Aua, das tut weh! / Schmerzbehandlung ist aktiver Tierschutz (FOTO)

(ots) -
Eigentlich weiß man es schon sehr lange. Tiere leiden genauso wie
Menschen unter Schmerzen. Nicht umsonst gehört der Reim "Quäle nie
ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie du den Schmerz" seit jeher in
jede gute Kinderstube. Ob nun ein Hund mit seiner Pfote in eine
Glasscherbe tritt oder der Mensch mit nackten Füßen - die Reaktionen,
die im Körper ablaufen, sind die gleichen. Es entsteht Schmerz, der
von Nervenfasern in das zentrale Nervensystem weitergeleitet, im
Rückenmark verarbeitet und schließlich im Gehirn wahrgenommen wird.
Es folgt die reflexartige Reaktion, den Fuß oder die Pfote möglichst
schnell zurückzuziehen. Der akute Schmerz übernimmt somit eine
wichtige Schutzfunktion. Schmerzen sind auf jeden Fall unangenehm,
auch für das Tier. Hat der Tierhalter den Eindruck, dass sein Tier
Schmerzen hat, sollte er sich nicht scheuen, den Tierarzt darauf
anzusprechen. Der kann frühzeitig ausreichend starke Schmerzmittel
verschreiben.
Werden Schmerzen chronisch, verlieren sie ihre Bedeutung als
nützliches Schutzsystem. Im Gegenteil, dauerhafte Schmerzen prägen
sich sogar ins Gedächtnis ein und können selbst zur Krankheit werden.
Schuld daran ist das sogenannte Schmerzgedächtnis. Chronische
Schmerzen sind bei Tieren häufig nur schwer erkennbar. Ein
urzeitlicher Instinkt gebietet Hund und Katze noch heute, ihre
Schmerzen und damit ihre "Wehrlosigkeit" zu verbergen. Das gilt auch
für die fremde Tierarztpraxis. Die Beobachtung im häuslichen Umfeld
durch den Tierhalter ist deshalb besonders wichtig für die Diagnose.
Häufige chronische Schmerzen bei Hund und Katze - und hier besonders
bei älteren Tieren - sind beispielsweise Gelenksentzündungen. Bewegt
sich das Tier weniger, hat es keinen rechten Appetit mehr oder zuckt
es bei Berührung sogar zurück? Das sind Symptome, die auf dauerhafte
Schmerzen hinweisen können. Bei chronischen Krankheiten ist es
besonders wichtig, diese so früh wie möglich zu erkennen. Auch wenn
eine hundertprozentige Heilung oft nicht möglich ist, können
Beschwerden mit entsprechenden Medikamenten gemindert und
Krankheitsverläufe mit begleitenden Therapien verlangsamt werden.
Falls erforderlich, können Schmerzmittel über Jahre hinweg
verabreicht werden.
Bei medizinischen Eingriffen, die eigentlich der Tiergesundheit
dienen, sind Schmerzen unvermeidbar. Dies können beispielsweise
Zahnbehandlungen, Kastrationen oder operative Eingriffe aller Art
sein. In solchen Fällen lindert der Tierarzt die krankheitsbedingten
Schmerzen schon vor dem Eingriff mit geeigneten Medikamenten. Es gilt
als wissenschaftlich gesichert, dass sich Schmerzen vor der Operation
wesentlich auf die Schmerzempfindlichkeit nach der Operation
auswirken. Der Tierarzt wird dies mit dem Tierhalter besprechen, vor
allem wenn es sinnvoll ist, die Medikamentengabe nach einem Eingriff
zu Hause fortzusetzen. In der Regel fördern Schmerzmittel die
Heilung, weil sich das Tier besser fühlt und seine gewohnten
Aktivitäten schneller wiederaufnehmen kann.
Weitere Hintergrundinformationen gibt es unter http://ots.de/qMF4M
oder Initiative tiermedizinische Schmerztherapie (ITIS)
Pressekontakt:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V., Dr. Sabine Schüller,
Schwertberger Straße 14, 53177 Bonn, Tel. 0228/31 82 96,
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Datum: 27.04.2016 - 12:00 Uhr
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