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Roland Berger-Studie:Ökonomischer Druck auf deutsche Krankenhäuser bleibt hoch

ID: 1363802


(ots) -

- Wirtschaftliche Lage in der deutschen Krankenhausbranche entspannt
sich leicht
- Trotz steigender Umsätze schreibt ein Drittel der Krankenhäuser
noch Verluste
- Fast der Hälfte der Kliniken fehlt das Geld für zukunftssichernde
Investitionen
- Mehrheit versucht weiter durch Restrukturierung die wirtschaftliche
Situation zu verbessern
- Digitalisierung trägt bisher nur wenig zur wirtschaftlichen
Gesundung bei

Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser in Deutschland hat sich
im letzten Jahr leicht verbessert. Allerdings konnten trotz
gestiegener Umsätze immer noch 30 Prozent der Häuser keinen
Jahresüberschuss erwirtschaften. Auch die Zukunft sieht nicht rosig
aus: Bereits für das laufende Geschäftsjahr 2016 rechnen viele
Krankenhäuser mit einer deutlichen Verschlechterung ihrer
wirtschaftlichen Lage. Mittelfristig gehen sogar mehr als 70 Prozent
von einer Eintrübung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aus.
Entsprechend planen die Betreiber, in den nächsten Jahren weiter, mit
hoher Intensität an der Verbesserung der Wirtschaftlichkeit zu
arbeiten. Das ist das Ergebnis der "Krankenhausstudie 2016", für die
die Experten von Roland Berger Vorstände und Geschäftsführer der 400
größten deutschen Krankenhäuser befragt haben.

"Der wirtschaftliche Druck auf die Kliniken wird trotz der
jüngsten Krankenhausreform in den nächsten Jahren anhalten", sagt
Peter Magunia, Leiter der Roland Berger Healthcare Practice. "Der Weg
zur wirtschaftlichen Gesundung ist trotz vielerorts begonnener
Restrukturierungsmaßnahmen oft noch sehr lang." Die angespannte
wirtschaftliche Situation und stagnierende Fördermittel führen
außerdem dazu, dass die Investitionsfähigkeit vieler Krankenhäuser
eingeschränkt ist. Etwa die Hälfte aller Krankenhäuser investiert




daher nicht in ausreichendem Maße.

Restrukturierung bleibt ein Dauerbrenner

70 Prozent der von Roland Berger befragten Krankenhausmanager
geben an, dass sie sich aktuell in einer Restrukturierungsphase
befinden. Mehr als 75 Prozent wollen ihre Restrukturierungsbemühungen
mit hoher Intensität weiterführen. Im Vordergrund stehen dabei in den
nächsten Jahren klassische Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung im
Bereich der stationären Erlöse (100%) und der medizinischen
Sachkosten (84%). "Es wird spannend zu beobachten, ob sich
Krankenhäuser weiterhin auf höhere stationäre Erlöse konzentrieren
werden, wenn ab 2017 der Fixkostendegressionsabschlag eingeführt
wird", sagt Magunia. "Denn der Abschlag macht es für die Kliniken
deutlich unattraktiver schnell zu wachsen."

Allerdings reichen "klassische" Optimierungshebel bereits heute
nicht mehr aus. So führt die alleinige Fokussierung auf das
stationäre Kerngeschäft häufig nicht mehr zu den gewünschten
Resultaten. Deshalb plant rund die Hälfte der befragten
Krankenhausmanager, auch die ambulanten Erlöse zu steigern. Ebenso
rückt das Thema Personalkosten wieder in den Vordergrund, obwohl hier
Potenziale nur mittelfristig erschließbar sind und vor allem
Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft vor hohen sozialen und
politischen Hürden stehen, wenn sie beim Personal Kosten einsparen
möchten.

"Maßnahmen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit und der
Effizienz der Abläufe bleibt eine der überlebensnotwendigen
Schlüsselaufgaben für Krankenhäuser. Hierbei muss das Management
zunehmend auch neue Wege gehen, um die entsprechenden
Geschäftsmodelle den Markterfordernissen anzupassen", sagt Dr.
Andreas Robeck, Partner und Restrukturierungsexperte von Roland
Berger. Zur Verbesserung der Investitionsfähigkeit könnten
beispielsweise, wie in anderen Ländern, höhere Spendenmittel
beitragen. Die befragten Manager sehen allerdings professionelles
Fundraising nicht als wichtige Maßnahme an. "Die meisten
Krankenhäuser haben die Möglichkeiten von Fundraising noch nicht
annährend ausgeschöpft. In einer aktuellen gemeinsamen Studie mit dem
Deutschen Fundraising Verband haben wir herausgefunden, dass hier
großes Potenzial verborgen liegt", sagt Magunia.

