InternetIntelligenz 2.0

kostenlos Pressemitteilungen einstellen | veröffentlichen | verteilen

Pressemitteilungen

 

Westdeutsche Zeitung: WZ-Kommentar zur Sea Watch: Europas Mitschuld am Drama im Mittelmeer

ID: 1733755


(ots) - Von Ekkehard Rüger

Es scheint, als hätten Heldinnen gerade Konjunktur. Eine
schwedische Schülerin gegen den menschengemachten Klimawandel. Eine
deutsche Kapitänin gegen die menschenverachtende Migrationspolitik.
Herausragende Einzeltaten als kollektive Erlösungshoffnung aus dem
Jammertal realpolitischer Handlungsunfähigkeit und -unwilligkeit.

Aber ehe sich eine zu wohlige Gewissheit einnistet, dass in diesem
von allen Seiten zugespitzten Seenotrettungsdrama die Rolle des Bösen
natürlich allein Italien zusteht, ein kleiner Test: einfach mal bei
Google die Stichwörter "Italien", "Europa", "Flüchtlinge" und "im
Stich gelassen" eingeben. Das Ergebnis ist eine seit Jahren nicht
enden wollende Dokumentation europäischen Versagens.

Dass in Rom jetzt Rassisten und Europaverächter wie der
Rechtspopulist Matteo Salvini das Sagen haben, dafür trägt die EU
eine Mitverantwortung - weil sie es in all den Jahren nicht geschafft
hat, die Unwucht der Lastenverteilung in der Flüchtlingsfrage zu
lindern. Und wo waren eigentlich all die Fürsprecher der privaten
Seenotrettung, als die EU ihre eigene Mission eingestellt hat? Das
Dilemma zwischen der Rettung von Menschen und dem Schleuserkalkül
damit wurde auf nichtstaatliche Organisationen abgewälzt, derweil
Europa darauf setzt, dass Ertrinkende, die niemand mehr wahrnimmt,
auch niemanden aufregen.

Stattdessen erhält Italien jetzt ungefragt Rechtsbelehrungen im
Dutzend - als gäbe es in dem EU-Land keinen Rechtsstaat mit
funktionierender Gewaltenteilung mehr. Dass die Sea Watch in Italien
anlegen darf, hatte in der vergangenen Woche übrigens kein
juristischer Lakai der italienischen Regierung abgelehnt - sondern
der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion




Telefon: 0211/ 8382-0
politik(at)wz-plus.de
www.wz.de

Original-Content von: Westdeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



PresseKontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  Westdeutsche Zeitung: Das EU-Postengeschacher: Die Katze beißt sich in den Schwanz (Kommentar von Olaf Kupfer)
Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Suche nach einem EU-Kommissionspräsidenten
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 01.07.2019 - 19:39 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1733755
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:

Düsseldorf


Telefon:

Kategorie:

Politik & Gesellschaft


Anmerkungen:


Dieser Fachartikel wurde bisher 40 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
"Westdeutsche Zeitung: WZ-Kommentar zur Sea Watch: Europas Mitschuld am Drama im Mittelmeer
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westdeutsche Zeitung (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Kommentar: Die USA sind verloren / zu Trump und den Folgen ...

Von Lothar LeuschenDie Ereignisseüberschlagen sich. Nur wenige Stunden, nachdem die USA angekündigt hat, die Unterstützung der Ukraine im Verteidigungskampf gegen Russland abzubrechen, kommt ebenso aufgeschreckt wie unausgegoren aus der Union in D ...

WZ-Kommentar zu: Lars Klingbeil ist neuer SPD-Fraktionschef ...

Der, auf den es ankommtVon Lothar LeuschenNormalerweise wäre es eine Randnotiz, dass Lars Klingbeil am Mittwoch im Otto-Wels-Saal des Reichstagsgebäudes zum neuen Vorsitzenden der SPD-Fraktion gewählt worden ist. Aber in diesen Tagen ist nichts me ...

Alle Meldungen von Westdeutsche Zeitung



 

Wer ist Online

Alle Mitglieder: 50.267
Registriert Heute: 0
Registriert Gestern: 0
Mitglied(er) online: 0
Gäste Online: 91


Bitte registrieren Sie sich hier. Als angemeldeter Benutzer nutzen Sie den vollen Funktionsumfang dieser Seite.