so hoch waren wie vermutet. Aber wachsende Schadenquoten und eventuell verzögert auftretende Effekte könnten in diesem Jahr dennoch zu Engpässen führen. „Zumindest sollten Unternehmen jetzt auf Risikodiversifizierung und umfassende Bonitätsprüfungenihrer Lieferanten setzen“, so Safak Okur, Head of Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

Die Insolvenzentwicklung spielt auch in der D&O-Versicherung eine große Rolle – doch die weiche Marktphase hält aufgrund des hohen Wettbewerbs unter den Anbietern an. Gleichzeitig hat der Bundesgerichtshof die Entscheidung zur Regressfähigkeit von Kartellbußgeldern an den Europäischen Gerichtshof verwiesen, womit ein sehr schadenrelevantes Thema vorerst ungeklärt bleibt. Nazaruk: „Werden Manager für Bußgelder haftbar gemacht, müssen Versicherer hohe Schadenquoten befürchten.“ Angesichts der Dauer des Verfahrens von geschätzten ein bis zwei Jahren rechnet Willis jedoch vorerst kaum mit Auswirkungen auf den D&O-Versicherungsmarkt.





Schwieriges Marktumfeld für die Sachversicherung

Leichte Prämiensteigerungen und strengere Bedingungen müssen Unternehmen in der Sach- und Ertragsausfallversicherung hinnehmen: Die Versicherer haben auf zunehmende Naturgefahren und Großschäden mit einer restriktiven Zeichnungspolitik reagiert, was zu reduzierten Kapazitäten und höheren Selbstbehalten geführt hat. „Risikotransparenz und -qualität entscheiden zunehmend über den Zugang zu Kapazitäten und wettbewerbsfähigen Prämien“, so Okur. „Wir raten daher jedem Unternehmen zu einem proaktiven Risikomanagement und frühen präventiven Maßnahmen,um Risiken zu minimieren.“

Alte und neue Herausforderungen in den Sparten Kfz und Haftpflicht

Ein negatives Bild zeigt sich weiterhin in der Kfz-Sparte. 2024 markierte in der Kraftfahrtversicherung das zweite Jahr in Folge mit tiefroten Zahlen. Auch im kommenden Renewal müssen Unternehmen daher mit schadenverlaufsunabhängigen Beitragsanpassungen für ihre Flottenversicherung rechnen.

In der Haftpflichtsparte stehen derzeit Risiken mit hohem US-Bezug im Fokus der Versicherer: Aufgrund hoher Schadenersatzzahlungen in den USA legen Anbieter immer mehr Wert auf eine transparente Offenlegung von Risikoinformationen. Handlungsbedarf für viele Unternehmen erwächst zudem aus der neuen EU-Verordnung GPSR und den Neuerungen im Produkthaftungsgesetz (PLG). Durch sie stehen künftig mehr Unternehmen in der Pflicht, für die Sicherheit von Produkten zu sorgen oder zu haften. „Frühzeitige Anpassung an die neuen Anforderungen sind der Schlüssel, um Haftungsrisiken zu minimieren und wettbewerbsfähig zu bleiben“, sagt Okur.

Anspruch der Versicherer steigt

Versicherer gestalten den Underwriting-Prozess immer detaillierter und stellen jene Anforderungen, die früher nur an Konzerne gerichtet waren, heute auch an ihre mittelständischen Kunden. In manchen Sparten wie der Sach- oder Cyber-Versicherung stoßen Unternehmen daher auf Schwierigkeiten, ausreichend Deckung zu erhalten – um dem entgegenzuwirken, brauche es frühzeitige Absprachen zwischen Kunde, Versicherer und Makler sowie leichteren Zugang zu Datenpools und Risikoanalyse-Software, so Okur.

Trotz einiger problematischer Sparten verspricht 2025 für die Industrieversicherung ein insgesamt stabiles Jahr zu werden. „Unternehmen müssen ihren Teil dazu beitragen, dass sie zu akzeptablen Prämien und Bedingungen versicherbar bleiben“, sagt Nazaruk. „Dazu gehören eine datengetriebene Risikoanalyse für alle Standorte, Lieferketten und Prozesse sowie die Offenlegung von Informationen und präventiven Maßnahmen.“


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Datum: 01.04.2025 - 10:39 Uhr
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