Diagnose "Vorhofflimmern": Motivationsstrategien helfen, das Leben umzustellen und das Schlaganfallrisiko zu senken (FOTO)

(ots) -
Vorhofflimmern ist eine Erkrankung, die viele Betroffene kaum
bemerken und die sie zunächst auch nicht einschränkt. Da mit der
Diagnose "Vorhofflimmern" jedoch das Risiko für einen Schlaganfall
steigt, sollten Betroffene Maßnahmen zur Schlaganfallprävention
ergreifen: Das können Änderungen einiger Lebensgewohnheiten sein, wie
eine herzgesunde Ernährung, oder - sollten neben Vorhofflimmern noch
weitere Risikofaktoren für einen Schlaganfall vorliegen - auch die
regelmäßige Einnahme von Medikamenten. Im Gegensatz zu Erkrankungen
wie Diabetes, wo sich der Behandlungserfolg direkt anhand der
Blutzuckerwerte nachvollziehen lässt, ist der Effekt von Maßnahmen
zur Schlaganfallprävention nicht direkt messbar. Die zentrale Frage
ist daher: Wie schaffen es vor allem ältere Betroffene, die womöglich
zusätzliche behandlungsbedürftige Erkrankungen haben, bestimmte
Gewohnheiten nachhaltig zu ändern?
Zum "Tag gegen den Schlaganfall" am 10. Mai empfiehlt
Motivationsexperte und Diplom-Psychologe Rolf Schmiel eine Strategie
in Form von drei Schritten, die Betroffene bei der Akzeptanz und der
Umstellung gewisser Lebensgewohnheiten nach der Diagnose unterstützen
kann.
Wie alle chronischen Erkrankungen kann auch die Diagnose
Vorhofflimmern für einige Betroffene ohne große Änderungen der
Lebensgewohnheiten einhergehen. Für manch andere Patienten bedeutet
die Diagnose Vorhofflimmern eine größere Umstellung der
Lebensgewohnheiten und womöglich eine zusätzliche und gegebenenfalls
langjährige Medikamenteneinnahme. Das ist der Fall, wenn zusätzlich
zur Diagnose Vorhofflimmern weitere behandlungsbedürftige
Erkrankungen oder Risikofaktoren vorliegen, wie Bluthochdruck oder
Diabetes. Gerade für Letztere können die vom Experten Rolf Schmiel
empfohlenen drei Motivationsschritte hilfreich sein. Diese können
möglicherweise helfen, liebgewonnene Gewohnheiten leichter
aufzugeben. Diplom-Psychologe und Motivationsexperte Rolf Schmiel
empfiehlt eine dreistufige Strategie, die die Patienten individuell
an ihre Bedürfnisse anpassen können. Sie kann helfen, Veränderungen
im Alltag dauerhaft zu meistern. "Nachhaltig lassen sich
Verhaltensweisen oft nur durch den Austausch mit anderen ändern -
entweder im Einzelgespräch mit einem Vertrauten oder aber in einer
Gruppe." Als Drittes sollten Vorsätze mit positiven Anreizen
verbunden werden. "Wichtig ist, die Strategie so anzupassen, dass sie
einem zusagt. Jeder Mensch ist schließlich anders."
1. Das Gespräch mit einem Vertrauten - Sorgen ausdrücken und
Unterstützung finden
Am Anfang steht das Gespräch mit einem Vertrauten, beispielsweise
einem engen Freund, der den weiteren Weg nach der Diagnose mitgeht.
"Je nach Bedürfnis des Patienten kann das aber auch der Arzt, ein
Therapeut oder der Sportcoach sein, der einem durch regelmäßigen
persönlichen Austausch das Gefühl der Überforderung nimmt", so
Schmiel. "Ganz gleich, welche Methode der Einzelne wählt: Ängste
auszusprechen erleichtert generell die Verarbeitung und ist der erste
Schritt zu einer nachhaltigen Lebensumstellung."
Gerade die Kommunikation mit dem Arzt spielt eine große Rolle:
Immerhin empfiehlt der Arzt womöglich einen Plan, der den Patienten
im Alltag vor Herausforderungen stellt: mehr Bewegung und weniger
Alkohol, eine ausgewogene, "herzgesunde" Ernährung, Stressabbau, kein
Nikotin und eventuell eine regelmäßige Einnahme der Medikamente.
"Hier unterstützt die ''Initiative Schlaganfallvorsorge'' Menschen in
Gesundheitsfragen, damit sie selbst aktiv werden und möglichst bis
ins hohe Lebensalter gesund bleiben", erklärt Dr. Barbara Keck,
Geschäftsführerin der BAGSO Service Gesellschaft. Unter
www.schlaganfall-verhindern.de finden Interessierte nützliche
Informationen. Außerdem können dort kostenlos die
Aufklärungsbroschüre "Schlaganfallrisiko bei Vorhofflimmern.
