"Freiheit und Sicherheit" sind Generalthema des Europäischen Forums Alpbach 2019
(ots) - EFA-Präsident Fischler: "Illiberale Demokratie ist ein Widerspruch 
in sich"
"Es genügt nicht, zu beschreiben, wie eine freie Gesellschaft aussehen könnte. 
Unsere Ambition ist, gemeinsam darüber nachzudenken, welche Voraussetzungen für 
eine freie Gesellschaft nötig sind und wie wir sie schaffen." Diesen Anspruch 
formulierte Franz Fischler, Präsident des Europäischen Forums Alpbach (EFA), am 
Mittwoch in Wien anlässlich der Programmpräsentation des Forums 2019, das von 
14. bis 30. August stattfinden wird. Dessen Generalthema lautet dieses Jahr 
"Freiheit und Sicherheit".
Demokratie sei der beste gesellschaftliche Garant für Freiheit, so Fischler, der
anmerkte, dass der Begriff "illiberale Demokratie" ein Widerspruch in sich sei. 
Denn diese schränke die Freiheitsrechte der Bürger ein. In diesem Zusammenhang 
bat der frühere EU-Kommissar alle Wahlberechtigen, an den Wahlen zum 
Europaparlament teilzunehmen. Generell sieht Fischler derzeit eine Neigung, 
Freiheiten für mehr Sicherheit aufzugeben. Daher müsse man darüber reden, wie 
die Politik Angst nehmen könne. "Null Risiko" sei ein Zustand, den es in der 
Natur nicht gibt, und genauso wenig gibt es eine völlig risikofreie 
Gesellschaft.
Der Präsident des EFA forderte aber auch ein, Freiheit für die Zukunft zu 
schaffen - nichts anderes sei nämlich Nachhaltigkeit. Dafür sei noch viel mehr 
Innovation nötig, technologisch wie gesellschaftlich. Und trotz des aktuellen 
Drangs in Richtung Sicherheit findet Fischler, dass diese in mancher Hinsicht 
auf der Strecke bleibt - wenn etwa in puncto Klimaschutz zu wenig geschieht und 
damit die Sicherheit künftiger Generationen gefährdet wird.
Alpbach wird immer internationaler
EFA-Generalsekretär Philippe Narval legte den Fokus auf die Aufgabe des Forums, 
jungen Menschen das zu geben, was sie künftig als Träger von Verantwortung 
brauchen. "Wir wollen unseren etwa 700 Stipendiaten aus 90 Nationen Kompetenzen 
mitgeben, um mündig und handlungsfähig zu sein." Deshalb enthalte die 
Seminarwoche vormittags Einheiten, in denen Spitzenwissenschaftler mit den 
Studierenden Themen wie Biotechnologie und Quantenphysik behandeln. Nachmittags 
werden handlungsorientierte Seminare angeboten, etwa vom Leiter des 
Schönberg-Chors, der Militärakademie oder der Royal Society of Dramatic Arts.
Ein wichtiger Schwerpunkt des Forums 2019, so Narval, liege auf dem Thema 
Digitalisierung. In einer Reihe von Veranstaltungen gehe es darum, wie diese, 
Ängste nehmend, gestaltet werden könne. Dabei dürften ethische Fragen nicht 
außer Acht gelassen werden. Philippe Narval verwies auch auf ein Seminar mit dem
US-Campaigner Zack Exley, der zeigen wird, wie die Demokratie im Netz gestärkt 
werden kann.
Kunst und Kultur: Begegnungstag mit Ruth Beckermann
Einen integralen Bestandteil des Forums bilden Kunst und Kultur. Beim 
offiziellen Eröffnungsakt am 18. August werden eine überlebensgroße Installation
des Bildhauers Lois Anvidalfarei und eine Auftragskomposition von Chistof Dienz 
gemeinsam ihre Wirkung entfalten. Die ungarische Philosophin Ágnes Heller, 
Holocaust-Überlebende, unter dem Kommunismus Exilantin und Nachfolgerin auf dem 
Lehrstuhl Hannah Arendts, wird eine Ansprache halten. Die im Vorjahr etablierten
"Begegnungen" gestaltet dieses Jahr die Filmemacherin Ruth Beckermann 
("Waldheims Walzer"): Sie bittet u.a. den Komponisten Georg Friedrich Haas und 
den Autor Max Czollek nach Alpbach.
In den 17 Tagen des Europäischen Forums Alpbach werden insgesamt etwa 5.200 
Teilnehmer aus über 100 Staaten erwartet. Im Vorjahr teilten 787 Vortragende ihr
Wissen, der Frauenanteil unter ihnen betrug 36 Prozent. Auch 2019 wird 
Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Forum teilnehmen und Bundeskanzler 
Sebastian Kurz eröffnet die Wirtschaftsgespräche. Darüber hinaus hat 
EU-Kommissar Günther Oettinger sein Kommen angekündigt sowie zahlreiche 
österreichische Minister.
Anmeldung und Programm des Europäischen Forums 2019: www.alpbach.org
Kunst und Kultur in Alpbach: https://alpbach.art/
Informationen für MedienvertreterInnen: https://www.alpbach.org/de/presse/
Kontakt:
Cornelia Mayrbäurl
cornelia.mayrbaeurl(at)alpbach.org
+43 664 386 4882
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Datum: 24.04.2019 - 15:17 Uhr
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