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Ambulante Pflege kämpft mit Problemkeimen

ID: 1373806


(ots) - Eine repräsentative Studie der Stiftung Zentrum für
Qualität in der Pflege (ZQP) zeigt, dass Problemkeime und
Hygienestandards die Mitarbeiter von ambulanten Pflegediensten vor
große Herausforderungen stellen.

Problemkeime wie multiresistente Erreger, gegen die Antibiotika
oft nicht wirken, können besonders für gesundheitlich geschwächte
Menschen gefährlich werden. Über die Hälfte aller ambulanten
Pflegedienste in Deutschland (57 Prozent) haben im vergangenen Jahr
Menschen versorgt, bei denen dokumentiert war, dass sie mit einem
solchen Erreger besiedelt waren. Soweit bekannt, kamen ambulante
Dienste am häufigsten in Kontakt mit den drei Erregergruppen MRSA (zu
95 Prozent), ESBL-Bildner (zu 25 Prozent) und 3-MRGN/4-MRGN (zu 18
Prozent). Auch der Durchfallerreger Clostridium difficile machte
Pflegebedürftigen häufig zu schaffen (18 Prozent). Diese Zahlen gehen
aus einer repräsentativen, deutschlandweiten Umfrage des ZQP unter
400 Leitungskräften von ambulanten Pflegediensten hervor. Unter den
befragten Pflegedienstleitungen gibt zudem jeder Vierte (27 Prozent)
an, dass die Mehrheit der Mitarbeiter Angst davor habe, sich mit
einem Problemkeim zu infizieren.

"Wir müssen im Gesundheitssystem die häusliche Pflege als
relevantes Feld im Kampf gegen multiresistente Keime stärker
wahrnehmen", fordert daher Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des
ZQP. "Zu Risiken und dem richtigen Umgang mit solchen Infektionen im
häuslichen Versorgungsumfeld müssen Angehörige und Profis gezielter
aufgeklärt werden."

Die ZQP-Studie zeigt auch, dass Hygienefragen generell alle an der
häuslichen Pflege beteiligten Gruppen vor große Herausforderungen
stellen. Aus Sicht der ambulanten Dienste ist fehlendes Wissen von
pflegenden Angehörigen ein zentrales Problem. Drei Viertel der
befragten Pflegedienstleitungen gaben an (76 Prozent), dass dies die




Umsetzung der fachlichen und gesetzlichen Hygienestandards bedeutend
erschwere.

Doch die ambulanten Pflegedienste sehen auch bei sich selbst
Probleme, hygienische Standards wie die Händedesinfektion vor und
nach Pflegehandlungen einzuhalten. Laut Umfrage liegt dies in den
meisten Fällen daran, dass die Mitarbeiter zu wenig Zeit haben (38
Prozent) oder generell zu wenig sorgfältig sind (24 Prozent). Als
weitere Belastungen nannten die Befragten, nicht genügend Personal
zur Verfügung zu haben (22 Prozent) sowie Wissensdefizite bei den
Mitarbeitern (11 Prozent). Als die drei Hygienethemen mit dem
dringendsten Informations- und Schulungsbedarf für Mitarbeiter gaben
die Befragten an: Umgang mit Pflegebedürftigen mit Problemkeimen (27
Prozent), Händedesinfektion (20 Prozent) und Wundversorgung (16
Prozent). Ein weiteres Hindernis könnte sein, dass es zu wenig Raum
gibt, um über Hygienethemen zu sprechen. Knapp zwei Drittel (65
Prozent) der Befragten berichten, dass Hygieneprobleme aus dem
Praxisalltag maximal einmal monatlich im Team angesprochen werden.

Aber auch bei der Abstimmung mit dem Hausarzt hapert es oftmals.
19 Prozent der Befragten beklagen, dass bei dem ersten Kontakt mit
einem neuen Klienten kein Austausch mit dem Hausarzt über
hygienerelevante Informationen stattfindet, obwohl sie dies für
wichtig hielten. Das bestätigt Suhr aus Sicht des ZQP: "Wir müssen
Wissen, Kompetenz und Austausch auf Augenhöhe zwischen den drei
wichtigsten Versorgungsakteuren in der häuslichen Pflege, den
pflegenden Angehörigen, den ambulanten Diensten und den Hausärzten
stärken, um die Sicherheit von Pflegebedürftigen zu verbessern."

Methoden und Vorgehensweisen der Studie

Der Auswertung liegt eine repräsentative Umfrage des ZQP im
Bundesgebiet Deutschland zum Thema "Hygiene in ambulanten
Pflegediensten" zugrunde. Die Stichprobengröße beträgt 400 (N=400).
Unter den Befragten waren Leiter sowie Qualitäts- und
Hygienebeauftragte von ambulanten Pflegediensten. Ausgeschlossen
waren dabei Einrichtungen der ambulanten Intensiv- und Kinderpflege.
Die Befragung wurde im Zeitraum vom 30. März bis 22. April 2016
durchgeführt. Die Befragung erfolgte durch computergestützte
Telefoninterviews (CATI) anhand eines strukturierten Fragebogens. Die
statistische Fehlertoleranz der Untersuchung in der Gesamtstichprobe
liegt bei +/- 5 Prozentpunkten.



Pressekontakt:
Torben Lenz
Tel.: 030-275 93 95 15
E-Mail: torben.lenz(at)zqp.de


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Datum: 28.06.2016 - 08:45 Uhr
Sprache: Deutsch
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Gesundheit & Medizin


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