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Ergotherapie: Bei psychisch auffälligen Kindern an einem Strang ziehen

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(ots) - Sie gehen häufig in Opposition, können sich
schlecht konzentrieren, haben Essstörungen, lügen, schwänzen die
Schule oder vieles mehr. Psychisch auffällige Kinder zeigen ihre
Probleme in unterschiedlichster Weise. "Eines ist ihnen gemein:
Kinder, die dauerhaft solche Signale senden, benötigen Hilfe.",
erklärt die Ergotherapeutin Anja Timmer vom DVE (Deutscher Verband
der Ergotherapeuten e.V.) und bekräftigt, dass ein Besuch beim
Kinderarzt oder -spezialisten Klarheit verschafft. Vielleicht auch
die, dass das Kind lösbare Probleme, aber keine zu behandelnde
Erkrankung hat.

Es ist immer noch schambesetzt, wenn Kinder "anders" sind -
insbesondere dann, wenn sie psychisch auffällig sind. Aber: Bei jedem
fünften Kind, so aktuelle Zahlen, ist das der Fall. Sind das mehr
Kinder als früher? Die Ergotherapeutin Anja Timmer sieht das so:
"Heute sind alle besser informiert und geschult, schauen genauer hin.
Und deshalb werden Kinder mit Problemen im Sozialverhalten,
emotionalen oder sozialen Schwierigkeiten häufiger und früher erkannt
und behandelt - häufig ergotherapeutisch."

Genau differenzieren: Entwicklungsschritt oder Dauerzustand

Verhaltensweisen, die Eltern von ihren Kindern zuhause, im
geschützten und gewohnten Umfeld nicht kennen können, zeigen sich im
Umgang mit Gleichaltrigen. Bekommen Eltern Hinweise von Erziehern und
Lehrern, ist es für das Wohl des Kindes wichtig, darauf einzugehen
und mit den Pädagogen an einem Strang zu ziehen. Und das Kind
daraufhin selbst noch aufmerksamer beobachten. Die Ergotherapeutin
Timmer empfiehlt Eltern auf Folgendes zu achten: Hat das Kind soziale
Kontakte? Existieren Schlafprobleme? Wirkt das Kind oft traurig? Hat
es Konzentrationsschwierigkeiten? Ist "Null Bock" - ein völlig
normaler Entwicklungsschritt - keine Phase mehr, sondern ein




Dauerzustand?

In der Schule: hoher Leistungsdruck und soziale Probleme

Intensivere Betrachtungen können auch darin münden, dass Eltern
erkennen, dass ihre Erwartungen an das Kind übersteigert sind -
vielleicht, weil sie die hohen gesellschaftlichen Anforderungen nur
zu gut kennen. Fordern und fördern ist gut. Doch besteht auch leicht
die Gefahr der Überforderung. Dazu die Ergotherapeutin Timmer: "Die
Kinder sind heute oft einem enormen Schul- und Leistungsstress
ausgesetzt. Wir haben seit einigen Jahren sogar eine extra Station
für Schulvermeider." Dauerhaftes Schule schwänzen kann aber ebenso
die Folge sozialer Probleme sein: Kontaktschwierigkeiten, nicht mit
Gleichaltrigen zurechtkommen, gehänselt oder gemobbt werden. Das
alles lässt sich, frühzeitig entdeckt und behandelt, in bessere
Bahnen lenken, beispielsweise durch Ergotherapie.

Ergotherapie: Tests und Beobachtungen für maßgefertigte
Behandlungspläne

Ergotherapeuten stellen mithilfe verschiedener Testverfahren, zum
Beispiel aus der Entwicklungs- oder der Wahrnehmungsdiagnostik fest,
was die Probleme ihrer jungen Patienten verursacht. Ob sie etwa
deshalb aggressiv reagieren, weil sie Situationen nicht gut
einschätzen können oder überempfindlich in bestimmten sensorischen
Bereichen sind oder welche anderen Gründe ihr Verhalten hervorruft.
Neben einer Reihe von Testverfahrenund ausgefeilten Fragen aus der
Ergotherapie und teils aus anderen Disziplinen ist das Beobachten und
Einschätzen der Kinder maßgeblich für die Therapieplanung. Ihre
Fähigkeiten im Bereich der Bewegung und Koordination, Konzentration
und Aufmerksamkeit finden Berücksichtigung bei der
ergotherapeutischen Behandlung. "Ebenso alles, was die kindlichen
oder jugendlichen Patienten mir sagen. Denn die Patienten selbst
tragen das meiste zur Ausrichtung der Behandlung bei. Wir finden
gemeinsam heraus, was ihnen wichtig ist, was sie in ihrem Leben
verändern wollen.", schildert die Ergotherapeutin Timmer einen
zentralen Aspekt der Ergotherapie: die Selbstbestimmung des
Behandelten, schon ab dem Kindesalter.

Therapieerfolg sichern: Ergotherapeuten gewinnen Kinder für sich

Im Vergleich zu anderen therapeutischen Methoden schafft es die
Ergotherapie oft mit einer banal erscheinenden Leichtigkeit, die
Kinder so zu behandeln, dass sie gerne mitmachen. Und das ist schon
die halbe Miete. Denn in der Ergotherapie geht es um Betätigungen,
bei denen die Kinder sich wirksam erleben. Sie können Projekte planen
und sich bei der Umsetzung ihrer Arbeit daran erfreuen, wie sie ihre
Zielsetzungen Schritt für Schritt erreichen. Sie lernen zu planen,
überlegen, welche Materialien und Hilfsmittel sie benötigen, wie sie
ihre Zeit einteilen. Sozusagen nebenher schulen sie ihre kognitiven
Fähigkeiten wie Konzentration und Ausdauer, üben Handlungsplanung
oder Handlungsalternativen zu finden, immer mit einem spielerischen
Charakter. Und das alles erklärt, weshalb die Kinder gerne in die
Ergotherapie gehen: Sie finden einfach (wieder) Freude am Erfolg,
erhalten die Bestätigung, etwas zu können. Und das ist ihre
Motivation, sich weiter positiv und selbstwirksam zu erleben.

Informationsmaterial zur Ergotherapie erhalten Interessierte bei
den Ergotherapeuten vor Ort; diese sind über die Therapeutensuche im
Navigationspunkt "Service" des DVE (Deutscher Verband der
Ergotherapeuten e.V.) auf www.dve.info zu finden. Zur Kampagne der
Ergotherapie geht es hier entlang: www.volle-kraft-im-leben.de



Pressekontakt:
Angelika Reinecke, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des DVE e.V.
Telefon: 033203 - 80026, E-Mail: a.reinecke(at)dve.info


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Datum: 24.05.2016 - 09:30 Uhr
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