Erkennen. Handeln. Vorbeugen." sowie ein Flyer heruntergeladen
werden. Zur Verbesserung der Erkennung von Vorhofflimmern können
folgende Tipps für Betroffene hilfreich sein:
- Lernen, den eigenen Puls selbst zu ertasten
- Das eigene Risiko für Vorhofflimmern ab einem gewissen Alter und
beim Vorliegen von Risikofaktoren mit dem Hausarzt besprechen
- Die Notwendigkeit einer weiterführenden Diagnostik mit dem
Hausarzt klären
2. Motivation durch "Gleichgesinnte" - Hilfsbereitschaft und
Zusammenhalt in der Gruppe
"Zusätzlich zum Gespräch mit einem festen Vertrauten kann es
helfen, sich mit Menschen auszutauschen, die gleiche Erfahrungen
machen", so Schmiel. Der zweite Schritt führt daher zu
Interessensgruppen, in denen Betroffene nicht nur Gleichgesinnte
finden, sondern auch Hilfsbereitschaft und Solidarität. Das können
Herzsportgruppen sein, sowie Koch- oder Abnehmtreffs, die über Zeiten
hinweghelfen, in denen die nötige Motivation fehlt. Gemeinschaften
bieten Identifikation, Tipps und Vorgaben, um sich daran zu
orientieren. "Die Gruppe fungiert dabei als wohlwollende
''Kontrollinstanz'', die einen unterstützt", erklärt der Psychologe.
Interessierte können ihren Arzt nach Abnehmtreffs in der Region
fragen. Auch die Krankenkasse kann dazu wertvolle Tipps geben.
Sportvereine sind eine gute Anlaufstelle, um nach geeigneten
Herzsportgruppen zu fragen.
3. Kleine Schritte zum individuellen Ziel - und nicht vergessen,
Erfolge zu feiern
Jeder, der schon einmal versucht hat, ein längerfristiges Ziel zu
erreichen, kennt den psychologischen Trick: Das große Ziel in der
Ferne wird greifbar, wenn man sich kleine Etappenziele setzt. Rolf
Schmiel empfiehlt daher drittens, sich jeweils eine Zeitspanne von
drei Monaten zu stecken, um Vorhaben zu verwirklichen. "Je
kurzfristiger bzw. schneller die Vorsätze umsetzbar sind, desto höher
ist die Motivation, auf das nächste Ziel hinzuarbeiten." Das kann zum
Beispiel sein, sich über die nächsten drei Monate strikt an die
Einnahme der Medikamente zu halten, einmal die Woche zum Sport zu
gehen oder ähnliches. Diät- und Schritttagebücher können helfen,
Ernährungsdaten oder sportliche Aktivitäten Tag für Tag zu
dokumentieren; auch in Abnehmgruppen kann der Gewichtsverlust
gemessen und festgehalten werden. Wer sich damit wohlfühlt, kann Apps
oder digitale Fitnessarmbänder nutzen, um Fortschritte festzuhalten.
Auf keinen Fall sollte dabei vergessen werden, sich für erreichte
Etappenziele etwas Gutes zu tun. Denn das Erreichen der
selbstgesteckten Ziele zu feiern, kann zusätzlich anspornen und
motivieren, durchzuhalten. Psychologen nennen das "positives
Konditionieren". Worin die Belohnung besteht, entscheidet jeder
selbst: ein Wellnesstag, sein Lieblingsessen kochen, der Ausflug mit
Freunden oder die Shoppingtour. Nach den ersten Fortschritten folgt
das nächste Etappenziel. Mit Hilfe dieser dreistufigen Strategie kann
langsam die Akzeptanz der chronischen Erkrankung, die langfristige
Lebensumstellung oder Therapie gelingen.
Infokasten - Schlaganfall
- Der Schlaganfall gehört zu den häufigsten
Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland: Jährlich ereignen
sich rund 270.000, darunter fast 200.000 erste und 66.000
erneute Schlaganfälle.(1) Etwa 80 Prozent der
Schlaganfall-Patienten sind über 60 Jahre alt.
- Ungefähr jeder fünfte Schlaganfall kann auf Vorhofflimmern
zurückgeführt werden. An dieser Herzrhythmusstörung sind in
Deutschland fast zwei Millionen Menschen erkrankt.(2)
- Zu den wichtigsten Risikofaktoren für einen Schlaganfall gehören
Bluthochdruck, Vorhofflimmern, Diabetes,
Fettstoffwechselstörungen.