Einbindung der Beteiligten als Erfolgsfaktor

Trotz der leichten Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation
ist die Hälfte der Befragten mit dem Erfolg ihrer
Restrukturierungsinitiativen nicht zufrieden. Fast 90 Prozent der
Manager sehen die größte Herausforderung nicht darin, geeignete
Restrukturierungsmaßnahmen zu identifizieren, sondern diese auch
tatsächlich umzusetzen. Dies ist vor allem der Fall, wenn
Restrukturierung als ein "top-down"-Prozess mit Vorgabe von Zielen
und Planung von Maßnahmen durch das Management verstanden wird.

Weitere Herausforderungen sehen die Befragten im Finden einer
ausgewogenen Balance zwischen Medizin und Ökonomie (69%) sowie im
Überwinden von Widerständen auf Seiten der Mitarbeiter (71%).
Entsprechend sehen 96 Prozent der Befragten auch die Unterstützung
durch Führungskräfte und Mitarbeiter als die wichtigste Voraussetzung
für eine erfolgreiche Restrukturierung. 89 Prozent halten eine klare
und transparente Kommunikation für wichtig und 69 Prozent die
Unterstützung durch Träger und Aufsichtsrat. "Das zeigt, dass eine
erfolgreiche Restrukturierung nur als gemeinsamer Prozess gelingt",
sagt Andreas Robeck. "Die Beteiligten müssen für die notwendigen
Veränderungen sensibilisiert und möglichst frühzeitig als Partner in
die Umsetzung eingebunden werden. Alle müssen mitziehen, um den
wirtschaftlichen Turnaround zu erreichen, sonst klappt es nicht."

Potenzial der Digitalisierung noch nicht ausgeschöpft

Die zunehmende Digitalisierung der stationären Versorgung sehen
die Befragten als wichtigen und erfolgversprechenden Trend.
Entsprechend haben bereits 79 Prozent in ihren
Restrukturierungsinitiativen auch Maßnahmen zu diesem Thema
berücksichtigt. Allerdings hapert es auch hier bisher an der
Umsetzung. Nur 17 Prozent der befragten Krankenhäuser profitieren
bisher auch wirtschaftlich klar von Digitalisierungsmaßnahmen. "Viele
Krankenhäuser schaffen es bisher nicht, die Digitalisierung für sich
wirtschaftlich nutzbar zu machen", sagt Peter Magunia. "Das könnte
auch am eher klassischen Verständnis der Krankenhausmanager von
Digitalisierung liegen." Bisher kommt Digitalisierung vor allem zur
Optimierung interner und externer Informationsflüsse zum Einsatz; das
Potenzial der Digitalisierung zur tiefgreifenden Optimierung der
Krankenhausprozesse wird dagegen noch nicht genutzt.

So verwundert es wenig, dass das Thema auch noch nicht richtig im
Krankenhausmanagement angekommen ist. Die Befragten bewerten
dementsprechend auch die geringe Priorität des Themas und Widerstände
innerhalb der Belegschaft als die größten Herausforderungen bei der
Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen. "Themen wie Fachkräftemangel
und der anhaltende wirtschaftliche Druck werden dringender
eingeschätzt als das Zukunftsthema Digitalisierung", meint
Krankenhausexperte Magunia. Er ist sich jedoch sicher, dass die
Digitalisierung tiefgreifende Auswirkungen auf die stationäre
Versorgung mit sich bringen wird, denn: "Mittel- und langfristig
birgt die Digitalisierung immense medizinische und wirtschaftliche
Potenziale für die Patientenversorgung. Zwar werden kurzfristig nur
wenige Krankenhäuser dieses Potenzial für sich nutzbar machen können.
Wer aber jetzt schon das Thema priorisiert, wird später belohnt."

Die Anfang Mai beim Roland Berger Hospital Day in Berlin
vorgestellte Studie wurde unter den anwesenden Aufsichtsräten und
Geschäftsführern deutscher Krankenhäuser intensiv diskutiert. Während
ein Teil der Teilnehmer die Politik stärker in der Verantwortung
sieht, die wirtschaftlichen Zukunftsaussichten der Krankenhäuser zu
verbessern, sahen andere den wirtschaftlichen Druck und die von der
Politik angestrebte Marktbereinigung als Chance, sich mit hoher
Qualität, innovativen Versorgungsmodellen und Kooperationen positiv
zu differenzieren.

Die Studie können Sie kostenlos herunterladen unter:
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Datum: 02.06.2016 - 09:05 Uhr
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