"Maischberger"
am Mittwoch, 6. Dezember 2017, um 23:00 Uhr
(ots) - Das Thema: "Die Koalition der Verlierer: Drohen 
uns faule Kompromisse?"
   Viele Bürger sind genervt: Die Wirtschaft boomt, Steuereinnahmen 
sprudeln - eigentlich beste Voraussetzungen Deutschland zu regieren. 
Aber was machen die führenden Politiker des Landes? Sie schlagen sich
in die Büsche wie die FDP, verlieren sich in Machtkämpfen wie die 
CSU, verzetteln sich in endlosen Beratungen wie die SPD statt beherzt
eine neue Regierung zu bilden. Sind die altgedienten Parteichefs 
Angela Merkel und Horst Seehofer sowie der schwächelnde 
SPD-Vorsitzende Martin Schulz wirklich die Richtigen, um eine 
zukunftsweisende Koalition zu formen? Bringt Schwarz-Rot politische 
Stabilität oder drohen jetzt vier Jahre inhaltlicher Stillstand? 
Werden sich Volksparteien und Wähler weiter voneinander entfremden?
   Die Gäste:
   Klaus Wowereit, SPD (ehemaliger Berliner Bürgermeister) Dorothee 
Bär, CSU Oskar Lafontaine, Die Linke (ehemaliger Bundesvorsitzender) 
Friedrich Küppersbusch (Journalist) Claus Strunz (Fernsehmoderator)
   Klaus Wowereit
   Bundeskanzlerin Angela Merkel will keine Minderheitsregierung, er 
dagegen eroberte mit einer solchen Konstellation das Rote Rathaus in 
Berlin. 2001 ließ sich Klaus Wowereit zum Regierenden Bürgermeister 
wählen und führte eine rot-grüne Minderheitsregierung, gestützt von 
der PDS. In seinen 13 Jahren als Regierungschef führte er sowohl eine
rot-rote als auch eine Große Koalition. 2013 trat der legendäre 
Hauptstadt-Bürgermeister ("Berlin ist arm aber sexy") zurück.
   Dorothee Bär
   Viele Monate lang war die CDU im parteiinternen Machtkampf tief 
gespalten. Jetzt steht fest: Markus Söder soll Ministerpräsident in 
Bayern werden, Horst Seehofer Parteivorsitzender bleiben. Dorothee 
Bär begrüßt die Entscheidung: "Ich freue mich sehr, dass Markus Söder
einstimmig für das Amt des Ministerpräsidenten nominiert wurde. Er 
wird ein guter Landesvater werden." Als CSU-Vorstandsmitglied sieht 
sie ihre Partei gut aufgestellt für die Landtagswahlen 2018 und die 
Koalitionsverhandlungen mit der SPD in Berlin. "Wir brauchen 
Erfahrung und Durchsetzungskraft bei der Regierungsbildung und 
Aufbruch und Erneuerung durch Markus Söder."
   Oskar Lafontaine
   "Vier weitere Jahre unter Angela Merkel sind keine Lösung", 
beklagt der Vorsitzende der Linksfraktion im Saarland und warnt die 
Sozialdemokraten: "Die SPD hat seit zwei Jahrzehnten den Stempel, 
dass sie vor den Wahlen sozial ist und nach den Wahlen nicht mehr." 
Diesen Eindruck könne sie nur mit glaubwürdigem Handeln wieder 
loswerden, sagt der ehemalige Linken-Chef. Achtzehn Jahre nach seinem
Rücktritt als SPD-Vorsitzender zweifelt Oskar Lafontaine, ob dieser 
Schritt richtig war: "Ich stelle mir manchmal die Frage, ob ich 
innerhalb der SPD mehr hätte bewirken können."
   Friedrich Küppersbusch
   "Die Wähler haben Merkel nicht ganz abgewählt", analysiert der 
Fernsehproduzent und langjährige Moderator ("ZAK", ARD). Der 
Journalist befürchtet eine schnelle Einigung auf die Große Koalition,
plädiert dagegen für ein neues demokratisches Experiment. "Der 
Bundespräsident betont, es gebe Höheres als Personen und Parteien. 
Bisher ist die Union nur zu einem Opfer bereit: Weiterregieren. Auch 
an Union und Merkel ist die Frage zu richten: Was opfert Ihr? 
Vielleicht den Glaubenssatz, dass es in der Bundesrepublik noch nie 
eine Minderheitsregierung gegeben hat", sagt Friedrich Küppersbusch.
   Claus Strunz
   Der TV-Journalist plädiert für Neuwahlen. Die Große Koalition 
könne nicht der Ausweg sein, denn sie sei bei der Wahl krachend 
abgewählt worden. Dass Angela Merkel nach dem Scheitern von Jamaika 
weiter Kanzlerin bleiben will, hält Claus Strunz für grundfalsch: "Am
Tiefpunkt ihrer Macht, inmitten einer Krise, die sie selbst 
verursacht hat, schaltet die Regierungschefin auf stur." Merkel habe 
keine Kraft, eine Koalition zu schmieden, und gar keine Vision, sagt 
der Fernsehmoderator ("Akte 20.17") und fühlt sich an Helmut Kohl 
erinnert, "der 1994 vier weitere Jahre anhängte, obwohl eigentlich 
schon Schluss war".
   "Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, 
hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH. 
"Maischberger" im Internet unter www.DasErste.de/maischberger 
Redaktion: Elke Maar (WDR)
Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste, 
Tel: 089/5900 23876, E-Mail: agnes.toellner(at)DasErste.de 
Felix Neunzerling, ZOOM MEDIENFABRIK GmbH, 
Tel.: 030/3150 6868, E-Mail: FN(at)zoommedienfabrik.de
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Datum: 05.12.2017 - 11:34 Uhr
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