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LagenCup - die besten Lagenweine Deutschlands

ID: 1860089

DELIKATE VIELFALT
Wenn Deutschlands Weißweinkultur bis heute auf der ganzen Welt für seinen Riesling gelobt wird, darf nicht außer Acht gelassen werden, dass vor allem die Burgundersorten und der Silvaner in den letzten Jahren einen enormen qualitativen Schub erleben. Die Ergebnisse des LagenCups Weiß 2020 machen das nur allzu deutlich. Württemberg schiebt sich mächtig nach vorne.


(IINews) - Der LagenCup richtet sich an deutsche Weine, die ausschließlich aus einer bestimmten Weinbergslage stammen dürfen. Rund 700 Weißweine aus allen bedeutenden deutschen Anbaugebieten standen zur Verkostung bereit. Eine hochkarätige Jury aus Sommeliers und Weinjournalisten beurteilte die Weine in einer verdeckten Probe nach dem international gängigen 100-Punkte-System.

An der Spitze steht ein Riesling, dessen Heimat sich gewiss zu den Profiteuren der Klimaerwärmung zählen darf

Ob der Jahrgang 2019 in die Weingeschichtsbücher eingehen wird, muss erst die Zukunft zeigen. Fest steht, dass es die Jury mit einer großen Anzahl hochkarätiger Gewächse zu tun bekam. Doch waren es nicht allein Weine aus dem aktuellen Jahrgang, die die Bestenliste der trockenen weißen Weine im LagenCup ausmachten.

PLATZ 1
2019 Volz GG, Riesling GG, Weingut Van Volxem, SAAR / MOSEL

Bis zum Inkrafttreten des Weingesetztes von 1971 war die schiefrig-steile Parzelle »Vols« eine begehrte Einzellage mit klangvollem Namen und vielgerühmten Rieslingen. 1971 ging sie im Wiltinger Braunfels auf – und ihr Name damit unter. Roman Niewodniczański hat sie zu neuem Leben erweckt und aus dem »s« ein »z« gemacht, um rechtlichem Ungemach ein Schnippchen zu schlagen. Vor rund 20 Jahren hat er das Weingut Van Volxem aus seinem Dornröschenschlaf geweckt und der Saar seitdem entscheidende Impulse gegeben. Rieslinge von der Saar sind heute beinahe wieder so gefragt, wie sie es vor hundert Jahren bereits einmal waren. Ob der 2019er »Volz« der beste ist, der je unter seiner Ägide erzeugt worden ist, wird sich noch zeigen müssen, denn dass er grandioses Potenzial besitzt, steht außer Frage. Die Jury zeigte sich begeistert von einer »straffen und salzig-mineralischen Struktur« und lobte seine »ebenso feine Frucht wie reife Säure« über den Klee. (97 Punkte)

PLATZ 2
2019 Bönnigheimer Steingrüben, Riesling GG, Weingut Dautel, WÜRTTEMBERG




Der Aufwärtstrend in Württemberg ist ungebrochen. Nachdem bereits beim LagenCup Rot eine Vielzahl hochkarätiger Spätburgunder aus dem Ländle auf den vordersten Plätzen landeten, ziehen nun auch die Rieslinge nach. Obwohl die Varietät mit rund 20 Prozent der gesamten Anbaufläche die meistangebaute Weißweinsorte der Region ist, sorgten die Weine in der letzten Vergangenheit nur selten für überregionale Furore. Das ändert sich gerade. Und zwar dramatisch. Christian Dautel ist mit dem Bönnigheimer Steingrüben ein ebenso vielschichtiger wie pikanter Riesling gelungen. Die Juroren notierten »eine wundervoll klare Struktur bei pikanter Säure, rauchig prononcierter Mineralik und exzellenter Länge.« Was einerseits der minimal-invasiven Arbeit von Dautel im Keller geschuldet ist, andererseits aber ohne die delikaten Besonderheiten der Lage nicht möglich wäre. Die rund 35 Jahre alten Reben wachsen auf mineralisch verdichteten Schilfsandböden mit einer Steigung von bis zu 50 Prozent. Aus diesen Bedingungen leistet Dautel Außerordentliches. (96 Punkte)


