10 Jahre REMISSION+: US-7-Score und RAMRIS-5: Neue Instrumente der modernen Bildgebung in der Rheumatologie (FOTO)

(ots) -
Mit der Initiative REMISSION+ setzt sich eine deutsche
Expertengruppe mit Unterstützung von AbbVie dafür ein, moderne
bildgebende Verfahren als festen Bestandteil der rheumatologischen
Untersuchung zu etablieren. Neben umfangreichen Fortbildungen konnte
die Initiative durch verschiedene Studien die enorme Bedeutung der
Bildgebung für die Diagnostik, Therapieentscheidung und
Verlaufskontrolle belegen und neue Instrumente entwickeln. Diese
wurden im Rahmen des REMISSION+ Imaging Summit* vorgestellt.
Bereits innerhalb weniger Jahre nach Auftreten der ersten Symptome
können sich bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen
Gelenkschäden mit Beeinträchtigung der Gelenkfunktion zeigen.(1,2)
Eine frühe Therapie kann die Prognose der Patienten erheblich
verbessern.(3) Mittlerweile wird eine umfassende Krankheitskontrolle
angestrebt, die weit über die klinische Remission hinausgeht. Neben
klinischen Parametern wie dem Disease Activity Score 28 (DAS28)
können moderne bildgebende Verfahren wie z.B. Ultraschall, Röntgen
oder Magnetresonanztomographie (MRT) die Diagnostik und
Therapieentscheidung unterstützen. Insbesondere "Silent Progressors"
(Patienten mit Gelenkzerstörung trotz klinischer Remission) lassen
sich ausschließlich durch Bildgebung frühzeitig identifizieren.
Initiative REMISSION+: Erfolgsbilanz nach zehn Jahren
Die 2006 gegründete Initiative REMISSION+ hat zum Ziel, moderne
bildgebende Verfahren als festen Bestandteil der rheumatologischen
Untersuchung zu etablieren, um Patienten mit früher progressiver
Erkrankung rasch erkennen und adäquat behandeln zu können. Getragen
wird die Initiative von einer Expertengruppe um Prof. Marina Backhaus
(wissenschaftliche Leitung "AG Sonographie", Berlin), Prof. Herbert
Kellner (wissenschaftliche Leitung "AG Fortbildungen", München) und
Prof. Benedikt Ostendorf (wissenschaftliche Leitung "AG
Magnetresonanztomographie", Düsseldorf) sowie von AbbVie Deutschland.
Die Erfolge sind beachtlich: Nach zehn Jahren REMISSION+ kann die
Initiative fünf klinische Studien (Niederfeld-MRT-Studie,
US-7-Validierungsstudie, SOLAR, US-IMPERA, MUSE-Studie), 14
Vollpublikationen und über 40 Posterpräsentationen bei den ACR-,
EULAR-, und DGRh-Kongressen sowie mehr als 180 nationale
Fortbildungskurse zu bildgebenden Verfahren in der Rheumatologie mit
über 3.300 Teilnehmern vorweisen. In allen Studien von REMISSION+
wurde mit großen Patientenzahlen in einem Real-Life-Setting
gearbeitet. "Das zeigt, dass die Bildgebung in den klinischen Alltag
gut integriert werden kann und als wertvolles Werkzeug die klinische
Diagnostik unterstützt", erklärte Prof. Herbert Kellner. Zentrale
Elemente von REMISSION+ waren die Studien und die Entwicklung sowie
die Validierung des US-7- und des RAMRIS-5-Scores.
7 statt 44: der US-7-Score
Der US-7-Score wurde entwickelt, um den Grad von Synovitis,
Tenosynovitis und Gelenkerosionen der sieben am häufigsten
betroffenen kleinen Gelenke in der rheumatoiden Arthritis (RA)
mittels Ultraschall einheitlich bewerten zu können. Dieser
berücksichtigt im Gegensatz zum DAS28 auch die Fußgelenke. Der große
Vorteil des neu entwickelten Scores besteht darin, eine
standardisierte und valide Verlaufskontrolle an nur sieben Gelenken
systematisch vornehmen zu können - zuvor wurden hierzu 44 Gelenke
oder mehr herangezogen. Der US-7-Score ist einer der wenigen
verfügbaren, an einer großen Kohorte validierten Ultraschall-Scores
und international mittlerweile bei vielen klinischen Studien ein
wichtiger Standard.
In der von Prof. Marina Backhaus vorgestellten US-7-Studie(4)
wurden 120 Patienten mit aktiver RA und Psoriasis-Arthritis (PsA)
eingeschlossen. Diese wurden zu Beginn der Studie sowie nach
Therapiebeginn oder -wechsel (DMARDs und/oder TNF-α-Inhibitoren)
nach drei und sechs Monaten mittels Graustufen-Ultraschall (GS-US)
und Power-Doppler-Ultraschall (PD-US) untersucht. Zudem erfasste die
Studie weitere Laborparameter. Nach sechs Monaten verbesserte sich
der DAS28 unter einer Therapie um durchschnittlich 1,4 (5,0 vs. 3,6)
sowie der Synovitis-Score im GS-US um 32 % (8,1 vs. 5,5) und im PD-US
um 39 % (3,3 vs. 2,0). Damit beweist der Score anhand von
Real-World-Daten eine sehr gute Änderungssensitivität und korreliert
mit der klinischen Symptomatik, unabhängig von der spezifischen
Therapie. Prof. Marina Backhaus resümiert: "Der US-7-Score ist ein
wertvolles und geeignetes Instrument für die Anamnese zu
Behandlungsbeginn und für die Therapie-Verlaufskontrolle von
Patienten mit Arthritiden der Hände und Füße in der täglichen
Rheumapraxis."
