Nur Bologna 'flicken' reicht nicht - mehr Personal fuer die Hochschulen statt mehr Wettbewerbe
Nur Bologna "flicken" reicht nicht - mehr Personal fuer die Hochschulen statt mehr Wettbewerbe
(pressrelations) - slich der heutigen Konferenz "Bologna reloaded - Die Zukunft guter Lehre" der SPD-Bundestagsfraktion erklaeren die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Dagmar Ziegler und der bildungspolitische Sprecher Ernst Dieter
Rossmann:
Nur die groebsten Fehlentwicklungen der Bologna-Reform zu reparieren reicht alleine nicht aus, um eine gute Lehre fuer alle Studierenden zu sichern. Das ist das zentrale Ergebnis der heutigen Bologna-Konferenz der SPD-Bundestagsfraktion. Das Nachsteuern bei den reformierten Studiengaengen darf nicht ausbleiben, muss aber von einem umfangreichen Personalausbauprogramm - einem Pakt fuer die Lehre - ergaenzt werden. Schavan folgt hier der SPD, bleibt aber mit ihren Vorschlaegen beim Geld und beim "Wie" hinter dem Notwendigen zurueck. Die SPD-Bundestagsfraktion fordert die Bundesregierung auf, das Angebot des Bundes zur Verbesserung der Lehre anzuheben und die Mittel nach dem tatsaechlichen Bedarf, also nach der Zahl der Studierenden, zu verteilen.
Die Konferenz hat gezeigt, dass die Bologna-Debatte an vielen Stellen nur den Finger in die Wunde legt. Zahlreiche Probleme in der Lehre gehen weit darueber hinaus. Sie fussen auch in der Unterfinanzierung der Hochschulen angesichts der erfreulicherweise zunehmenden Studierendenzahlen und dem laufenden Strukturwandel im europaeischen und internationalen Hochschulraum. Es bedarf einer Debatte zum Leitbild einer modernen, europaeischen Hochschule, damit die richtigen Fragen gestellt und nicht nur kurzsichtig die groebsten Fehlentwicklungen "geflickt" werden. Wir brauchen kein fehlerschluckendes Update, sondern ein Reload mit neuen Loesungsansaetzen. Kurzsichtige Loesungen schaffen immer zusaetzliche langfristige Probleme.
Bundesministerin Schavan widersetzt sich bis heute dieser Debatte. Noch im Sommer 2009 nannte sie die protestierenden Studierenden "ewig Gestrige". Um den Druck rauszulassen hat sie den Laendern - wie von der SPD vorgeschlagen - einen Lehrpakt vorgeschlagen und will am 17. Mai 2010 einen "Bologna-Gipfel"
abhalten:
- Fuer den Pakt bietet sie allerdings erstens nur einen Bruchteil des vom Wissenschaftsrat bezifferten Bedarfs von rund
1,3 Milliarden Euro im Jahr. Zweitens will sie das Geld wieder nur ueber einem flaechendeckenden Wettbewerb verteilen. Am allerwenigsten brauchen die Hochschulen und Studierenden aber jetzt einen weiteren Hochschul-Wettbewerb. Damit lassen sich eben keine dauerhaften, planungssicheren Lehrverbesserungen fuer alle Studierenden finanzieren, sehr wohl aber bereits ueberbelastete Hochschulverwaltungen laenger beschaeftigen.
- Der Bologna-Gipfel von Schavan ist von Pannen und Missverstaendnissen gepraegt. Nach ueber sechs Monaten Vorbereitungszeit ist immer noch unklar, was rauskommen soll.
Noch heute - zwei Wochen vor dem Termin - wird weiter am Konzept rumgedoktert. So ist auch offen, wer teilnehmen wird, ob der Bund ueberhaupt einen eigenen Beitrag leisten wird oder ob er sich nur als "fairer Makler und Gastgeber" versteht.
Um die Zukunft guter Lehre zu sichern reicht das aber nicht aus.
Der Bund ist gefragt, seine Loesungen an dem grossen Umfang der Probleme zu orientieren und die Laender und Studierenden mitzunehmen. Hochschulpolitik eignet sich denkbar schlecht fuer ergebnislose PR-Veranstaltungen.
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Datum: 04.05.2010 - 00:17 Uhr
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