Schließung der ZB Med wäre völlig falsche Signal! / Leibniz-Gemeinschaft sollte Empfehlung überdenken
(ots) - Der renommierten Deutschen
Zentralbibliothek für Medizin (ZB Med) droht nach einem Votum der
Leibniz-Gemeinschaft offensichtlich die Schließung. Dazu sagte der
Vorsitzende des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung
(KZBV), Dr. Wolfgang Eßer:
"Für einen breit aufgestellten Wissenschaftsstandort Deutschland
und besonders für den zahnmedizinischen Nachwuchs in Forschung und
Praxis wäre das ein völlig falsches Signal! Die Leibniz-Gemeinschaft
handelt kurzsichtig, wenn sie die Empfehlung beibehält, die ZB Med
nicht weiter zu finanzieren. Eine Schließung der Bibliothek hätte zur
Folge, dass die zahnmedizinische Wissenschaft künftig nicht mehr auf
die dort - und teilweise in Deutschland ausschließlich dort -
vorgehaltenen Informationen zugreifen könnte."
Literaturrecherchen und -beschaffung wären dann mit erheblichen
Hürden verbunden. Die ZB Med habe bislang wichtige Literatur für die
Erstellung und Betreuung von zahnärztlichen Leitlinien und Konzepten
bereitgestellt, betonte Eßer. "Diese gewinnen vor dem Hintergrund
einer immer stärker an Evidenz ausgerichteten Medizin kontinuierlich
an Bedeutung. Daher appelliere ich eindringlich an die Gemeinsame
Wissenschaftskonferenz, auf die Einstellung der Finanzierung der ZB
Med zu verzichten."
Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft - ein Zusammenschluss deutscher
Forschungsinstitute unterschiedlicher Fachrichtungen - hatte im März
2016 Bund und Ländern empfohlen, die gemeinsame Förderung der ZB Med
zu beenden. Begründet wurde die Entscheidung damit, dass insbesondere
ein überzeugendes Forschungskonzept zur Weiterentwicklung von
digitalen Angeboten fehle. Zudem würden Möglichkeiten zur
Zusammenarbeit der ZB Med mit benachbarten Hochschulen in Forschung
und Entwicklung kaum ausgeschöpft. Die Gemeinsame
Wissenschaftskonferenz wird voraussichtlich im Mai oder Juni über die
weitere Finanzierung der Bibliothek entscheiden.
Hintergrund - Deutschen Zentralbibliothek für Medizin
Die ZB Med in Köln und Bonn ist die größte medizinische und
zahnmedizinische Bibliothek in Europa. Sie dient der überregionalen
Informations- und Literaturversorgung in Medizin, Gesundheitswesen,
Ernährungs-, Umwelt und Agrarwissenschaften.
Pressekontakt:
Kai Fortelka
Telefon: 030 - 280 179 27 Email: presse(at)kzbv.de
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 18.05.2016 - 10:10 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1357679
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Berlin/Köln/Bonn
Telefon:
Kategorie:
Gesundheit & Medizin
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 55 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Schließung der ZB Med wäre völlig falsche Signal! / Leibniz-Gemeinschaft sollte Empfehlung überdenken
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).