„Currywurst ist mein deutsches Lieblingsessen“
Indische HR-Expertin als Managerin HR and Business Development als Beispiel für gelungene Fachkräfte-Integration bei Karriere-Unternehmen bunton/Hoher Bürokratieaufwand und häufig lange Visa-Verfahren

(IINews) - Frankfurt am Main, 12. Dezember 2024. Seit letztem Sommer unterstützt die indische Wirtschaftspsychologin Anushri Menon das Frankfurter Karriere-Unternehmen für Frauen in Führungspositionen bunton zunächst als Studentin und seit Dezember 2024 als Managerin HR und Business Development. Das kann als gelungenes Beispiel für die Integration ausländischer Fachkräfte in den deutschen Arbeitsmarkt gelten. „Ich denke, es ist sehr wichtig, Deutsch zu können, wenn man sich hier integrieren und niederlassen will. Mir gefällt, dass ich die Möglichkeit hatte, verschiedene Aufgaben von Grund auf kennen zu lernen und nicht auf wenige beschränkt bin. Mir macht es Spaß, hier zu arbeiten, da ich die Freiheit habe, Menschen aus verschiedenen internationalen Kulturen zu beobachten und zu verstehen, was meinen Arbeitsansatz erweitert hat“, erklärt Anushri. Hinsichtlich der Dauer des Visa-Verfahrens gibt es jedoch Optimierungspotenzial: Insgesamt sechs Monate musste Anushri auf die Erteilung ihres Visums warten.
Seit dem Inkrafttreten des deutsch-indischen Migrationsabkommen im Dezember 2022 wächst die Zuwanderung von vor allem IT- und Ingenieur-Experten aus Indien, die gegen den anhaltenden Fachkräftemangel in Deutschland helfen. Inzwischen arbeiten in Deutschland 137.000 Inder und Inderinnen, vor allem Hochqualifizierte aus der IT-Branche (jeder Fünfte), das sind dreimal so viele wie noch 2019 wie noch vor fünf Jahren (Quelle: Bundesagentur für Arbeit). Laut „MINT-Herbstreport 2023“ stieg die Zahl von Indern in akademischen MINT-Berufen seit 2012 um fast 700 Prozent auf rund 30.000. In den vergangenen zehn Jahren nahm die Migration aus Indien stark zu, das Land liegt auf Platz 5 bei der Nettozuwanderung (plus 40.500, nach Ukraine, Syrien, Afghanistan und der Türkei), unter den Nicht-Asylländern liegt es auf Platz 1 vor klassischen Migrationsländern wie Polen oder Rumänien. Ende 2023 lebten 246.000 Inder und Inderinnen in Deutschland, damit hat sich die Zahl in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht (Statistisches Bundesamt). Die Zahl der jährlichen Visa für indische Fachkräfte soll künftig von 20.000 auf 90.000 erhöht werden. Die sogenannte Chancenkarte soll den Prozess weiter erleichtern und die Möglichkeit, nach Deutschland zu kommen, attraktiver machen.
Zum Studium und ersten Job nach Deutschland– Gespräch mit Anushri Menon
Anushri stammt ursprünglich aus Chennai (früher Madras) in Südindien und ging nach einem Studium der Psychologie an der FLAME University in Pune, Indien, für ein Masterstudium der Wirtschaftspsychologie und Management an die CBS International Business School nach Köln, um bewußt in Deutschland zu studieren, arbeiten und leben. Beim KI-basierten Karriere-Unternehmen für weibliche Führungskräfte wirkt sie mit, die bestehende Lücke im Angebot für Bewerberinnen als auch bei der Nachfrage nach erfahrenen erfolgreichen weiblichen Führungspersönlichkeiten bei Unternehmen und Organisationen zu schließen. Bunton nutzt Künstliche Intelligenz, Deep Tech Analytics, Social Media Empfehlungsmaschinen und NLP unter Beachtung von Datenschutz und Datensicherheit, um weibliche Führungskräfte sichtbarer zu machen und damit den Führungskräfte-Bedürfnissen von Unternehmen adäquat zu begegnen.
