Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Bundesliga
(ots) - War da nicht in diesem Sommer so ein sportlicher
Totalschaden  mit der Nationalmannschaft? Und ob: WM-Aus in der 
Vorrunde. Hatten wir noch nicht, kommt heute  auch wieder  auf den 
Tisch, wenn der Bundestrainer dem Präsidium des Deutschen 
Fußball-Bundes seine Analyse hinlegt. Zu befürchten hat Joachim Löw 
nichts, er ist in Zuckerwatte gewickelt worden. Auf 
Tagesordnungspunkt eins steht für die Anhänger  ohnehin wieder die 
Bundesliga. Die Saisoneröffnung übernehmen am Abend Titelverteidiger 
FC Bayern und Herausforderer Hoffenheim. Richtig: Herausforderer! 
Denn Trainer Julian Nagelsmann und sein Team propagieren eine keckere
Herangehensweise. Wer vor dem Rekordmeister kuscht, hat ohnehin 
verloren. Ein paar mehr Kampfansagen gab es  tatsächlich. Was soll es
denn auch. Nur Mut, und dann drauflos. Eine Fußball-Verdrossenheit 
ist trotz des WM-Desasters und der ewigen Alleingänge der Bayern in 
den vergangenen Jahren beim »Volk« nicht zu erkennen. In Köln und 
Hamburg waren  Zweitligaspiele ausverkauft, auch in der Bundesliga 
ist mit potenziell vollen Häusern zu rechnen - nur gibt es  wie immer
keine Großkaliber    zu sehen im Alltag hierzulande. »Der immer 
schneller rasende Fußball-Zug rauscht an Deutschland vorbei«, hat 
Hannovers Klubchef Martin Kind die »Bild«-Zeitung daher wissen 
lassen. Für wie hinderlich er die Begrenzung von externen Finanziers 
durch die nur in Deutschland gültige 50+1-Regel hält, teilt der 
Unternehmer gefühlt alle paar Tage mit. Klar: Bleiben die 
Mehrheitsanteile  in Klubhand, werden  sich wohl auch künftig keine 
ausländischen Superstars in eine deutsche Arena verirren, aber  
deutsche Ball-Artisten in zahlungskräftigere Ligen emigrieren. Die 
Wahrscheinlichkeit, dass die europäischen Trophäen nur  aus 
englischen, spanischen, italienischen,  höchstens noch französischen 
Vitrinen blinken, dürfte  somit noch weiter steigen. Für die Fans ist
das aber nicht das erste Thema. Sie stören sich  daran, mit ihren 
Vorstellungen und Wünschen kaum Gehör zu finden. Erst in in dieser 
Woche erklärten sie die Debatten mit den Verbänden für beendet. Es 
stört sie massiv, dass auch in Deutschland trotz aller  Zurückhaltung
bei der Öffnung für äußere Geldströme der Kommerz immer verstärkter 
ins Kicken reingrätscht. Man ahnt gut, wie voll die Barrikaden wohl 
wären, würden die Bayern und Schalke  ihr Punktspiel  in Shanghai 
austragen. In Spanien motzen gerade schon die Profis, weil die Liga  
einen Meisterschaftsauftritt von Real oder Barcelona in den 
Vereinigten Staaten anordnen will. Markterschließung nennt sich das. 
Vorsaisonal beackern alle relevanten Vereine die fernen  Felder 
längst. Nur die Kleinen haben ihr Kratzen. Über solche 
Überlebenskämpfe redet die Branche bloß nicht so gern.
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Datum: 23.08.2018 - 21:30 Uhr
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