PLATZ 3 (2x)
2017 Bechtheimer Rosengarten, Riesling, Weingut Dreissigacker, RHEINHESSEN
Die Winzer Rheinhessens konnten bei der Qualität ihrer Weine in den letzten Jahren enorm zulegen. Das gilt insbesondere für den Riesling, der im Roten Hang mit seinem Rotliegenden oder etwa in den kalkreichen Lagen des Wonnegaus exzellente Bedingungen für große Weine vorfindet. Dass die Gewächse ein beachtliches Reifepotenzial besitzen, ist indes nur einer kleinen Schar Weinfreaks bekannt. Was vor allem daran liegt, dass die besten Tropfen ab Weingut rasch ausverkauft sind und zu früh getrunken werden. Jochen Dreissigacker hält bereits seit einigen Jahren eine Auswahl seiner besten Lagenwein zurück, bevor er sie in den Verkauf bringt. Wie gut diese Ruhephase den Weinen bekommt, machte der 2017 Riesling aus der lösslehmigen Lage Rosengarten der Jury nun nur allzu deutlich: Die Jury freute sich über eine »superreife Frucht nebst mineralisch anklingenden Feuersteinnoten und einen kompakt-konzentrierten Körper.« Dabei waren sich alle Experten darüber einig, dass die Reife seiner mutmaßlich jugendlichen Wucht ganz wunderbar zu Gesicht steht. Da geht noch was. (96 Punkte)

PLATZ 3 (2x)
2017 Westhofener Morstein, Riesling GG, Weingut Gutzler, RHEINHESSEN
Mit rund 35 Prozent der Gesamtfläche ist der Anteil roter Sorten für ein Weingut in Rheinhessen bei Gutzler vergleichsweise hoch. Dass der Spätburgunder dabei an der Spitze steht, verwundert weniger als die köstliche Tatsache, dass das Weingut auch der oft geschmähten Sorte Dornfelder unverschämt würzige Weine abringt. Und der Riesling, kommt der bei diesem roten Donnerwetter am Ende etwa zu kurz? Freilich nicht. Mit rund zweieinhalb Jahren Flaschenreife hat der fulminante Morstein jetzt seine erste Genussphase erreicht. Ein Juror verfiel in jugendlich-euphorische Umgangssprache und notierte: »verdammt geil strukturiert.« Andere zeigten sich von seiner »delikaten Ausgewogenheit« begeistert. Wie dem auch immer sei. 2017 ist der erste Jahrgang, den Michael Gutzler ohne das Zutun seines viel zu früh verstorbenen Vaters Gerhard erzeugte. Mit dem Morstein hat Michael Gutzler ihm ein köstliches Weindenkmal gesetzt. (96 Punkte)

PLATZ 4
2019 Bechtheimer Rosengarten, Riesling, Weingut Spiess, RHEINHESSEN
Der Lagenname Rosengarten kommt in Deutschland recht häufig vor. Dass er in unserer Top Ten gleich zweimal auftaucht, ist also durchaus nachvollziehbar. Erstaunlich indes ist die Tatsache, dass es sich in beiden Fällen um den Rosengarten in der Gemeinde Bechtheim handelt. Eine bis zu 185 Meter hohe und nach Süden ausgerichtete Hanglage mit sandigen Lehmlössböden. Vor allem dem Löss wird gerne nachgesagt, dass sich dieser Untergrund vor allem für früh trinkreife und fruchtbetonte Weine eignet. Gewiss besitzt auch der Rosengarten der Brüder Christian und Johannes Spiess reichlich saftige Frucht. Doch die steht beileibe nicht allein da, sondern wird von einer fulminanten Würze begleitet. Ein Juror fühlte sich gar an einen Wein aus dem Jura erinnert, dessen beste Exemplare weniger mit Frucht als mit einer ausgeprägten Würze glänzen. Einig war sich die Jury über das Potenzial des Rosengartens. Eine Notiz bringt es auf den Punkt: »Noch wild und ungestüm, seine große Zeit steht noch bevor.« (96 Punkte)

