Buchpremiere in Berlin - die große Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert von Konrad H. Jarausch - weitere Veranstaltungen in München und Frankfurt

(ots) - 
   Die große Geschichte des 20. Jahrhunderts erzählt Konrad H. 
Jarausch in seinem neuen Buch "Zerrissene Leben. Das Jahrhundert 
unserer Mütter und Väter". Im Mittelpunkt seines neuen Ansatzes 
stehen die Lebenszeugnisse von 80 normalen Deutschen, die ihr Leben 
aufgeschrieben haben. Aus den Lebenserinnerungen von Ost- und 
Westdeutschen, Frauen und Männern, Tätern und Opfern setzt Jarausch 
das Mosaik der kollektiven Erinnerungen einer ganzen Generation 
zusammen. Buchvorstellungen sind in Berlin, München und auf der 
Frankfurter Buchmesse geplant.
   »Zerrissene Leben. Das Jahrhundert unserer Mütter und Väter« von 
Konrad H. Jarausch
   Wer in der Weimarer Republik geboren ist, kann das gesamte 20. 
Jahrhundert überblicken. Die Erzählungen von Eltern und Großeltern 
aus der Kaiserzeit und dem Ersten Weltkrieg sind genauso präsent wie 
der Aufstieg des Nationalsozialismus, die Schrecken des Zweiten 
Weltkrieges, die Teilung Deutschlands, der Kalte Krieg und die 
Wiedervereinigung. Immer wieder musste die "Generation Weimar" sich 
den neuen Gegebenheiten anpassen.
   Viele, die diese Brüche durchstehen mussten, reflektierten im 
Ruhestand nach der Wiedervereinigung über ihr Leben. Die Motivation 
für autobiografische Schriften klingen ähnlich: den Nachkommen 
hinterlassen, was man erlebt hat und von den Geschehnissen Zeugnis 
ablegen. Die eigene Rolle in der Diktatur wurde von vielen 
hinterfragt. Während die Generation unschuldig am Aufstieg des 
Nationalsozialismus war, wurden doch viele zu Komplizen der 
Konsequenzen daraus. So hatte die Zugehörigkeit zur Hitlerjugend oder
dem Bund Deutscher Mädel auch für Jugendliche aus kritischen 
Elternhäusern einen hohen Reiz - man wollte dabei sein, wegen der 
Kameradschaft, den Ausflügen, den Gemeinschaftserlebnissen. 
Gleichzeitig erlebten jüdischen Mitschüler ihre Ausgrenzung; Zeugnis 
konnten nur die Überlebenden ablegen.
   Sehr verschiedene Lebensläufe hat Konrad H. Jarausch 
zusammengetragen, gebrochene Biografien: von glühenden Nazis bis zu 
jüdischen Holocaust-Opfern, von politischen Wendehälsen bis zu 
unpolitischen Zeitgenossen. Darunter sind bekannte Namen wie Joachim 
Fest, Fritz Stern, Dorothee Sölle oder Ruth Klüger ebenso wie 
gänzlich unbekannte.
   Die Autobiografien der Deutschen legen ein Selbstzeugnis ab vom 
Umgang mit den verschiedenen politischen Systemen, dem 
Nationalsozialismus, dem Kommunismus und der Bundesrepublik. Durch 
die teilweise überraschende Selbstreflexion, die Fehler und 
Schwächen, Verstrickung, Scham und Schuld nicht ausspart, kamen die 
Deutschen zu der Erkenntnis, dass sich Diktatur, Krieg und Holocaust 
nicht wiederholen durften. Konrad H. Jarausch lernte aus seiner 
Beschäftigung mit den Autobiografien der Zeitzeugen, dass nicht 
alleine die öffentliche Erinnerungskultur zur Festigung der 
Demokratie in Deutschland führte. Jarausch hält fest, dass erst der 
schmerzhafte Prozess der Selbsthinterfragung, das Weitergeben der 
individuellen Erlebnisse aus Krieg und Diktatur, die Deutschen zu 
überzeugten Demokraten werden ließ.
   "Der kritische Konsens über die deutsche Vergangenheit wird aber 
nur solange halten können, wie die abschreckenden Erfahrungen des 20.
Jahrhunderts in lebendiger Erinnerung bleiben.", konstatiert 
Jarausch.
   Das Buch erscheint am 13. September 2018 bei wbg Theiss. Trailer 
zum Buch: https://www.youtube.com/watch?v=07g_LKEOEnE
   Buchvorstellungen in Berlin, München und auf der Frankfurter 
Buchmesse
24.9.2018, 18.30 Uhr 
Denkerei, Oranienplatz 2, 10999 Berlin Kreuzberg 
Konrad H. Jarausch im Gespräch mit Michael Wildt 
(Humboldt-Universität, Berlin) 
Moderation: Andreas Kilb, Frankfurter Allgemeine Zeitung 
Eintritt EUR 6 / ermäßigt EUR 4
25.9.2018, 19 Uhr 
Literaturhaus München, Salvatorplatz 1, 80333 München 
Moderation: Franziska Augstein, Süddeutsche Zeitung 
Eintritt frei
13.10.2018, 13 Uhr 
Frankfurter Buchmesse, Lesezelt
   Über das Buch
Konrad H. Jarausch 
Zerrissene Leben. Das Jahrhundert unserer Mütter und Väter 
Aus dem Engl. von Thomas Bertram. 2018. 448 S. mit etwa 30 s/w Abb., 
Bibliogr., geb. mit SU. 
wbg Theiss, Darmstadt. 
978-3-8062-3787-0 
Gebundener Ladenpreis: EUR 29,95
   Über den Autor 
   Konrad H. Jarausch, Jg. 1941, ist Lurcy Professor of European 
Civilization an der University of North Carolina at Chapel Hill. 
Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte führten ihn wiederholt nach
Deutschland (Saarbrücken, Göttingen, Bielefeld, Leipzig und Potsdam).
Von 1998 bis 2006 leitete er zusammen mit Christoph Kleßmann bzw. 
Martin Sabrow das Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in 
Potsdam. Rund 50 Bücher zur deutschen und europäischen Geschichte hat
er publiziert, zuletzt erschien: Out of Ashes. A New History of 
Europe in the Twentieth Century.
   Über die wbg
   Die wbg ist eine Gemeinschaft für Entdeckungsreisen in die Welt 
des Wissens. Sie fördert und publiziert Wissenschaft und Bildung im 
Bereich der Geisteswissenschaften und bietet Gleichgesinnten ein 
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gemeinnützige Fokus des Vereins ermöglicht es, Themen sichtbar zu 
machen, die Wissenschaft und Gesellschaft bereichern. In den 
Verlags-Labels der wbg erscheinen jährlich rund 120 Publikationen, 
die von wbg-Mitgliedern als Wertegemeinschaft ermöglicht werden. Die 
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fließen in neue Projekte zurück. Weitere Informationen zum 
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Datum: 28.08.2018 - 09:51 Uhr
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