Klimaschutz im Verkehr braucht mehr als das Elektroauto
Klimaschutz im Verkehr braucht mehr als das Elektroauto
(pressrelations) - "Die Bundesregierung versucht den Eindruck zu erwecken, mit batteriegetriebenen Autos könnte ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz und gegen die Krise der Automobilindustrie geleistet werden. Mit der Elektro-Illusion wird eine Politik bemäntelt, die nach wie vor Straßenverkehr bevorzugt und nicht energisch umsteuert. Tatsächlich findet Elektromobilität seit über 100 Jahren auf der Schiene statt", erklärt Sabine Leidig, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich des heutigen Spitzentreffens von Bundesregierung und Industrie zur Förderung von Elektroautos. Leidig weiter:
"Steuergelder sind besser im öffentlichen Verkehr angelegt, der seit Jahren eine massive Unterfinanzierung und einen Investitionsstau in Milliardenhöhe beklagen muss. Zudem muss die Erforschung effizienter Energiespeicher vorangetrieben werden, um Ausbau und Integration erneuerbarer Energie zu forcieren.
Alle Experten und auch die Bundesregierung sind sich einig, dass im kommenden Jahrzehnt Autos mit Verbrennungsmotor mehr als 95 Prozent des Marktes für PKW ausmachen werden. Die deutsche Autoindustrie gehört neben der amerikanischen zu den Produzenten besonders leistungsstarker und klimaschädlicher Fahrzeuge. Die Bundesregierung muss ihre Verantwortung wahrnehmen und auf EU-Ebene eine Verschärfung der Obergrenzen für den CO2-Ausstoß von PKW und Nutzfahrzeugen durchsetzen. Das 2-Liter-Auto ist bereits entwickelt, es muss nun auch auf dem Markt.
Wenn es für Elektrofahrzeuge einen Markt gibt, brauchen sie keine Milliardensubventionen. Aus heutiger Sicht ist noch gar nicht absehbar, welche Antriebstechnologie langfristig einen wirtschaftlichen Durchbruch erzielen wird. Hinzu kommt, dass E-Fahrzeuge beim derzeitigen deutschen Strom-Mix nicht weniger klimaschädlich sind als herkömmliche Autos. Wenn sie in Ländern wie China betrieben werden, die einen noch höheren Anteil an Kohlekraftwerken haben, stoßen sie sogar deutlich mehr CO2 aus als ihre benzingetrieben Pendants. Zudem machen geringe Reichweite und hohe Kosten sie auf absehbare Zeit zum Nischenprodukt für Besserverdienende."
F.d.R. Christian Posselt
Pressesprecher
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Datum: 03.05.2010 - 17:17 Uhr
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