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„Informationskompetenz ist eine Schlüsselqualifikation für lebenslanges Lernen“ - 4. Leipziger Kongr

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- Dr. Sühl Strohmenger (Freiburg): „Kompetenten Umgang mit schwer überschaubaren Informationsmengen lernen“
- Spaniens Botschafter Rafael Dezcallar: „Unsere Bibliotheken bauen täglich an der europäischen Kultur“
- BID-Präsidentin Barbara Lison: „Bei kommunalen Bibliotheken sparen zu wollen ist bloßer Populismus“
- Harald Pilzer (Bielefeld): „Stadtteilbibliotheken sind kein Luxus, sondern kulturelle Grundversorgung“
- Bundesvereinigung Bibliothek & Information unterstützt Forderung nach Nothilfefonds Kultur


(IINews) - Leipzig – Die Vermittlung von Informationskompetenz und die drohende Unterfinanzierung kommunaler Bibliotheken gehören zu den zentralen Themen beim 4. Leipziger Kongress für Information und Bibliothek, der heute [15.03.2010] eröffnet wurde. Die Veranstaltung steht in diesem Jahr unter dem Motto „Menschen wollen Wissen! – Bibliotheken im 21. Jahrhundert: international, interkulturell, interaktiv.“ 3.000 Fachleute treffen sich direkt vor der Buchmesse bis 18. März im Congress Center Leipzig. Gastland ist Spanien.

„Wir begehen diesen Kongress mit großem Selbstbewusstsein,“ sagte BID-Präsidentin Barbara Lison, „denn die Bildungslandschaft in Deutschland braucht starke und leistungsfähige Bibliotheken!“ Dies wird auch deutlich, wenn es um die Vermittlung von Informationskompetenz geht. Dr. Wilfried Sühl-Strohmenger von der Universitätsbibliothek Freiburg ist Experte für die so genannte „Teaching Library“. Im Rahmen dieser Aktion werden jährlich 400.000 Schüler und Studierende in Fragen der Informationskompetenz geschult: „Dem kompetenten und effizienten Umgang mit schwer überschaubaren Informationsmengen kommt eine zentrale Bedeutung zu!“ Im Rahmen von Bildungspartnerschaften wird Schülern und Studierenden das systematische Auffinden brauchbarer Informationsquellen beigebracht, aber auch die Organisation und Verwaltung von Wissen. Dr. Sühl-Strohmenger: „Informationskompetenz ist eine Schlüsselqualifikation für das lebenslange Lernen!“

Aus der europäischen Perspektive betrachtet S. E. Rafael Dezcallar, Botschafter von Spanien, die Bibliothekslandschaft: „In unseren Bibliotheken wird täglich an der europäischen Kultur gebaut. Wir sind stolz, dass Spanien Gastland des Leipziger Kongresses ist.“ In Spanien gibt es 5.000 öffentliche Bibliotheken, dazu kommen Universitäts- und Stiftungsbibliotheken. „Aus einer Umfrage wissen wir, dass 91,5 Prozent der Kinder in Spanien mindestens einmal täglich lesen. Das ist auch ein Verdienst der spanischen Bibliotheken“, schildert Rogelio Blanco Martínez, Generaldirektor für Bücher, Archive und Bibliotheken in Spanien. Das mag ein Grund sein, weshalb auch die Buchproduktion von der Wirtschaftskrise kaum beeinflusst wurde. Martínez: „Weltweit sind wir die Nummer vier in der Buchproduktion. Unser Bibliotheksnetz ist für Spanien das wichtigste Kulturnetz überhaupt.“





Das gelte für Deutschland in gleichem Maße, sagte Harald Pilzer, Direktor der Stadtbibliothek Bielefeld und Experte auf dem Gebiet der Finanzierung kommunaler Bibliotheken. Umso mehr kritisierte er die Sparbemühungen zu Lasten der Bibliotheken in Städten und Gemeinden. „Stadtteilbibliotheken sind kein Luxus, wie das mancher Stadtrat behauptet, sondern kulturelle Grundversorgung.“ Insbesondere Politikern schreibt er ins Stammbuch: „Die Bevölkerung stimmt täglich mit den Füßen für den Erhalt der kommunalen Bibliotheken ab.“

Dass der Rotstift an kommunalen Bibliotheken langfristig gar keinen Sinn ergebe, erläuterte Dr. Luzian Weisel, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis: „Die Verknappung des Bibliotheksangebots kostet die Gesellschaft langfristig viel mehr, zumal die Vermittlung von Informationskompetenz noch zu wenig Einzug in die Schulbildung und die Fortbildung der Lehrer gehalten hat. Die Verringerung der Kulturausgaben von heute ist die Erhöhung der Sozialausgaben von morgen.“

