Rheinische Post: Kommentar: Haft ist besser
(ots) - Mit ihrem Einwand gegen die Idee einer
elektronischen Markierung nach wie vor gefährlicher Triebtäter hat
die Gewerkschaft der Polizei recht. Man mache sich keine
übertriebenen Hoffnungen auf einen Durchbruch im Kampf gegen tickende
menschliche Zeitbomben auf einen riesigen Zugewinn an Sicherheit. Es
bleibt doch dabei: Der Allgemeinheit, besonders den potenziellen
Opfern von Triebtätern, wäre mehr damit gedient, wenn
Sicherungsverwahrung notfalls lebenslang, auch nach späterer
Begutachtung, verfügt werden könnte. Eine noch so entwickelte
Sendetechnik am Fuß- oder Handgelenk eines Schwerkriminellen ändert
nichts an der gefährlichen Tatsache, dass sich der Überwachte frei
bewegen kann. Das auf Kindermörder zielende "Wegschließen, und zwar
für immer", mit dem einst Kanzler Schröder dem Volk aufs Maul
geschaut hat, hatte jenseits der verfassungsrechtlichen
Fragwürdigkeit einen wahren Kern: dass es Ausgeburten des Bösen gibt,
deren Menschenrecht auf Freiheit hinter dem Menschenrecht auf Leben
und Unversehrtheit zurückzustehen hat. Leider sehen höchste Gerichte
in Karlsruhe und Straßburg das anders. Die "Fußfessel" trägt dem auf
bloß leidlich akzeptable Weise Rechnung.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 23.06.2010 - 21:22 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 215958
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Düsseldorf
Telefon:
Kategorie:
Politik & Gesellschaft
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 177 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Rheinische Post: Kommentar: Haft ist besser"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Rheinische Post (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).