PLATZ 5
2019 Monzinger Halenberg, Riesling GG, Weingut Emrich-Schönleber, NAHE
Dass der Monzinger Halenberg einen so ausgezeichneten Ruf in der Weinwelt besitzt, hat auch mit der detailverliebten Arbeit der Familie Schönleber zu tun, die dieser spektakulären Schiefer-Quarzit-Steillage Jahr für Jahr ebenso spektakuläre Rieslinge abringt. Mit mehr als 40 Jahren Berufserfahrung hat Werner Schönleber den Stil der Weine nicht nur maßgeblich geprägt, sondern begleitet sie bis heute aktiv im Weinberg und Keller. Die Geschäfte hat er mittlerweile an seinen Sohn Frank übergeben, der von der Expertise seines Vaters einerseits profitiert und andererseits seinen eigenen Stil verfolgt. Der 2019er Halenberg macht das nur allzu deutlich, wenn ein Juror notierte: »Feine Reduktionswürze bei brillanter Struktur und salzig-mineralischem Finish.« Vielleicht wie bei noch keinem Halenberg zuvor spielt die mineralische Würze eine entscheidende Rolle, ohne die klarfruchtige Strahlkraft dieses Weltklasse-Rieslings in den Schatten zu stellen. Da wollten die Lobgesänge der Jury auch nicht enden, die hier zu zitieren, der Platz leider einfach nicht ausreicht. Machen wir es also kurz: Der 2019er Halenberg ist eine große Delikatesse. (96 Punkte)

PLATZ 6
2019 Stettener Stäudlen, Riesling Erste Lage, Weingut Karl Haidle, WÜRTTEMBERG
Moritz Haidle musste das Zepter im elterlichen Weingut früher übernehmen, als ihm das damals eigentlich lieb war. Graffitisprayen und Rapmusik waren damals seine Welt. Doch weil sein Vater schwer erkrankte, blieb ihm nichts anderes übrig als den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Seitdem hat sich eine Menge getan. Im übertragenen Sinn könnte man sagen, dass Moritz dem Weingut einen frischen Anstrich und neuen Sound verpasste. Dabei hat er es sowohl musikalisch als auch grafisch beileibe nicht übertrieben. Riesling und Lemberger stehen im Zentrum seines Schaffens. Die Etiketten blieben traditionell. Moritz‘ Revolution ist friedlich verlaufen. Die Veränderungen sind tiefgreifender – man sieht sie nicht, man schmeckt sie. Der Vater kann mächtig stolz auf seinen Sohn sein. Am oberen Rand von Stetten, quasi in einem Kälteloch, wollte er schon lange einen Lagenriesling ausbauen. 2019 hat er sich nun erstmals gewagt aus der kargen Mergel-Kieselsandsteinlage einen Riesling zu kreieren. Spontan und im Holz vergorenß, ist ihm dieser Wein so vortrefflich gelungen, dass er gar nicht anders konnte, als den Wein als separates Gewächs auszubauen. Er wusste die Jury voll und ganz zu überzeugen. »Vielschichtig, würzig und supersaftig« vermerkte ein Juror, während sich ein anderer über »eigenständigen Charakter mit würzigem Tiefgang und exzellenter Länge« begeistert zeigte. (96 Punkte)

PLATZ 7
2017 Escherndorfer Am Lumpen 1655, Riesling GG, Weingut Egon Schäffer, FRANKEN
Korrekt heißt die Lage eigentlich nur Escherndorfer Lump, doch da Frankens VDP-Winzer, die im Besitz von Parzellen in diesem Weinberg sind, ihre besten trockenen Weine als Groe Gewächse herausstellen wollten, steckten sie kurzerhand ihre Premiumparzellen ab und tauften den Bereich »Am Lumpen 1655«. Auch das Weingut Egon Schäffer war damals mit von der Partie und stellte uns mit seinem 2017er einen Riesling vor, dem seine zart einsetzende Reife vorzüglich zu Gesicht steht. Von »salziger Kontur bei straffer Struktur und sehr guter Länge« war in der Juryrunde die Rede. Was sich nicht danach anhört, dass Schäffers Riesling aus dem Escherndorfer Lump am Lumpen 1655 seinen Zenit in absehbarer Zeit überschritten haben wird, sondern seine besten Jahre womöglich erst vor sich hat. Apropos Jahre: Die Familiengeschichte der Schäffers in Escherndorf lässt sich rund 500 Jahre zurückverfolgen. Verwurzelter kann man mit seiner Heimat kaum sein. Da nimmt es auch nicht wunder, dass man bei der Geschmacksbeschreibung »fränkisch trocken« keinen Spaß versteht. Dem Lumpen aus 2017 gestatteten sie immerhin ein knappes Grämmchen. Das ist sparsam, schmeckt aber großartig. (95 Punkte)

