Europäische Impfwoche - Deutschland läuft seinen Impfzielen hinterher
(ots) - Länder wie Andorra, Armenien oder Turkmenistan
haben es geschafft, ebenso Ungarn oder Zypern. In 32 Ländern der
WHO-Europa-Region ist die Unterbrechung der Übertragung von Masern
und/oder Röteln gelungen. Und Deutschland? Es gehört zur Gruppe von
Ländern, in denen beide Krankheiten noch endemisch sind.
Masern und Röteln auszurotten - das ist das Ziel der Europäischen
Impfaktionsplans 2015 bis 2020. Mit dem anlässlich der Europäischen
Impfwoche vorgestellten Fortschritt (http://bit.ly/1qDCLwY) ist die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufrieden: Europa ist diesem Ziel
so nah wie nie zuvor. Die Zahlen zeigten, dass eine Eliminierung
möglich sei - der Mehrheit der Länder ist es gelungen, die beiden
Infektionskrankheiten zurückzudrängen. Für Zsuzsanna Jakab,
WHO-Regionaldirektorin für Europa, ist das ein Erfolg, der bewahrt
und ausgebaut werden muss: "Jegliche Untätigkeit wird zu einem
gefährlichen Wiederauftreten dieser verhinderbaren Krankheiten und zu
unnötigem Leiden und Sterben führen. Wir rufen alle politischen
Entscheidungsträger in der Europäischen Region auf, gemeinsam dafür
zu sorgen, dass die Masern und Röteln ein für alle Mal eliminiert
werden."
Ein Appell, der bei den politischen Entscheidungsträgern in
Deutschland für rote Ohren sorgen müsste: Denn eine der am höchsten
entwickelten Volkswirtschaften Europas gehört zu den 18 Staaten, bei
denen sowohl Masern als auch Röteln weiterhin vorkommen. Mit dabei:
Länder wie Belgien, Frankreich, Italien, Türkei, Österreich oder
Polen.
Schlüssel zum Erfolg: Eine Impfquote von mehr als 95 Prozent
Die Ausrottung der Masern und Röteln gilt der WHO weltweit als
Ziel. Die Voraussetzungen dafür sind schnell beschrieben: Die
Gesundheitssysteme benötigen eine funktionierende
Krankheitsüberwachung (Surveillance) zur Entdeckung von Fällen und
zur Verfolgung von Übertragungsketten der Viren. Das ist in der
Europa-Region in der Regel kein Problem: Von den 53 Ländern konnten
nur drei die dazu notwendigen Daten nicht liefern. Außerdem muss eine
Durchimpfungsquote von mehr als 95 Prozent mit zwei Dosen Impfstoff
gegen Masern und Röteln sichergestellt sein. Als eliminiert gelten
sie, wenn nachgewiesen wird, dass eine Übertragung über einen
Zeitraum von mindestens 36 Monaten nicht stattgefunden hat. Dies wird
von der Verifizierungskommission der Europäischen Region für die
Eliminierung der Masern und Röteln (RVC) überprüft. Es ist eine
Marke, die Deutschland regelmäßig reißt.
Dabei sieht es für die erste Impfung - sie ist in den meisten
Fällen ein Kombinations-Impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln -
noch gut aus, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem
Epidemiologischen Bulletin 1/2016 (http://bit.ly/1pgeIDx) feststellt.
Der Geburtsjahrgang 2012 weist im Alter von 24 Monaten die
erforderliche Impfquote auf (95,5 %). Und auch wenn die Impfquoten
bei der zweiten Impfung einen starken Trend nach oben ausweisen:
Derselbe Jahrgang 2012 kommt bundesweit gerade mal auf 71 Prozent -
zu wenig, um die Übertragung zu unterbrechen. Das RKI schreibt dazu:
"Damit ist der WHO-Indikator in dieser Altersgruppe für die erste
Impfung zwar erreicht, jedoch bedarf es noch großer Anstrengungen zur
Erhöhung der Impfquote der zweiten Masern-Impfung." Ein bisschen
besser sieht es im Alter bis 36 Monate aus - die erste Impfung nähert
sich der 100-Prozent-Marke. Aber auch hier liegt die Impfquote für
die zweite Masern-Impfung 36 Monate alter Kinder lediglich bei 84,8
Prozent.
Deshalb kommt es in Deutschland immer wieder zu Masernausbrüchen -
anders als in Andorra, Armenien oder Turkmenistan.
LINKS: Impfkalender der Ständigen Impfkommission (STIKO):
http://ots.de/8jk9u
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Redaktion Pharma Fakten
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Datum: 20.04.2016 - 12:16 Uhr
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