Wissenschaftliche Studien belegen: Hausarztprogramm in Baden-Württemberg bringt deutlich bessere Versorgung der Patienten (AUDIO)
(ots) -
8-Jahres-Bilanz zeigt Vorteile: Weniger Klinikeinweisungen von
Herzkranken sowie weniger Amputationen, Erblindungen oder
Schlaganfälle bei Diabetikern
Anmoderation:
Weniger Amputationen, Erblindungen oder Schlaganfälle bei
Diabetikern - das ist das erfreuliche Ergebnis nach acht Jahren
Hausarztprogramm in Baden-Württemberg. Eine unabhängige
wissenschaftliche Studie, welche die Universitäten Frankfurt und
Heidelberg erhoben haben, belegt diese Effekte. Diabetikern im
Südwesten blieben durch die intensive Hausarztzentrierte Versorgung,
kurz HZV, in drei Jahren über 1.700 schwerwiegende Komplikationen
erspart. Auch Herzpatienten profitieren - bei ihnen wurden in den
letzten vier Jahren jeweils 3.900 Krankenhauseinweisungen vermieden.
Diese Zahlen wurden heute (15.06.) bei der gemeinsamen
Pressekonferenz von AOK Baden-Württemberg und den Ärzteverbänden MEDI
und Hausärzteverband in Berlin vorgestellt. Prof. Dr. Ferdinand
Gerlach, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin an der
Goethe-Universität Frankfurt, war an der Studie beteiligt:
O-Ton Prof. Dr. Ferdinand Gerlach
Wir haben uns insbesondere chronisch kranke Patienten angeschaut
und ältere, und da vor allem Patienten mit Herzproblemen und
Diabetes. Und bei beiden Gruppen haben wir deutliche Effekte der
Hausarztzentrierten Versorgung gesehen. Es gibt offenbar einen
Zusatznutzen durch die gute Kooperation von Hausärzten und Fachärzten
in der Hausarztzentrierten Versorgung. Wir sehen insbesondere bei
Menschen mit Diabetes, mit Herz- und Darmerkrankungen, dass diese
davon profitieren. (0:28)
AOK, MEDI und Hausärzteverband haben 2008 bundesweit als erste die
Hausarztzentrierte Versorgung eingeführt. Mit Spannung waren deshalb
die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleituntersuchungen erwartet
worden. Dass die Bilanz nach acht Jahren so positiv ausfällt, hat
verschiedene Gründe, erklärt Prof. Dr. Joachim Szecsenyi (gesprochen:
Tschetscheni) von der Universität Heidelberg:
O-Ton Prof. Dr. Joachim Szecsenyi
Wenn Patienten beispielsweise zum Facharzt gehen ohne eine
Überweisung, dann sehen wir, dass das in der HZV deutlich
heruntergegangen ist, während es in der Regelversorgung mehr
Patienten gibt, die den Facharzt in Anspruch nehmen, ohne vorher den
Hausarzt gesehen zu haben. Das kann auch gefährlich für die Patienten
sein, weil es sehr wichtig ist, dass der Hausarzt zunächst
voruntersucht, dass er eine gezielte Fragestellung an den
Fachspezialisten hat und erst dann der Patient dort hingeht. So kann
sich der Fachspezialist auf das konzentrieren, wozu der Hausarzt
schon mal eine konkrete Fragestellung hat. (0:38)
Die Hausarztzentrierte Versorgung in Baden-Württemberg verbessert
die Versorgung der Patienten und steigert die Effizienz. Das ist das
eindeutige Ergebnis nach acht Jahren. Die wissenschaftliche Studie
beweist darüber hinaus, dass die bessere Qualität durch diese
neuartige Versorgung nicht im Widerspruch zur Wirtschaftlichkeit
steht, unterstreicht Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender
der AOK-Baden-Württemberg:
O-Ton Dr. Christopher Hermann
Ganz klar: Die HZV rechnet sich. Wir haben viel investiert, wir
investieren weiterhin viel, aber wie sehen, dass sich die Investition
lohnt - in jeder Beziehung. Vor allem für die Betroffenen, für die
Patienten, aber auch für uns. Wir legen nicht drauf, sondern wir
finanzieren dort, wo Versorgung finanziert werden muss und kommen
auch hier unterm Strich zu einer positiven Bilanz. (0:26)
Abmoderation:
AOK, MEDI und der Hausärzteverband in Baden-Württemberg haben die
Studie gemeinsam in Auftrag gegeben und ziehen für den Südwesten nach
acht Jahren Hausarztzentrierter Versorgung eine rundum positive
Bilanz.
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AOK Baden-Württemberg, 0711 2593 229
all4radio, Claudia Ingelmann 0711 32777 590
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Datum: 15.06.2016 - 13:00 Uhr
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