BID-Präsidentin Barbara Lison ergänzte mit Blick auf die 11.000 Bibliotheken in Deutschland: „Das Budget von kommunalen Bibliotheken liegt in der Regel unter einem Prozent des städtischen Haushaltes. Wenn Kämmerer den Eindruck erwecken, dass man mittels Schließung von Bibliotheken den kommunalen Haushalt retten kann, dann ist das bloßer Populismus.“

Bibliothek & Information Deutschland, die Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheks- und Informationsverbände (BID), unterstützt die Forderung des Deutschen Kulturrates nach einem Nothilfefonds Kultur. Mit Hilfe des Fonds könnte das Zusammenstreichen kultureller Angebote, das durch die Wirtschaftskrise in den Kommunen ausgelöst wurde, abgemildert werden. Barbara Lison, Präsidentin der Bundesvereinigung: „Viele sehen die Kulturfinanzierung als eine freiwillige Aufgabe. Wir halten das für völlig falsch. Kulturelle Bildung ist überlebensnotwendig für unsere Gesellschaft. Deshalb unterstützen wir die Forderung des Deutschen Kulturrats nach einem Nothilfefonds Kultur.“ Die bisherigen Angebote in den Kommunen seien schon auf ein Mindestmaß reduziert: „Weiterer Abbau wird sich zwangsläufig negativ auf das ohnehin verbesserungswürdige Bildungsniveau in Deutschland auswirken.“

Während der Nothilfefonds noch in der politischen Diskussion ist, hat die Bundesregierung sich des Problems der Gemeindefinanzen bereits angenommen. Viele deutsche Kommunen haben Finanzprobleme, die ihre Handlungsspielräume einengen. Die aktuelle Entwicklung der Kommunalfinanzen hat gezeigt, dass die große Gefahr besteht, dass die Ausgaben auf sogenannte „Pflichtaufgaben“ beschränkt werden. „Kultur wird diesen bislang leider nicht zugeordnet, aber sie ist ein wesentlicher Bestandteil der kommunalen Daseinsfürsorge“, wie Barbara Lison betont.

Dass die Bundesregierung hier aktiv wird findet die deutliche Zustimmung der BID. Präsidentin Barbara Lison: „Kommunale Bibliotheken leisten einen großen Beitrag für unsere Gesellschaft. Sie tragen dazu bei, dass Kinder schneller besser lesen lernen, das vielfältige Medienangebot fördert die Integration. Bibliotheken garantieren auch außerhalb der Großstädte, dass aus Informationen Wissen werden kann. Sie sind einer der wichtigsten Pfeiler der ‹‹Bildungsrepublik Deutschland‹‹. Umso bedeutsamer ist es, dass ihre finanzielle Ausstattung gesichert ist.“

Aus Sicht der Bundesvereinigung ist es erforderlich, für Kommunen Konzepte zu entwickeln, die der nachhaltigen Absicherung der kulturellen Bildung Rechnung tragen. „Wir legen bei der Erarbeitung der Lösungsansätze großen Wert darauf, dass die Ausstattung der Bibliotheken keinen Schaden nimmt, denn die Angebotsverknappung hätte unmittelbare Negativfolgen für die Bürger in den jeweiligen Städten und Gemeinden.“

Die BID schließt sich damit den Forderungen des Deutschen Kulturrates und anderer Spitzenverbände an und begrüßt alle Aktivitäten, die die Absicherung der Kulturetats in den Städten und Gemeinden zum Ziel haben.

Zum Kongress „Menschen wollen Wissen! – Bibliotheken im 21. Jahrhundert: international, interkulturell, interaktiv“ vom 15. bis 18. März werden im Congress Center Leipzig weit über 3.000 Fachbesucher zu mehr als 250 Vorträgen erwartet. Veranstalter ist „Bibliothek und Information Deutschland (BID), die Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheks- und Informationsverbände e.V. Die Schirmherrschaft hat Bundespräsident Horst Köhler übernommen.

Bibliothek und Information Deutschland, die Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheks- und Informationsverbände e.V. (BID), veranstaltet vom 15. bis 18. März 2010 zum vierten Mal den Leipziger Kongress für Information und Bibliothek. Der Kongress hat das Motto: „Menschen wollen Wissen! – Bibliotheken im 21. Jahrhundert: international, interkulturell, interaktiv.“ Die Schirmherrschaft hat Bundespräsident Horst Köhler übernommen. Schwerpunktthemen des Kongresses sind: „Wissen und Wissensgenerierung“, „Kultur in der Krise? – Bibliotheken in der Krise?“, „Bibliotheken als Partner für Medien- und Informationskompetenz“, „Bibliotheken für die Menschen“ und „Wissen gewinnen und Wissen bewahren: Bibliotheken für Schule und Studium, Forschung, Beruf und Freizeit“. Das Gastland des diesjährigen Kongresses ist Spanien.

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Datum: 16.03.2010 - 16:58 Uhr
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Bildung & Beruf


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