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HOMBURGER-Interview für die Nachrichtenagentur ddp

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HOMBURGER-Interview für die Nachrichtenagentur ddp


(pressrelations) -
BERLIN. Die Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion Birgit HOMBURGER gab der Nachrichtenagentur ddp folgendes Interview.

ddp: Sie wollten Profifußballerin werden, dann Kriminalkommissarin - jetzt sind sie die mächtigste Frau in der FDP. Was reizt sie an klassischen Männerdomänen?

HOMBURGER: Ich wollte immer in meinem Leben etwas bewegen und gestalten. Das finde ich spannend und das kann man in der Politik sehr gut.

ddp: Mit ihren Jugendwünschen hat ihr jetziger Beruf allerdings nicht mehr viel zu tun.

HOMBURGER: Was man als Jugendliche nicht alles träumt ... Im Grunde wollte ich nicht in die Politik, sondern nach dem Abitur eine Ausbildung machen. Allerdings gehöre ich dem sehr starken Jahrgang 1965 an, so dass ich keine Lehrstelle bekommen habe. Ich habe über hundert Bewerbungen geschrieben, und trotz eines guten Abiturs nur Absagen bekommen. Das war ziemlich frustrierend. Ein Jahr warten, wollte ich aber nicht. Ich wollte durchstarten. Daher habe ich mich für ein Studium entschieden.

ddp: Damals waren Sie ja schon bei der FDP, in die sie mit 17 eintraten.

HOMBURGER: Ich bin in einem Elternhaus groß geworden, das uns Kindern immer sehr viele Freiräume gegeben hat. Gleichzeitig habe ich von meinen Eltern auch die klare Ansage erhalten: Wer Freiheit haben will, hat auch Verantwortung - nicht nur für sich, sondern auch für die Familie, die Freunde und für die Gesellschaft. Und meine Familie war sehr engagiert. Immer wenn gesellschaftliches Handeln gefragt war, waren wir dabei. Da wird schnell klar: wenn man etwas bewegen will in diesem Land, muss man sich um Politik kümmern.

ddp: Gibt es Eigenschaften, die Sie mit Fußballprofis und Kriminalkommissaren teilen?

HOMBURGER: Beim Fußball lernt man Teamfähigkeit - ein ganz wichtiger Punkt - aber auch Durchsetzungsfähigkeit, Situationen zu analysieren und darauf zu reagieren. Natürlich lernt man beim Fußball auch, offensiv zu agieren.





ddp: Ist eine Frau in der Politik auf eine andere Art gefordert, als ein Mann?

HOMBURGER: Entscheidend ist die Persönlichkeit eines Menschen. Sie prägt die Arbeit sehr viel stärker als die Frage, ob jemand Mann oder Frau ist. Abgesehen davon hat mich das nie interessiert. Ich war immer überzeugt, dass Frauen alles genauso gut können. Als ich Fußball spielte, war das in einer Zeit, als dieser Sport bei Frauen noch nicht so populär war wie heute. Ich musste lange kämpfen, bis meine Eltern mir das erlaubten. Und heute haben wir eine tolle Frauen-Nationalmannschaft, bei der sich die Männer manches abgucken können.

ddp: Die mächtigste Frau der Welt und die mächtigste Frau der FDP kommen ja immer wieder zu Beratungen über die Koalitionspolitik zusammen - wie würden Sie Ihren Kontakt zu Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beschreiben?

HOMBURGER: Wir arbeiten sehr gut und vertrauensvoll zusammen. Wir kennen uns ja schon lange. Frau Merkel war Umweltministerin 1994 bis 1998 in der damaligen Koalition aus Union und FDP. Ich war damals umweltpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion. Wir haben also schon vor vielen Jahren in anderen Funktionen sehr eng zusammengearbeitet.

ddp: Sie sind für Ihre Ellenbogen bekannt?

HOMBURGER: Kann ich gar nicht nachvollziehen.

ddp: Kommen die derzeit häufig zum Einsatz?

HOMBURGER: Gerade als Fraktionsvorsitzende ist es wichtig, zu integrieren, argumentativ zu überzeugen. Das macht mir viel Spaß.

ddp: In der Steuerpolitik brauchen Sie Durchsetzungsvermögen. Schließlich haben sie ihr ursprüngliches Steuerkonzept deutlich entschärft, aus der Union kommt dennoch kräftiger Gegenwind.

