Interview mit Clemens von Weichs : ?Cat Bonds sind Teil unseres Risikomanagements'
Interview mit Clemens von Weichs : "Cat Bonds sind Teil unseres Risikomanagements"
(pressrelations) -
Der CEO von Allianz Re, Clemens von Weichs, erklärt, warum, die Allianz Katastrophenanleihen als Alternative zur traditionellen Rückversicherung nutzt
Allianz Re, die Rückversicherungseinheit von Allianz SE, strukturiert Katastrophenanleihen für die Allianz Gruppe. Was ist eine Katastrophenanleihe und wie funktioniert sie?
Clemens von Weichs: Katastrophenanleihen (Cat Bonds) geben das Risiko von Naturkatastrophen an den Kapitalmarkt weiter. Wenn zum Beispiel ein Versicherer ein Portfolio an Risiken aufgebaut hat, kann er entscheiden, einen Teil des Risikos an eine andere Partei weiterzureichen. Das würde seine eigene Schadenbelastung im Falle eines großen Katastrophenereignisses (z.B. Hurrikan oder Erdbeben) verringern. Er könnte traditionelle Rückversicherung einkaufen und damit einen Teil des Risikos an Rückversicherer weitergeben, die dann einen entsprechenden Teil des Schadens bezahlen. Oder er könnte über eine Katastrophenanleihe das Risiko "verbriefen" und an Investoren weitergeben. Tritt dann ein vorher definiertes Schadenereignis ein, kann der Versicherer mit dem Kapital der Anleihe Schadenzahlungen an die Versicherten leisten. Wenn die Anleihe das Ende ihrer Laufzeit erreicht, ohne dass ein entsprechendes Ereignis eingetreten ist, wird den Investoren ihr Kapital zuzüglich eines vorher festgelegten Zinses ausgezahlt.
Was sind die wirtschaftlichen Gründe der Allianz, Katastrophenrisiken zu verbriefen?
Die Allianz nutzt Katastrophenanleihen als Alternative und Ergänzung zu traditioneller Rückversicherung. Eine Alternative im Hinblick auf Preis und Ausfallrisiko, und eine Ergänzung im Hinblick auf die Kapazitätsquellen.
Über Ihre Tochtergesellschaften zeichnet die Allianz Spitzenrisiken in beträchtlicher Höhe, besonders Hurrikan und Erdbeben in den USA sowie Windstürme in Europa. Wenn Kapital im Rückversicherungssektor knapp wird, ist die Allianz daran interessiert, sich alle verfügbaren Quellen für Risikoschutz zugänglich zu machen.
Die Finanzkrise hat das Bewusstsein für das Kontrahentenrisiko geschärft, das in den Rückversicherungsbeziehungen eine wichtige Rolle spielt. Die Allianz hat bereits vor der Finanzkrise damit begonnen, dieses Risiko durch die Nutzung nicht-traditioneller Instrumente zu diversifizieren.
Planen Sie weitere Verbriefungen von Versicherungsrisiken?
Die Allianz unterstützt dieses Marktsegment und hat in den vergangenen Jahren erfolgreich fünf Katastrophenanleihen emittiert. Wir werden weiterhin von Zeit zu Zeit solche Transaktionen durchführen, um unsere traditionelle Rückversicherungsdeckung zu ergänzen. Eine Voraussetzung dafür ist, dass der Preis für die Risikodeckung im traditionellen Rückversicherungsmarkt sowie im Markt für Katastrophenanleihen weitgehend übereinstimmt. Wir prüfen immer alle Optionen, um unserem Bedarf an Risikoschutz und unseren Preisvorstellungen gleichermaßen gerecht zu werden. Daher werden Katastrophenanleihen für die Planung unseres Risikomanagements stetig in Betracht gezogen. Transaktionen wie Blue Fin Series 3 werden zeitlich und in ihrem Aufbau unserem Bedarf entsprechend geplant.
Wie sehen Sie die Marktentwicklung?
Vor 2007 hatte der Verbriefungsmarkt sich soweit entwickelt, dass er sich auf unterschiedliche Risikotypen auszudehnen begann. Als der Markt sich 2009 erholte, konzentrierten sich die meisten Transaktionen auf Risiken aus Naturgefahren in den USA. Das verstärkte Einbeziehen diversifizierender Risiken wie z.B. Windstürme in Europa könnte das Wachstum dieses Marktes begünstigen. Dies hängt jedoch von sich annähernden Preismeinungen von Investoren und Emittenten ab.
Diese Aussagen stehen, wie immer, unter unserem Vorbehalt bei Zukunftsaussagen, der Ihnen oben rechts zur Verfügung gestellt wird.
Kontakt für Presse
Christiane Merkel
Allianz Reinsurance
Phone +49.89.3800-18195
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 27.05.2010 - 16:17 Uhr
Sprache: Deutsch
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