NOZ: Zeckenforscher: FSME-Virus wird sich verstärkt im Norden ausbreiten
(ots) - Zeckenforscher: FSME-Virus wird sich verstärkt 
im Norden ausbreiten
   Experte Dobler widerspricht Robert-Koch-Institut - Zusammenhang 
mit Vogelzuglinien
   Osnabrück. Die Verbreitung der Zecken, die den Hirnhautentzündung 
auslösenden Erreger FSME in sich tragen, ist bislang durch ein 
starkes Nord-Süd-Gefälle geprägt. Der Infektionsforscher Gerhard 
Dobler befürchtet, dies werde sich ändern. "Wir sehen bereits jetzt, 
dass sich das FSME-Virus weiter in den Norden ausbreitet und es eine 
Tendenz auch in Richtung Nordwesten gibt", sagte der Experte im 
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). "Ich rechne 
mit einer weiteren Ausbreitung eher noch in Richtung Westen." Die 
Einschätzung des Robert-Koch-Instituts, dass mit größeren 
Veränderungen nicht zu rechnen sei, teile er nicht, betonte der 
Experte.
   Molekularbiologische Untersuchungen der FSME-Erreger aus 
unterschiedlichen Regionen Europas haben laut Dobler gezeigt, dass 
die Viren unter anderem auf den bekannten Vogelzug-Linien verbreitet 
werden. Der Wissenschaftler am Institut für Mikrobiologie der 
Bundeswehr, einem Partnerinstitut des Deutschen Zentrums für 
Infektionsforschung (DZIF), untersucht seit 2009 die Verbreitung und 
Aktivität des FSME-Virus in Deutschland. Nach seinen Angaben 
schwankte die Zahl der Erkrankungsfälle mit der gefährlichen 
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) in den vergangenen Jahren 
zwischen bundesweit 250 bis 500. Die weitaus meisten davon (85 
Prozent) seien auch im Jahr 2017 in Süddeutschland aufgetreten. Immer
wieder hätten sich jedoch auch Menschen in privaten Gärten in Berlin,
in Stadtparks in Mecklenburg-Vorpommern und auch an der 
niedersächsisch-niederländischen Grenze angesteckt. In Niedersachsen 
deutet auch eine aktuelle Studie des Landesgesundheitsamtes (NLGA) 
bei Forstbediensteten auf ein Vorkommen des FSME-Virus hin. 
Risikogebiete sind in dem Bundesland aber nicht ausgewiesen.
   "Die Entwicklung bleibt regional sehr unterschiedlich", betonte 
Dobler. So sei die Zahl der FSME-Erkrankungsfälle in Unterfranken, in
Hessen, im Odenwald und auch im nördlichen Baden-Württemberg sogar 
deutlich zurückgegangen. "Momentan wissen wir nicht, was die Ursache 
dafür ist, dass die FSME da praktisch verschwindet." Generell könne 
man allerdings sagen, dass in Deutschland die gefährliche 
Hirnhautentzündung seit wenigen Jahren bevorzugt auch in Regionen neu
auftrete, die mit 600 bis 700 Meter etwas höher liegen.
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Datum: 09.07.2018 - 05:00 Uhr
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