- Zwei von drei Schlaganfällen könnten verhindert werden, wenn
Risikofaktoren frühzeitig erkannt und eine optimale Prävention
durchgeführt würde.
Weitere Informationen zum Schlaganfall sowie Risikofaktoren wie
Bluthochdruck und Vorhofflimmern sind unter
www.schlaganfall-verhindern.de abrufbar.
- Ende -
Über die Partner der Initiative
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Seit ihrer Gründung durch Liz Mohn 1993 verfolgt die Stiftung das
Ziel, möglichst viele Schlaganfälle zu verhindern und die Folgen
dieser Erkrankung zu mildern. In unterschiedlichen Projekten kümmert
sie sich erfolgreich um eine Verbesserung der Prävention, der
Therapie, der Rehabilitation und der Nachsorge des Schlaganfalls.
Unterstützt wird die Aufklärungs- und Informationsarbeit der Stiftung
von rund 200 sogenannten Regionalbeauftragten, die meisten sind Ärzte
aus Kliniken und Rehabilitations-Einrichtungen. Unter dem Dach der
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe sind inzwischen über 470
Schlaganfall-Selbsthilfegruppen entstanden. Auch in der Akuttherapie
hat die bundesweite Stiftung Zeichen gesetzt: Heute gibt es
deutschlandweit mehr als 280 Schlaganfall-Spezialstationen, so
genannte Stroke Units, die von der Deutschen
Schlaganfall-Gesellschaft, der LGA InterCert und der Stiftung
zertifiziert werden, um ihre Qualität zu gewährleisten.
Die BAGSO - Aktiv für die Älteren
Die BAGSO ist die Lobby der älteren Menschen in Deutschland. Unter
ihrem Dach haben sich rund 110 Verbände mit etwa 13 Millionen älteren
Menschen zusammengeschlossen. Die BAGSO vertritt deren Interessen
gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, wobei sie die
nachfolgenden Generationen immer mit im Blick hat. Durch ihre
Publikationen und Veranstaltungen zeigt die BAGSO Wege für ein
möglichst gesundes und kompetentes Altern auf. Aus diesem Grund ist
sie der "Initiative Schlaganfallvorsorge. Bei Vorhofflimmern handeln"
beigetreten und informiert sowohl ältere Menschen als auch
Seniorenorganisationen über die verschiedenen Risikofaktoren und auch
über den Risikofaktor "Vorhofflimmern".
Die Allianz von Bristol-Myers Squibb und Pfizer
Im Jahr 2007 schlossen die forschenden Pharmaunternehmen
Bristol-Myers Squibb und Pfizer eine internationale Allianz, um die
langjährige Erfahrung und Kompetenz beider Unternehmen auf dem Gebiet
der Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bündeln. Neben der Erforschung und
Entwicklung moderner Medikamente gehört es zum Selbstverständnis
beider Unternehmen, sich als verantwortungsvoller Partner im
Gesundheitswesen auch für eine optimale Versorgung der Patienten zu
engagieren. Gemeinsam setzen die Unternehmen ihre Kompetenz und Kraft
in der "Initiative Schlaganfallvorsorge. Bei Vorhofflimmern handeln"
für eine verbesserte Schlaganfallprävention ein - mit dem Ziel, die
Zahl der Schlaganfälle in Deutschland bis 2024 deutlich zu
verringern.
Quellen:
(1) Heuschmann PU et al: Schlaganfallhäufigkeit und Versorgung von
Schlaganfallpatienten in Deutschland. Akt Neurol 2010; 37:333-340.
(2) Camm AJ et al. Guidelines for the management of atrial
fibrillation: the Task Force for the Management of Atrial
Fibrillation of the European Society of Cardiology (ESC). Europace
2010; 12:1360-1420.
Pressekontakt:
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Mario Leisle, Pressestelle
Carl-Miele-Straße 210, 33311 Gütersloh
Tel.: 05241 9770-12, Fax: 05241 9770-712
E-Mail: presse(at)schlaganfall-hilfe.de
Bundesarbeitsgemeinschaft der
Senioren-Organisationen e. V. (BAGSO)
Ursula Lenz, Pressereferat
Bonngasse 10, 53111 Bonn
Tel.: 0228 249993-18, Fax: 0228 249993-20
E-Mail: lenz(at)bagso.de
Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA
Eszter Viragh, Public Affairs
Arnulfstraße 29, 80636 München
Tel.: 089 12142-7036, Fax: 089 12142-262
E-Mail: eszter.viragh(at)bms.com
Pfizer Deutschland GmbH
Dr. Henry Werner, Unternehmenskommunikation
Linkstraße 10, 10785 Berlin
Tel.: 030 550055-51088
E-Mail: presse(at)pfizer.com
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Datum: 04.05.2016 - 14:52 Uhr
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