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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Afghanistan

ID: 1423685


(ots) - Masar-i-Scharif ist die sicherste Stadt
Afghanistans und die Deutschen sind die Guten. Das sind zwei von
vielen Illusionen, von denen wir uns schnell verabschieden sollten.
Ein Sturmangriff nicht auf, sondern in das deutsche Konsulat in einer
Großstadt mit 270.000 Einwohnern zeigt, was Sache ist. Afghanische
Militärs schaffen es nicht, ihr Land allein zu stabilisieren. Wer im
Bundestag bei der im Dezember anstehenden Mandatsverlängerung weiter
das Trugbild vom geregelten Übergang pflegt, macht sich etwas vor.
Erstmals gibt es keine Winterpause am Hindukusch. Seit Oktober sind
fünf Selbstmordkommandos in Großstädte eingefallen, um blutige
Zeichen zu setzen. Auch Bodenkämpfe und Luftangriffe seitens der
Amerikaner haben wieder zugenommen. Obamas Versuch der Zurückhaltung
ist auch auf diesem Kriegsschauplatz gescheitert. Die Ausbildung von
möglichst vielen einheimischen Soldaten und Polizisten zu hoffentlich
treuen Staatsdienern liefert vorzeigbare Zahlen, aber nicht
ebensolche Ergebnisse. Selbst die lobenswerte Aus- und Fortbildung
von 250.000 Lehrern wird Deutschland nicht gedankt. Fast jeder
Versuch der Lockerung und Förderung einer Bürgergesellschaft erleidet
Rückschläge. Nein, Afghanistan bleibt ein Unruheherd, dem offenbar
nur mit Waffengewalt beizukommen ist. Lassen wir uns nicht auf die
Taliban-Logik ein, die Attacke von Masar-i-Scharif sei eine -
irgendwie zu rechtfertigende - Antwort auf einen früheren Angriff.
Der Terror sucht sich immer die schwächste und spektakulärste Stelle
zum blindwütigen Morden. Den Tätern geht es um Aufmerksamkeit,
Verunsicherung und Zerstörung, nicht um Aufbau. Wenn dann noch
womöglich unbeteiligte Motorradfahrer von Deutschen erschossen
werden, geht das Konzept der Extremisten voll auf. 15 Jahre nach dem
11. September, der Vertreibung der Taliban und dem Beginn eines




gigantischen Hilfseinsatzes ist von Nationenbildung wenig zu spüren.
Behördenchaos, Korruption, Stammeslinien und die Erpressung von
Familienangehörigen unterlaufen den Aufbau eines funktionsfähigen
Staates. Aus dieser Gemengelage heraus erwachsen Sicherheitslücken.
Nur so kommen die gewaltigen Mengen an Sprengstoff zusammen, mit
denen aus einem Kohlelaster eine rollende Bombe wird. Machen wir uns
nichts vor, wenn jetzt alle ausländischen Truppen abzögen, bräche die
Regierung in Kabul in sich zusammen. Afghanistan wäre wieder eine
Ansammlung von Talschaften, in denen lokale Gewaltherrscher das Sagen
haben. Vor diesem Dilemma steht die gesamte westliche Welt. Alle
wollen helfen, aber keiner weiß wie. Schlimmer noch, es gibt kein
Zurück.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 11.11.2016 - 20:30 Uhr
Sprache: Deutsch
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