PLATZ 8
2019 Kallstadter Saumagen, Riesling GG, Weingut Philipp Kuhn, PFALZ
Beim LagenCup Rot im letzten Frühjahr belegte Philipp Kuhns Spätburgunder aus dem Laumersheimer Steinbuckel den ersten Platz. Nun hat es Kuhn auch mit einem Riesling auf die vordersten Plätze geschafft. Der Mann ist ein Könner in Rot und Weiß. Jetzt könnte man einwenden, dass Kuhn mit einem Wein aus einer der wertvollsten Lagen der Pfalz an den Start gegangen ist und es wenig verwundert, damit in der Top Ten zu landen. Dazu allerdings ist zu sagen, dass eine Lage immer nur so viel wert ist, wie sie ihr Winzer zu nutzen weiß. Kuhns Großes Gewächs aus dem kalkreichen Kallstadter Saumagen jedenfalls wurde von der Jury unisono begeistert abgefeiert. »Klar, saftig, komplex und furztrocken« bemerkte ein Juror begeistert. Auch die anderen Stimmen klangen nicht minder euphorisch: »Straffe Säure bei reifer Fülle und hervorragender Länge« preiste ein anderer Experte das delikate Gewächs. Nun mag sich der eine oder andere Leser fragen, warum dieser Wein keine 100 Punkte erreicht hat. Die Antwort ist recht einfach: Alle Weine wurden verdeckt probiert, was bedeutet, dass jedem der vier Verkoster im Pan seel einzig Jahrgang und Rebsorte bekannt gemacht wurden. Da dürfen, nein müssen die Geschmäcker verschieden sein und machen die Höchstnote von 100 Punkten praktisch unmöglich. Ein Manko? Nicht unbedingt. (95 Punkte)

PLATZ 9
2019 Escherndorfer Am Lumpen 1655, Silvaner GG, Weingut Horst Sauer, FRANKEN
Das Weingut Horst Sauer bewirtschaftet feinste Parzellen im legendären Escherndorfer Lump. Die an vielen Stellen extrem steile Lage mit ihren tiefgründigen Muschelkalkböden ist in eine kesselartige Landschaft eingebettet, die sie einerseits vor kalten Winden schützt und andererseits als Sammelbecken für warme Luftmassen dient. Da dürfte die Arbeit im letzten Sommer nicht immer ein Vergnügen gewesen sein, wenn die Temperaturen auch ohne den natürlichen Wärmespeicher Lump regelmäßig die 30 Grad Marke überschritten. Mit eleganten und frischen Weinen war also nicht zu rechnen, sollte man meinen. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Denn Horst Sauer ist ein akribischer Arbeiter im Weinberg, der jede seiner rund 125 Parzellen über das ganze Jahr im Auge behält und nur dort eingreift, wo es nötig ist. 2019 bedeutete das vor allem, die Trauben vor Sonnenbrand zu schützen und einer unkontrollierten Zuckereinlagerung entgegenzuwirken. Blätter wurden nur behutsam oder gar nicht entfernt, weil sie den Trauben als Sonnenschirm dienen. Die Lese begann bereits am 12. September und war nach 22 Tagen auch schon wieder vorbei. Rekordzeit! Horst Sauers Tochter, Sandra, führt Regie im Keller. Und die durfte sich über topgesunde und reife, aber eben nicht überreife Trauben freuen, die dazu noch erfreulich hohe Säurewerte in petto hatten. Der 2019er Am Lumpen macht keinen Hehl daraus, dass es den Sauers bei ihren Weinen um Frucht und Trinkfreude geht. Und das gilt für den Gutswein bis zum Großen Gewächs. Was sich in der Hierarchie der Weine verändert, sind Komplexität, Mineralik und Reifepotenzial. Wenn ein Juror notierte, dass sich »hinter der exotisch anmutenden Frucht eine delikate Bodenwürze nebst pointierter Säure« verbirgt, hat er die Philosophie des Weinguts womöglich auf den Punkt getroffen. Gegen eine intensive Frucht in der Jugend haben die Sauers nämlich nichts einzuwenden, die mit weiterer Reife allerdings nicht einsam verdorrt, sondern den ursprünglichen Charakter in jedem Jahr weiter freigibt. Man sollte sich also nicht täuschen lassen, war sich die Jury einig: »Das ist ein Silvaner für eine lange Zukunft.« (95 Punkte)