HOMBURGER: Dafür brauchen wir keine Ellenbogen, sondern Standvermögen. Und da kommt mir zugute, was ich in meiner Jugend gelernt habe: Mich wirft so schnell nichts um. Sie werden keinen politischen Erfolg haben, wenn Sie wild um sich schlagen. Erfolg hat man, wenn man argumentativ überzeugt und auch mal schwierige Phasen durchsteht, ohne seine Überzeugungen aufzugeben.

ddp: Standvermögen hilft nicht mehr viel, wenn in Nordrhein-Westfalen und damit auch im Bundesrat die schwarz-gelbe Mehrheit fällt.

HOMBURGER: Das wird sie nicht. Wir haben alle Chancen der Welt, wieder die Regierung in Nordrhein-Westfalen zu stellen. Ich bin sicher, dass wir das schaffen werden. Auf dem Bundesparteitag in Köln werden wir den Menschen deutlich machen, dass sie die Wahl haben zwischen einer bürgerlichen Regierung und einem Linksbündnis.
Die FDP hat mit Vize-Ministerpräsident Andreas Pinkwart erfolgreich in der Koalition mit der CDU für das Land gearbeitet.

ddp: Rechnen Sie auf dem Parteitag mit Unmut über das abgespeckte Steuerkonzept der FDP?

HOMBURGER: Überhaupt nicht. Die FDP hat auf einem Parteitag mit großer Einigkeit den Koalitionsvertrag beschlossen und damit auch den geplanten Entlastungen im Umfang von 24 Milliarden Euro zugestimmt. Wir setzen jetzt die in der Koalition vereinbarten Kompromisse um.
Ich bin fest davon überzeugt, dass die Partei das mit großer Mehrheit mitträgt.

ddp: Ärgert es Sie nicht ein wenig, dass Sie - wo Sie nach elf Jahren Opposition in der Regierung sind - so viele Zugeständnisse machen müssen?

HOMBURGER: Entscheidend ist, dass es mit dieser Regierung dank der FDP für die Bürger Entlastungen gibt und eben keine Belastungen.
Unter Rot-Grün wurden Steuern erhöht und unter Schwarz-Rot auch - sogar ganz drastisch. Wir wollen, dass die Bürger mehr Netto vom Brutto haben, und genau das haben wir Anfang dieses Jahres in einem ersten Schritt mit dem Wachstumsbeschleunigungsgesetz gemacht. Und wir wollen auch den zweiten Schritt gemeinsam mit der Union gehen - wie wir das im Koalitionsvertrag festgelegt haben.

ddp: Im Stammland der Liberalen Baden-Württemberg haben Sie Ihre politische Karriere gestartet und sind rasch aufgestiegen. Mit 17 traten Sie in die FDP ein, mit 25 waren Sie im Bundestag - dachten Sie jemals daran, wieder aus der Politik auszusteigen?

HOMBURGER: Ich dachte eigentlich gar nicht daran, einzusteigen. Ich wurde sehr überraschend in den Bundestag gewählt. Ich hatte damals einen Arbeitsplatz und ein Stipendium, um eine Doktorarbeit zu schreiben. Dann kam die deutsche Einheit und die vorgezogene Bundestagswahl. Der FDP-Kreisverband Ulm hatte keinen Kandidaten und fragte mich. Ich wollte nicht. Damals war ich Landesvorsitzende der Jungen Liberalen und mir wurde gesagt: es geht nicht, ständig große Reden zu halten und den Mund aufzureißen, aber für die Arbeit nicht zur Verfügung zu stehen. Gemeinsam mit meiner Familie entschied ich dann, dass die Kandidatur eine wertvolle Erfahrung ist. Dass ich tatsächlich in den Bundestag gewählt wurde, hat alle überrascht.

ddp: Haben Sie es jemals bereut?

HOMBURGER: Nein. Nie. Wenn ich irgendwann bei irgendeiner Entscheidung das Gefühl hätte, dass es nicht gut ist, dann würde ich das sofort ändern.


URL: http://www.liberale.de

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Datum: 23.04.2010 - 23:17 Uhr
Sprache: Deutsch
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