Mittelbayerische Zeitung: Die Trumpfkarte der Windsors / Mit Prinz Harry und seiner Frau Meghan bekommt das Königshaus nicht nur ein neues Aushängeschild. Die beiden geben der Monarchie eine Zukunft. Von Jochen Wittmann
(ots) - Es ist eine Premiere für die Windsors: Die
Heirat von Prinz Harry mit der amerikanischen Schauspielerin Meghan
Markle markiert den Punkt, wo die Königliche Familie ein wenig mehr
wie das Großbritannien aussieht, das sie repräsentiert. Denn mit
Meghan Markle bekommen die Royals erstmals ein Mitglied mit ethnisch
gemischten Wurzeln. Die Ur-Ur-Ur-Ur-Enkelin eines afroamerikanischen
Sklaven wird in den höchsten Rang des britischen Establishments
aufgenommen. Und kaum einer auf der Insel stört sich an der Hautfarbe
der Braut. Warum auch, immerhin ist das Land auf dem besten Weg in
eine multikulturelle Gesellschaft. Hatten sich im Jahr 1989 noch die
Hälfte der weißen Briten gegen eine Heirat mit einem Schwarzen oder
Asiaten ausgesprochen, waren es 2013 nur 25 Prozent. Die
Eheschließung von Harry und Meghan dürfte dabei helfen, die
Vorurteile weiter abzubauen. Der afroamerikanische Hintergrund von
Meghan ist nur eine Facette ihrer Mitgift, die dem Königshaus helfen
wird, im 21. Jahrhundert anzukommen. Meghan ist außerdem:
Amerikanerin, geschieden, sie machte eine erfolgreiche Karriere als
Schauspielerin und als humanitäre Aktivistin und sie hat als
36-Jährige reichlich Lebenserfahrung gesammelt. An der Seite von
Harry wird sie ein positives Image der Monarchie projizieren: jung,
zeitgemäß, liberal, aufgeschlossen, locker und volksnah. Und dazu
sehen die beiden auch noch ziemlich gut aus. Die Monarchie bekommt
ein neues Aushängeschild. Nicht mehr die älteren Generationen wie die
Queen und ihr Prinzgemahl Philip stehen im Vordergrund, und auch
nicht der Thronfolger Prinz Charles und seine Frau Camilla.
Stattdessen rückt ein Team ins Rampenlicht, das neben Harry und
Meghan aus dem Kronprinzen William und seine Frau Kate besteht. Die
letzte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos Mori ist da sehr
aufschlussreich: Der Lieblings-Royal der Briten ist nicht mehr die
Queen, sondern Prinz Harry mit 42 Prozent. Erst danach kommt
Elizabeth II. mit 32 Prozent, gefolgt von William (30 Prozent), Kate
(27 Prozent) und Meghan (16 Prozent). Den Thronfolger Charles
schätzen neun Prozent der Briten als beliebtesten Royal.
Meinungsumfragen ändern sich, und wenn Charles dereinst König wird,
dürfte er auch wieder an Popularität gewinnen. Aber es gibt keinen
Zweifel, dass zur Zeit seine beiden Söhne mit ihren Frauen die
Trumpfkarte der Windsors sind. Die vier verstehen sich bewusst als
Team. Anfang März traten sie gemeinsam auf, um Meghan als vierte
Schirmherrin der "Royal Foundation" vorzustellen, einer
Dachorganisation von einer ganzen Reihe von
Wohltätigkeitsorganisationen, die sie unterstützen wollen. Da wurde
es augenfällig: Die Brüder zusammen mit ihren Frauen haben eine
gemeinsame Aufgabe. Und die Medien tauften das Team sogleich in
Anlehnung an die Beatles die "Fab Four". Der Erfolg in der
Öffentlichkeitsarbeit ist garantiert, nicht zuletzt, weil die
Aufgaben bei den Fab Four gut verteilt sind. Prinz William als
künftiger König muss sich politisch zurückhalten und unterstützt in
der "Royal Foundation" vor allem Umwelt- und Tierschutz. Seine Gattin
Kate hat ebenfalls schon die Kunst gelernt, bei ihren Reden nicht
anzuecken, und wählte sich Jugendliche und mentale Gesundheit als
Aufgabengebiete aus. Prinz Harry ist der Spaß-Prinz, der auch schon
einmal über die Stränge schlagen kann. Er setzt sich vor allem für
militärische Wohltätigkeitsorganisationen ein. Und Meghan? Sie machte
bei ihrem Debüt klar, dass ihr das Thema Frauenrechte wichtig ist.
"Wir werden unsere erste feministische Aktivistin-Prinzessin haben",
befand die Publizistin Rachel Johnson. Womit sie nur in einem Punkt
Unrecht hat, denn Meghans Titel wird nicht Prinzessin, sondern
Herzogin sein.
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