InternetIntelligenz 2.0

kostenlos Pressemitteilungen einstellen | veröffentlichen | verteilen

Pressemitteilungen

 

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Die SPD und die GroKo
Historische Herausforderung
Thomas Seim

ID: 1559273


(ots) - Die beiden großen staatstragenden Lager der
Republik haben ihren Vorrat an Gemeinsamkeiten aufgebraucht. Sie
wollen nicht mehr miteinander. Aber ohne einander können sie auch
nicht. Vor allem Bundeskanzlerin Merkel und die Union haben dies
leidvoll in den gescheiterten Gesprächen zu Jamaika mit Grünen und
vor allem mit der FDP lernen müssen. Insbesondere die FDP unter
Führung von Christian Lindner scheint mit ihren eher parteitaktischen
Spielchen dieser - durchaus historischen - Herausforderung nicht
gewachsen zu sein. Für die SPD kam dies überraschend. Sie hatte sich
bereits auf ihre Oppositionsrolle eingestellt, als Bundespräsident
Steinmeier sie neu in die Pflicht nahm. Den Funktionären ist ein
Bündnis mit der Union zuwider. Das ist durchaus nachvollziehbar bei
den Erfahrungen der Zusammenarbeit mit Merkel und der
Demobilisierungsstrategie der Union. Von morgen an ringt die SPD nun
auf ihrem Parteitag mit dem Regierungsanspruch an sie. Politisch
steht sie bei einer Abwägung der Alternativen vor einfachen
Entscheidungen: Verweigert sie sich jeglicher Zusammenarbeit mit der
bisherigen Partnerin, um Neuwahlen zu erzwingen, stünde dem ein
verfassungstreuer Bundespräsident entgegen, der diesen Weg nicht
freimachen könnte, sondern eine Kanzlerin Merkel mit einer
Minderheitsregierung beauftragen würde. Übrigens wäre derzeit auch
ein besseres SPD-Wahlergebnis wohl eher unwahrscheinlich. Merkel und
die Union wären in der komfortablen Lage, sich für alle ihre Projekte
jeweils den Partner zu suchen, den sie für eine Mehrheit brauchten.
Noch dramatischer wäre dies für eine von der SPD geduldete
Minderheitsregierung, die auf bestimmte Projekte festgelegt wäre.
Entlang einer solchen Duldung wären Union und Merkel als autonome
Regierung handlungsfähig. Merkel könnte ihre Nachfolger in Ruhe
profilieren. Die SPD wäre ausgegrenzt und gleichwohl in der




Mitverantwortung. Wie man es auch dreht: Die Optionen der Partei sind
- ohne Emotionen betrachtet und auf Ziele sozialdemokratischer
Politik gerichtet - in den von Steinmeier angeregten Gesprächen zu
einer neuen großen Koalition am größten. Merkel und Seehofer brauchen
die SPD. Das bietet ihr die Chance, sich in der Regierung zu erneuern
und die Richtung der Republik in eine an ihren Grundwerten
orientierte Politik zu lenken: Abkehr vom Wachstumszwang, Umdenken
von Masse zu Qualität oder - wie es der alte sozialdemokratische
Vordenker Johano Strasser formuliert - vom Immer-Mehr zum
Immer-Besser. Sicherheit im Wandel - damit hat die SPD bereits 2002
eine Mehrheit bei Wahlen drehen können. Das ist die Chance und die
Herausforderung der Partei in einer Koalition, die es ohne sie nicht
geben kann. Unter einer geschwächten Kanzlerin, die letztmals ins Amt
käme. Mit der Perspektive einer SPD-Kanzlerschaft bei der nächsten
Bundestagswahl.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten(at)neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



PresseKontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
IGLU-Studie offenbart Leseschwäche deutscher Schüler
Die Probleme waren lange bekannt
Andrea Sahlmen
Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Lesestudie
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 05.12.2017 - 20:30 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1559273
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:

Bielefeld


Telefon:

Kategorie:

Politik & Gesellschaft


Anmerkungen:


Dieser Fachartikel wurde bisher 41 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
"Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Die SPD und die GroKo
Historische Herausforderung
Thomas Seim
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Neue Westfälische (Bielefeld) (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Die CDU wird zum stabilisierenden Anker in NRW ...

Zum Ergebnis der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen kommentiert NW-Autor Carsten Heil:"Schon am Morgen danach schließen sich die demokratischen Kräfte gegen die rechtsextreme AfD zusammen. Das haben Sarah Philipp für die SPD und Hendrik Wüs ...

Kita-Pläne in NRW: Eltern sollen wieder zahlen ...

Bielefeld. Die Kitalandschaft in NRW steht offenbar vor einer grundlegenden Veränderung. Dies geht aus einem bislang unter Verschluss gehaltenen Eckpunktepapier des Landes NRW hervor. Wie die in Bielefeld erscheinende Tageszeitung"Neue Westfäl ...

Alle Meldungen von Neue Westfälische (Bielefeld)



 

Wer ist Online

Alle Mitglieder: 50.276
Registriert Heute: 0
Registriert Gestern: 0
Mitglied(er) online: 0
Gäste Online: 27


Bitte registrieren Sie sich hier. Als angemeldeter Benutzer nutzen Sie den vollen Funktionsumfang dieser Seite.