Im folgenden Gespräch beschreibt sie ihren Weg von Chennai bis zur heutigen Arbeit bei bunton, was sie an Deutschland gut findet und warum die Curry-Wurst ihr deutsches Lieblingsessen ist.
Warum wollten Sie nach Deutschland, um hier nach Ihrem Studium der Psychologie an der FLAME University in Pune, Indien, ein Masterstudium der Wirtschaftspsychologie und Management an der CBS International Business School in Köln anzuschließen?
Ich hatte von meinem Vater gehört, wie gut das deutsche Bildungssystem ist. Bei weiteren Recherchen fand ich heraus, dass Wirtschaftspsychologie (ein Fach, das ich studieren wollte) an deutschen Hochschulen weit verbreitet ist. Ich habe mich für die CBS entschieden, weil es dort eine Vielzahl von Kursen, Wirtschaftsprojekten mit Unternehmen und Pflichtpraktika gibt (die mir bei der Integration in das deutsche Berufsleben helfen sollten). Es war die perfekte Mischung aus theoretischem und praktischem Lernen.
Hatten Sie einen Mentor, der Sie dazu ermutigte und begleitete, mit dem Ziel, in Deutschland im Anschluss an Ihr Studium zu arbeiten?
Meine Familie hat mich sehr unterstützt und mir während des gesamten Prozesses geholfen, angefangen bei der Wahl Deutschlands als Land für mein Masterstudium, über die Auswahl meiner Studiengänge und Universitäten, bis hin zur Wahl meiner Unterkunft und sie sind sogar zunächst für eine Woche nach Köln gereist, um mir beim Einleben zu helfen.
Haben Sie eine bestimmte Region/Stadt dabei präferiert?
Da ich vorher noch nie in Deutschland war, wusste ich nicht, was mich in den einzelnen Städten erwartete, also hatte ich keine besonderen Präferenzen. Meine Universität und mein Studium hatten für mich oberste Priorität, also war es egal, wo ich hingehen würde. Ich bin froh, dass ich in Köln studiert habe, denn es war der beste Ort, an dem ich meine ersten zwei Jahre in Deutschland verbringen konnte. Köln ist eine lustige und schöne Stadt mit sehr freundlichen und hilfsbereiten Menschen.
Wie einfach und schnell war die deutsche Bürokratie (Visa, Anerkennung von Abschlüssen)?
Es gibt einige Fälle, in denen ich meine Unterlagen und Dokumente sehr schnell erledigen konnte, und andere Fälle, die länger als erwartet dauerten, vielleicht aufgrund der hohen Arbeitsbelastung und der Anzahl der Anträge.
Hatten Sie bereits eine Jobzusage oder sind Sie nach Deutschland gekommen, um sich beruflich zu orientieren - hatten Sie zuvor bereits in Indien gearbeitet?
Ich habe kurze Praktika und einige Freiwilligeneinsätze in Indien absolviert. Ich bin direkt nach meinem Bachelorstudium für meinen Master nach Deutschland gekommen. Mein Einstieg als Praktikantin bei bunton in Deutschland ist mein erster richtiger Job.
Warum haben Sie sich für das Start-up bunton entschieden?
Auf bunton bin ich auf der Suche nach einem Praktikum zur Integration in den deutschen Arbeitsmarkt gestoßen. Da ich mein Praktikum erfolgreich absolviert habe, konnte ich in Teilzeit weiterarbeiten und bin jetzt in Vollzeit angestellt. Die Arbeit bei bunton war eine Lernreise, für die ich für immer dankbar sein werde. Wenn man bedenkt, dass wir daran arbeiten, qualifizierte Frauen sichtbar zumachen, um ein Gleichgewicht in die Vorstandsetagen zu bringen und die deutsche Unternehmenswelt zu verändern, gibt es mir eine gewisse Zufriedenheit, dazu beitragen zu können. Ich habe durch bunton viele inspirierende Frauen kennengelernt und das motiviert mich, besser zu werden.
