Unabhängige Arzneimittelinformationen - Der Arzneimittelbrief Informiert
Schmerztherapie: Das Absetzen von Opiaten in der Langzeittherapie ist möglich und kann sogar die Lebensqualität verbessern
(IINews) - Für die Langzeittherapie (Definition: länger als 3 Monate) von chronischen, nicht tumorbedingten Schmerzen werden häufig opiathaltige Schmerzmittel eingesetzt. Die längerfristige Wirksamkeit und Sicherheit dieser Arzneimittel ist jedoch kritisch zu sehen.
In den USA werden Opiate wesentlich häufiger als hierzulande eingesetzt. Man spricht dort mittlerweile von einer "Opiat-Epidemie" und angeblich sterben jedes Jahr 60.000 US-Amerikanern an den Folgen der therapeutischen Opiatbehandlung.
In den deutschen Behandlungsleitlinien zur Schmerztherapie wird empfohlen, regelmäßig mit den Patienten die Möglichkeit einer Dosisreduktion und/oder eines Auslassversuchs zu besprechen. Außerdem soll überprüft werden, ob die Therapieziele noch erreicht werden und ob es Hinweise für Nebenwirkungen gibt. Hierzu zählen: Verstopfung, Müdigkeit, Schlafstörungen, Depression, Störungen im Intimbereich und missbräuchliche Verwendung.
An Hand einer systematischen Literaturübersicht konnte nun gezeigt werden, dass das Ausschleichen von opiathaltigen Schmerzmitteln sowohl die Schmerzen, als auch die schmerzbezogenen Funktionsstörungen und auch die Lebensqualität der Patienten verbessert kann. Mit der Einwilligung der Patienten wird hierzu die Opiat-Dosis über viele Wochen in kleinen Schritten reduziert. Zur Kontrolle sollten die Patienten engmaschig einbestellt werden, in manchen Studien geschah dies mindestens einmal wöchentlich. Außerdem wurden auch vermehrt nicht medikamentöse Therapiemaßnahmen wie Selbsthilfeangebote, physikalische und/oder psychotherapeutische Verfahren und Lebensstilinterventionen.
Opiatbehandlungen bei chronischen, nicht tumorbedingten Schmerzen sind zweifelsohne wichtig und effektiv, ihre Anwendung bedarf allerdings einer ständigen kritischen Neubewertung.
Der Arzneimittelbrief.at
CME Punkte für die ärztliche Fortbildung erwerben
Anmerkung: Der ARZNEIMITTELBRIEF ist eine unabhängige, werbefreie medizinische Fachzeitschrift, die sich kritisch mit der aktuellen Themen in der Medizin beschäftigt. Die Zeitung wird seit über 50 Jahren von klinisch tätigen Ärzten für Ärzte und Apotheker in der Praxis gemacht. Der ARZNEIMITTELBRIEF erscheint monatlich in
Deutschland und Österreich. Medizinjournalisten und Interessierte Medienvertreter können mit Tätigkeitsnachweis einen kostenfreien Online-Zugang beantragen:
Bitte wenden Sie sich an j.schuler(at)me.com.
Themen in diesem Fachartikel:
medizinstudent
medizin-journalist
aerzte-allgemeinmedizin
hausaerztliche-internisten
krankenhausaerzte-in-ausbildung
fachschaft-medizin
medizinische-fakultaeten
medizinische-fachschaften
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
"Sie können diese Pressemitteilung - auch in geänderter oder gekürzter Form - mit Quelllink auf unsere Homepage auf Ihrer Webseite kostenlos verwenden."
Töpchiner Weg 198/200, 12309 Berlin
Datum: 16.01.2018 - 11:30 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1570301
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Lutz Ahrens
Stadt:
Berlin
Telefon: (030) 745 20 47
Kategorie:
Gesundheit & Medizin
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 40 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Unabhängige Arzneimittelinformationen - Der Arzneimittelbrief Informiert
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westkreuz-Verlag GmbH Berlin/Bonn (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).