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Welt-Suizid-Präventionstag / Schlaganfall-Patienten sind gefährdet (FOTO)

ID: 1646642


(ots) -
Schlaganfall-Patienten haben ein erhöhtes Suizid-Risiko. Darauf
weist die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe anlässlich des
Welt-Suizid-Präventionstages am 10. September hin.

Ein Drittel erleidet eine Depression

Der Schlaganfall ist die häufigste Folge für Behinderungen im
Erwachsenenalter. Rund 60 Prozent der überlebenden Patienten sind
langfristig auf Therapie, Hilfsmittel oder Pflege angewiesen. Nicht
verwunderlich ist deshalb, dass die Post Stroke Depression (PSD), die
Depression nach Schlaganfall, mittlerweile als eine der häufigsten
Folgen der Erkrankung gilt. In der internationalen Fachliteratur
gehen Experten davon aus, dass etwa ein Drittel der Patienten früher
oder später eine Depression entwickelt. Die Ursachen dafür sehen die
Experten vor allem in der Trauer der Patienten über den bleibenden
Verlust von Fähigkeiten und in ihrer krankheitsbedingten
Antriebslosigkeit, die eine weitere Rehabilitation verhindert. Ein
Kreislauf, aus dem Patienten ohne ärztliche/therapeutische Hilfe oft
nicht herauskommen.

Studie belegt erhöhtes Risiko

Dass eine Depression bei Schlaganfall-Patienten auch mit einer
erhöhten Suizidgefahr einhergeht, ließ sich bisher nur vermuten. Eine
Studie aus Taiwan, die in diesem Jahr im angesehenen Journal der
American Heart Association veröffentlicht wurde, stützt diese These
nun. 12 Jahre lang beobachteten Forscher über 700.000
Schlaganfall-Patienten und verglichen deren Daten mit 1,4 Millionen
Menschen, die nach Alter und Geschlecht der Patientengruppe
entsprachen. Wichtigstes Ergebnis: Das Suizid-Risiko der
Schlaganfall-Patienten war mehr als doppelt so hoch. Besonders
gefährdet waren Patienten, die jünger waren (unter 50), über ein
geringes Einkommen verfügten oder in ländlichen Gebieten lebten.

Ergebnisse scheinen plausibel





"Das Ergebnis ist nicht überraschend", sagt der Essener Neurologe
Prof. Dr. Mario Siebler, Regionalbeauftragter der Stiftung Deutsche
Schlaganfall-Hilfe. "Jüngere Menschen haben häufig am meisten zu
verlieren. Ein Schlaganfall kann Patienten in finanzielle Nöte
stürzen, weil sie oft ihren Arbeitsplatz verlieren. Hinzu kommt der
Verlust der Mobilität, der gerade in ländlichen Regionen schnell zur
Vereinsamung führen kann." Auch wenn die Ergebnisse nicht 1:1 auf
deutsche Verhältnisse übertragbar seien, gibt es aus Sieblers Sicht
keine Zweifel an der Tendenz.

Achtsam auch in der Nachsorge

Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe appelliert deshalb an
Ärzte und Therapeuten, die Schlaganfall-Patienten behandeln, eine
besondere Sensibilität für dieses Risiko zu entwickeln. Immer noch
ist das Thema Depression bei Patienten und Angehörigen schwer zu
vermitteln. "In der Rehabilitation behandeln wir
Schlaganfall-Patienten heute oft schon sehr früh gegen eine sich
anbahnende Depression", so Siebler. "Doch sie kann sich auch erst
später entwickeln, wenn die Patienten zuhause sind und sich ihrer
Situation immer mehr bewusst werden." Rehabilitationserfolge sind in
den ersten Wochen nach einem Schlaganfall in der Regel am größten.
Mit zunehmender Zeit werden die Fortschritte immer geringer.

Noch wenige Erkenntnisse

Zur Behandlung von Depressionen nach Schlaganfall in der
häuslichen Nachsorge gibt es wenige Erkenntnisse. Eine deutsche
Studie, die das langfristige Rehabilitationsergebnis von Patienten in
der Nachsorge untersuchte, registrierte einen Anstieg von
Depressionen. Der Welt-Suizid-Präventionstag findet alljährlich am
10. September statt. Ausgerufen wurde er erstmals 2003 von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Literatur: Harnod T, Lin CL and Kao CH. Risk of Suicide Attempt in
Poststroke Patients: A PopulationBased Cohort Study. Journal of the
American Heart Association. 2018;7:e007830, originally published
January 10, 2018; https://doi.org/10.1161/JAHA.117.007830



Pressekontakt:
Mario Leisle
Telefon: 05241 9770-12
E-Mail: presse(at)schlaganfall-hilfe.de
Internet: schlaganfall-hilfe.de
facebook.com/schlaganfallhilfe
twitter.com/schlaganfall_dt

Original-Content von: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 06.09.2018 - 08:00 Uhr
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