Haben Sie vor oder während Ihres Lebens hier in Deutschland Deutsch gelernt?
Ich habe einige Jahre lang Deutsch in Intensivkursen des Goethe-Instituts gelernt, bevor ich nach Deutschland kam. Das hat mir geholfen, das Leben in Deutschland leichter zu finden, und ich konnte mich mit Deutschen unterhalten, was eine gute Erfahrung war. Ich habe an der Universität weiter Deutsch gelernt und konzentriere mich jetzt darauf, so viel Deutsch wie möglich zu sprechen. Ich denke, das ist der beste Weg, um sich zu verbessern. Es ist schwierig, und ich mache immer noch viele Fehler. Aber ich denke, es ist sehr wichtig, Deutsch zu können, wenn man sich hierintegrieren und niederlassen will.
Verstehen Sie den hessischen Dialekt, haben Sie Kontakt zu echten Frankfurtern bzw. deutsche Freunde?
Es ist schwierig für mich, den hessischen Dialekt zu verstehen, da alle schneller sprechen. Aber ich glaube, ich verstehe den Dialekt jetzt besser als vor 3 Monaten, als ich nach Frankfurt gezogen bin. Außerdem konnte ich durch bunton Kontakte knüpfen und an einigen Vereinsaktivitäten teilnehmen, was es mir erleichtert hat, neue Leute in Frankfurt kennenzulernen.
Was ist Ihr deutsches Lieblingswort?
Ich habe keins. Aber ich liebe es, dass es für fast jede Situation oder jedes Gefühl ein deutsches Wort gibt, das nicht direkt ins Englische übersetzt werden kann. Treppenwitz ist ein solches Wort, das ich sehr faszinierend finde. Ein einziges deutsches Wort kann 2 englische Sätze für ein Gefühl erklären.
Würden Sie sich als gut integriert bezeichnen? Ist Ihnen das Einleben in Deutschland leichtgefallen?
Der Umzug ist immer schwierig, vor allem, wenn man jung und weit weg von der Familie ist. Da es mein erstes Mal war, hatte ich ein paar Schwierigkeiten, mich einzuleben. Aber ich denke, dass ich mich jetzt, da sich meine Deutschkenntnisse verbessert haben und ich weiß, wie die Dinge hier funktionieren, viel schneller integrieren kann als zu der Zeit, als ich in Deutschland angekommen bin. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, denn es gibt immer etwas Neues, das ich über Deutschland lerne. Je mehr ich weiß, desto besser kann ich mich voll integrieren.
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit besonders?
Mir gefällt, dass ich die Möglichkeit hatte, verschiedene Aufgaben von Grund auf kennen zu lernen. Ich bin nicht darauf beschränkt, nur an einer Reihe von Aufgaben zu arbeiten. Ich stelle mich immer wieder neuen Herausforderungen.
Außerdem habe ich, seit ich bei bunton als Startup angefangen habe, persönlich miterlebt, wie sehr das Unternehmen gewachsen ist, und es gibt mir auch eine innere Befriedigung, zu sehen, dass es dem Unternehmen jetzt so gut geht.
Was ist anders in Deutschland zu arbeiten?
Ich habe noch nie Vollzeit in Indien gearbeitet, daher wäre es schwierig für mich, die Arbeitskulturen der beiden Länder zu vergleichen.
Hätten Sie in Indien eine Ihrer Ausbildung angemessene, vergleichbare Tätigkeit finden können?
Ja, Indien wächst mit 6-8 % pro Jahr und ist eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt, die zudem stark in die Weltwirtschaft integriert ist.
Was finden Sie an Deutschland besonders gut, was besonders schlecht?
