InternetIntelligenz 2.0 - Wohin steuert die Volkswirtschaftslehre?

InternetIntelligenz 2.0

kostenlos Pressemitteilungen einstellen | veröffentlichen | verteilen

Pressemitteilungen

 

Wohin steuert die Volkswirtschaftslehre?

ID: 161639

Wohin steuert die Volkswirtschaftslehre?


(pressrelations) -
Workshop und öffentliche Podiumsdiskussion an der Goethe-Universität beleuchten am 18. und 19. Februar die Ausrichtung des universitären Fachs

FRANKFURT. Wird die Volkswirtschaftslehre ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht oder vernachlässigt sie den Beitrag, den sie zur Lösung wirtschaftspolitischer Probleme leisten sollte? Auch diese Frage steht im Zentrum eines Workshops mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema "Normen in der Volkswirtschaftslehre ? Normen des volkswirtschaftlichen Curriculums" am 18. und 19. Februar im IG-Hochhaus auf dem Campus Westend der Goethe-Universität. Die Vorträge des Workshops (18.2. ab 14.00 Uhr, 19.2. ab 9.00 Uhr, Raum 1.314 "Eisenhower-Saal") stehen Vertretern der Medien offen. Um Anmeldung wird gebeten. Bei der Podiumsdiskussion (19.2., 16.30 bis 18.00 Uhr, Raum 311) ist auch die interessierte Öffentlichkeit herzlich willkommen. Die Veranstaltung gehört zum Teilprojekt "Genese von Normen in der ökonomischen Wissenschaft" des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen" der Goethe-Universität.

Aktueller Hintergrund der Veranstaltung ist die Debatte unter deutschen Ökonomen über die Ausrichtung und die Methoden des Fachs Volkswirtschaftslehre. Auslöser dieses "Neuen Methodenstreits" war der Plan der Universität zu Köln, ihre Wirtschaftspolitik-Lehrstühle umzuwidmen, um einen "international wettbewerbsfähigen" Forschungsschwerpunkt für Makroökonomik zu schaffen. Das Vorhaben geriet schnell in die öffentliche Kritik und kulminierte in einem von 83 Professoren unterzeichneten Aufruf in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (5.5.2009) zur "Rettung der Wirtschaftspolitik" an den deutschen Universitäten. Beantwortet wurde dieser durch einen von 188 Ökonomen unterzeichneten und im "Handelsblatt" veröffentlichten Gegenaufruf "Baut die deutsche VWL nach internationalen Standards um!" (8.6.2009), in dem für einen am amerikanischen Modell ausgerichteten "Dreiklang" von Mikroökonomik, Makroökonomik und Ökonometrie plädiert wird.





In dieser Auseinandersetzung spielen konkrete wirtschaftspolitische Instrumente und Problemstellungen (wie z.B. die Finanzmarktkrise) nur eine Nebenrolle. Vielmehr geht es um die Frage, ob und wie das Fach Wirtschaftspolitik im volkswirtschaftlichen Unterricht noch einen Platz finden soll. Damit werden, so scheint es, Neuausrichtung und Normung volkswirtschaftlicher Forschung und Lehre an deutschen Universitäten selbst verhandelt. Die aufgeworfenen Fragen der inhaltlichen und methodischen Ausrichtung des Fachs Volkswirtschaftslehre laden zu einer intensiveren Erörterung von erkenntnistheoretischen Hintergründen der aktuellen Diskussion ein. Ist eine objektive und werturteilsfreie wirtschaftspolitische Forschung möglich und wünschenswert? Welche methodischen Mittel sind der Entwicklung von wirtschaftspolitischen Instrumenten und Konzepten besonders zuträglich? Ein Blick in die Theoriegeschichte des Fachs zeigt, dass diese Fragen keineswegs neu sind. So wurde beispielsweise vor und nach der Weltwirtschaftskrise in der Weimarer Republik die Reflexion wirtschaftspolitischer Optionen vor dem Hintergrund unterschiedlicher theoretischer Paradigmen geführt. Zu diesen theoretischen Strömungen zählten die Historische Schule, die Österreichische Schule und auch Ökonomen, die sich im Anschluss an die englische Klassik der "isolierenden Methode" annäherten und sich "Ricardianer" nannten.

Der Workshop unter der Leitung von Prof. Volker Caspari (TU Darmstadt) und Prof. Bertram Schefold (Goethe-Universität) möchte den Grundlagen der jeweiligen Positionen in dem "Neuen Methodenstreit" auch aus theoriegeschichtlicher Perspektive nachgehen. Zu Beginn des Workshops wird Prof. Rainer Klump, Vizepräsident der Goethe-Universität und selbst Volkswirtschaftler, über die Zielsetzung des Clusters "Normative Ordnungen" in Bezug auf Forschung und Lehre sprechen. In der Podiumsdiskussion soll der volkswirtschaftliche "Methodenstreit" einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Moderation hat Gerald Braunberger (FAZ). Es diskutieren: Prof. Rüdiger Bachmann (University of Michigan), Prof. Nicola Fuchs-Schündeln (Goethe-Universität), Prof. Nils Goldschmidt (Universität der Bundeswehr, München), Prof. Bert Rürup (emeritierter Professor der TU Darmstadt und langjähriger Berater der Bundesregierung in sozialpolitischen Fragen), Prof. Roland Vaupel (Universität Mannheim) und Prof. Carl Christian von Weizsäcker (emeritierter Professor der Universität zu Köln und Senior Research Fellow am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern, Bonn).

Information und Presse-Anmeldung: Matthias Lennig, Exzellenzcluster "Herausbildung normativer Ordnungen", Tel: (069) 798-34717, matthias.lennig(at)normativeorders.net, www.normativeorders.net/de/veranstaltungen/alleveranstaltungen/311-18-19-februar-2010


Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt am Main. 1914 von Frankfurter Bürgern gegründet, ist sie heute eine der zehn größten Universitäten Deutschlands. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Rund um das historische Poelzig-Ensemble im Frankfurter Westend entsteht derzeit für rund 600 Millionen Euro der schönste Campus Deutschlands. Mit über 50 seit 2000 eingeworbenen Stiftungs- und Stiftungsgastprofessuren nimmt die Goethe-Universität den deutschen Spitzenplatz ein. In drei Forschungsrankings des CHE in Folge und in der Exzellenzinitiative zeigte sie sich als eine der forschungsstärksten Hochschulen.


Herausgeber: Der Präsident
Abteilung Marketing und Kommunikation, Postfach 11 19 32,
60054 Frankfurt am Main
Redaktion: Dr. Olaf Kaltenborn, Abteilungsleiter
Telefon (069) 798 ? 2 39 35, Telefax (069) 798 - 2 85 30,
E-Mail kaltenborn(at)pvw.uni-frankfurt.de
Internet: www.uni-frankfurt.de

Weitere Infos zu diesem Fachartikel:

Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



PresseKontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  Dieter Bohlen ersetzt Lindsay Lohan bei Wiener Opernball Beliebte Reiseziele Tirol: Blaulicht WM in der Wildschönau
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 11.02.2010 - 13:17 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 161639
Anzahl Zeichen: 0

pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen


Dieser Fachartikel wurde bisher 300 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
"Wohin steuert die Volkswirtschaftslehre?"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main) (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)



 

Wer ist Online

Alle Mitglieder: 50.219
Registriert Heute: 0
Registriert Gestern: 0
Mitglied(er) online: 0
Gäste Online: 63


Bitte registrieren Sie sich hier. Als angemeldeter Benutzer nutzen Sie den vollen Funktionsumfang dieser Seite.