PLATZ 10 (3x)
2017 Siefersheimer Heerkretz, Riesling GG, Weingut Wagner-Stempel, RHEINHESSEN
Daniel Wagner und sein Mitarbeiter Oliver Müller verfassen seit einiger Zeit für jeden Jahrgang ihre sogenannte »Herbstblätter«. Darin geben sie ebenso kompetent wie leidenschaftlich über die Arbeit der letzten Monate Auskunft. Der Bericht über den Werdegang von 2017 liest sich wie ein Drama mit Happy End. Frost im Frühling und Hagel Ende August führten zu hohen Ernteverlusten, dem das Team von Wagner einen Stempel mit peniblen Selektionsarbeiten im Weinberg entgegensetzte. Aufgrund des wechselhaften Wetters über das ganze Jahr hinweg, war ohne gründliches Verlesen kein Staat zu machen. Dieser Entscheidung ist es zu verdanken, dass auch in der steilen und schroffen Lage Heerkretz Ende September bestens ausgereifte Trauben mit markanten Säurewerten gelesen werden konnten. »Wunderbar kräuterwürzig und straff am Gaumen« konnte sich ein Verkoster begeistern. Von einer »vielschichtigen und glasklaren Struktur« wusste ein anderer Juror zu berichten. Es bestand also absolute Einigkeit darin, dass die Heerkretz aus 2017 ein grandioser Wein ist und erst am Anfang seiner steilen Karriere steht. (95 Punkte)

PLATZ 10 (3x)
2018 Deidesheimer Paradiesgarten, Weißburgunder, Weingut Seckinger, PFALZ
Als gastronomisch vielseitig einsetzbar werden Weine aus der Rebsorte Weißburgunder des Öfteren beschrieben. Und man weiß nicht, ob das nun ein Lob oder ein Tadel bedeutet: Adaption vs. Langweile. Für den Weißburgunder der Brüder Seckinger aus Niederkirchen in der Pfalz trifft jedenfalls beides nicht wirklich zu. Sie bauen ihre Weine stets spontan und gerne in Eichenfässern vergoren, durften anecken und im wahrsten Sinne des Wortes für Diskussionsstoff sorgen. Dass sie dennoch über einen geradewegs himmlischen Trinkfluss sorgen, ist dem Feingefühl und dem Talent der Brüder für ein sensibles Getränk wie dem Wein zu verdanken. Ihr Weißburgunder aus dem Deidesheimer Paradiesgarten machte das nur allzu deutlich. Auf dem Papier mögen sich über neun Promille Säure abenteuerlich ausnehmen, im Glas fallen sie delikat ins Gewicht: »Einen derart markanten Weißburgunder hatte ich noch selten«, berichtet ein Juror, während ein anderer »eine famose Würze und phenolische Kontur« zu goutieren wusste. Dabei kommt die Frucht nicht zu kurz, ist jedoch nur ein Instrument in einem hochdelikaten Aromen-Orchester. (95 Punkte)

PLATZ 10 (3x)
2019 »Opus-Oskar«, Chardonnay, Weingut Jülg, PFALZ
Familie Jülg taufte ihre Super-Premium-Reihe zunächst »Opus O«. Weil der Name jedoch eine gewisse Ähnlichkeit zum Icon-Wein »Opus One« von Mondavi & Rothschild besitzt, bekamen es die Jülgs rasch mit deren Anwälten zu tun. Schließlich fügten sie dem Initial den ganzen Namen »Oskar« bei. Was am Ende auch etwas Gutes hatte. Schließlich war es Oskar Jülg, der das Weingut 1961 gegründet hat. Jetzt weiß jeder schneller, was es mit dem Oskar auf sich hat. Dabei handelt es sich um Fassselektionen aus den besten Lagen der Jülgs, die hier, im Süden der Pfalz, meist auf deutschem und französischem Terrain stehen. Ihr 2019er ist vorzüglich gelungen. Wieder einmal. Die Jury verfiel in geradewegs frenetischen Beifall, beklatschte seine »delikate Toastwürze« und eine ebenso »komplexe wie feste Frucht«. Man ahnt es schon. Der »Opus Oskar 2019« ist kein vordergründiger Chardonnay mit einem kitschigen Makeup aus softem Saft mit Vanillegeschmack, sondern ein Wein, der die Sorte Chardonnay nicht nur in Deutschland zu neuen Höhen transportiert. (95 Punkte)


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Datum: 15.11.2020 - 23:26 Uhr
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