Gut:
- Im Gegensatz zu den Klischees finde ich die Deutschen sehr warmherzig und hilfsbereit.
- Mir gefällt auch, wie professionell die Menschen arbeiten. Es ist ein direkter Ansatz, der es einfacher macht, zu folgen und das Ziel zu erreichen. Gleichzeitig achten sie aber auch darauf, dass sie genügend Zeit für ihre Hobbys und Treffen mit anderen Menschen haben. Ich denke, dass eine gute Work-Life-Balance sehr wichtig ist, um die eigene psychische Gesundheit zu erhalten.
Schlecht:
- Ich habe noch nie so ein„bipolares“ Wetter wie in Deutschland erlebt. In der einen Minute kann es kalt und regnerisch sein, in der nächsten hell und sonnig. Das macht es schwierig, zu planen, was man für den nächsten Tag anziehen soll.
- Ich denke, dass dieÜbergänge zwischen den einzelnen Visumtypen und die bürokratischen Abläufe viel besser erklärt werden könnten, damit Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, Unklarheiten sofort ausräumen können. Dies würde auch die bürokratischen Abläufe wesentlich erleichtern.
Vermissen Sie„echtes“ indisches Essen- oder haben Sie sich an die deutsche Küche gewöhnt? Was ist Ihr deutsches Lieblingsessen?
Es geht nichtsüber indische Hausmannskost. Ich lebe weit von Indien entfernt, deshalb ist indisches Essen das einzige, das mich mit schönen Erinnerungen verbindet. Gleichzeitig achte ich aber auch darauf, so viel deutsches Essen wie möglich zu essen, einschließlich verschiedener Fleischsorten/Steaks,Kartoffelpüree, Glühwein zu Weihnachten und mehr. Auf diese Weise fühle ich mich als Teil des Landes und kann mich besser integrieren.
Es mag einfach erscheinen, aber die Currywurst ist mein deutsches Lieblingsessen. Ich mag es, wie leicht sie ist und doch so viel Geschmack hat.
Mögen Sie Apfelwein, Rippchen mit Kraut, Grüne Soße und Handkäse mit Musik?
Ich habe alle oben genannten Gerichte probiert, aber Frankfurter Grüne Soße mit Ei ist meine neue Essensbesessenheit, nachdem ich nach Frankfurt gezogen bi
Was gefällt Ihnen an Frankfurt besonders, was ist Ihr Lieblingsort?
Obwohl Frankfurt eine vergleichsweise kleine Stadt ist, wird sie wegen ihres Großstadtflairs auch „Mainhatten“ genannt. Ich liebe hohe Gebäude, und es sieht so aus, als wäre ich am richtigen Ort gelandet, um in Deutschland zu arbeiten. Ich liebe es, nachts am Fluss entlang zu spazieren und die schöne Skyline zu sehen.
Was machen Sie in Ihrer Freizeit am liebsten - vielleicht sogar etwas typisch Deutsches?
Normalerweise bin ich ein Stubenhocker, also habe ich mir nicht vorstellen können, dass ich nach draußen gehe, um viel spazieren zu gehen. Während meiner Zeit in Deutschland habe ich angefangen, viel mehr zu laufen und mich daran gewöhnt, bei schönem Wetter zu wandern.
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
bunton ist ein KI-basiertes Karriere-Unternehmen für weibliche Führungskräfte und bringt Executive Search, Karriereentwicklung und -beratung, die neuesten technologischen Entwicklungen sowie ein Netzwerk von Partnern und Beratern zusammen, um die Bedürfnisse weiblicher Führungskräfte zu adressieren. Weitere Informationen unter www.bunton.de
parr:k Jürgen Parr Kommunikation
Jürgen Parr Mobil: 0162 4475187
E-Mail: parr(at)parrkommunikation.de
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E-Mail: parr(at)parrkommunikation.de
Datum: 12.12.2024 - 11:58 Uhr
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Freigabedatum: 12.12.2024
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