Einfacheres Therapie-Monitoring mit RAMRIS-5
Im Bereich der Magnetresonanztomographie (MRT) ist die gegenwärtig
gebräuchlichste Wertungs-Methode der Omeract-RAMRIS-Score,(5,6) der
die jeweilige Schwere von Synovitis, Gelenkerosion und Knochenödemen
nach Volumen, Ausmaß und Aktivität beurteilt. Prof. Benedikt
Ostendorf möchte mit seiner Arbeitsgruppe die
Niederfeld-Magnetresonanz-Tomographie mittels des semiquantitativen
Bewertungssystems Rheumatoid Arthritis MRI Scoring System (RAMRIS) in
der rheumatologischen Diagnostik etablieren.
Der Stellenwert des neuen, auf fünf Gelenke reduzierten
RAMRIS-Scores (RAMRIS-5) zur Therapiekontrolle bei Patienten mit RA
wurde in einer kürzlich vorgestellten Studie(7) evaluiert. Dabei
wurden Daten von 94 Patienten hinsichtlich MRT-Werten (0,2 Tesla
Niederfeld), DAS28 und klinische Visiten zu Studienbeginn und nach 12
Monaten ausgewertet. Es zeigte sich eine hohe Korrelation zwischen
dem RAMRIS-5 und dem RAMRIS-Gesamtscore für alle Patienten (r=0,88,
p<0,05) zu Studienbeginn und nach 12 Monaten (r=0,83, p<0,05). "Der
auf fünf Gelenke vereinfachte RAMRIS-Score ist ein geeignetes
Instrument zur semiquantitativen Darstellung und zum Monitoring von
Gelenkdestruktion bei Patienten mit rheumatoider Arthritis. Aufgrund
des deutlich verringerten zeitlichen Aufwandes der Auswertung und der
hohen Korrelation zum RAMRIS-Gesamtscore kann der RAMRIS-5 als
Werkzeug zum Therapie-Monitoring sowie für zukünftige MRT-Studien
nützlich sein", so Prof. Benedikt Ostendorf.
Ausblick: Bildgebung als Prädiktor für Therapieansprechen und
Dosisreduktion
Neben der enormen Bedeutung der modernen Bildgebung für die
Bewertung der Krankheitsaktivität und des Therapieansprechens könnten
bildgebende Verfahren künftig auch die Entscheidung für oder gegen
eine Therapie-Deeskalation unterstützen. Entscheidend ist hierbei, ob
die Bildgebung eine anhaltende Remission oder einen Flare vorhersagen
und welchen Stellenwert die Bildgebung bei der Therapieentscheidung
in der täglichen Praxis haben kann.
*Veranstaltung:
REMISSION+ Imaging Summit am 4. und 5. März in Wiesbaden
Literatur
1 Lindqvist E et al. Course of radiographic damage over 10 years in a
cohort with early rheumatoid arthritis. Ann Rheum Dis. 2003
Jul;62(7):611-6
2 Kuper HH et al. Radiographic damage in large joints in early
rheumatoid arthritis: relationship with radiographic damage in hands
and feet, disease activity, and physical disability. Br J Rheumatol.
1997 Aug;36(8):855-60.
3 Stenger AA et al. Early effective suppression of inflammation in
rheumatoid arthritis reduces radiographic progression. Br J
Rheumatol. 1998 Nov;37(11):1157-63.
4 Backhaus M et al. Evaluation of a novel 7-joint ultrasound score in
daily rheumatologic practice: a pilot project. Arthritis Rheum. 2009
Sep 15;61(9):1194-201.
5 F. Kainberger et al. Quantitative Bildgebung. In: Dunky A et al.
Praktische Rheumatologie. Springer-Verlag, 2001 und 2012, S. 143
6 Østergaard M et al. An introduction to the EULAR-OMERACT rheumatoid
arthritis MRI reference image atlas. Ann Rheum Dis 2005;64:i3-i7
7 Sewerin P et al. Evaluation of a simplified version of the
Rheumatoid Arthritis Magnetic Resonance Imaging Score (RAMRIS)
comprising 5 joints (RAMRIS5).
Über AbbVie
AbbVie (NYSE:ABBV) ist ein globales, forschendes
BioPharma-Unternehmen. Mission von AbbVie ist es, mit seiner
Expertise, seinem einzigartigen Innovationsansatz und seinen
engagierten Mitarbeitern neuartige Therapien für einige der
komplexesten und schwerwiegendsten Krankheiten der Welt zu entwickeln
und bereitzustellen. Zusammen mit seiner hundertprozentigen
Tochtergesellschaft Pharmacyclics beschäftigt AbbVie weltweit mehr
als 28.000 Mitarbeiter und vertreibt Medikamente in mehr als 170
Ländern. In Deutschland ist AbbVie an seinem Hauptsitz in Wiesbaden
und seinem Forschungs- und Produktionsstandort in Ludwigshafen
vertreten. Insgesamt beschäftigt AbbVie Deutschland rund 2.600
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Datum: 07.06.2016 - 16:03 Uhr
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