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Pflegequalität: Deutsche sind verunsichert

ID: 1345897


(ots) - ZQP-Studie: Bei der Wahl des passenden
Pflegeangebots sind Erfahrungen aus erster Hand gefragt. Nur wenige
Bürger möchten sich auf offizielle Qualitätsbewertungen verlassen.

Viele Bürger sind verunsichert, ob wirklich alle Menschen in
deutschen Pflegeeinrichtungen qualitativ gut versorgt werden. Dies
geht aus einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung des Zentrums für
Qualität in der Pflege (ZQP) hervor. Demnach glauben über zwei
Drittel der Befragten (70 Prozent), dass die Pflegequalität von
Einrichtung zu Einrichtung stark variiert. Von denjenigen, die
vermuten, dass häufig erhebliche Mängel in der Qualität
professioneller Pflegeangebote vorkommen, macht die große Mehrheit
(71 Prozent) fehlendes Personal und daraus resultierende
Arbeitsüberlastung als Hauptursache für Missstände verantwortlich.

Den mit Abstand größten Verbesserungsbedarf schätzen die Befragten
im Bereich der persönlichen Zuwendung und Kommunikation, für die aus
ihrer Sicht mehr Zeit zur Verfügung stehen sollte. Mehr als vier
Fünftel (85 Prozent) von ihnen halten dies für wichtig. Wenn es um
den Patientenschutz von Pflegebedürftigen geht, geben die meisten
Befragten Medikamentensicherheit (74 Prozent), Hygiene (63 Prozent)
und Schmerzmanagement (53 Prozent) als die wichtigsten Aspekte an.

Die Einschätzung von stark unterschiedlichen Versorgungsqualitäten
mag dazu beitragen, dass es für fast alle Deutschen (96 Prozent) sehr
wichtig ist, im Bedarfsfall verlässliche Informationen über die
Qualität von professionellen Pflegeangeboten zu bekommen. Trotzdem
würden sich derzeit offenbar nur sehr wenige Befragte bei der Auswahl
einer ambulanten oder stationären Einrichtung gerne auf offizielle
Bewertungen (5 Prozent) stützen wollen. Also auch nicht auf die
sogenannten Pflegenoten, die eingeführt wurden, um Verbrauchern bei




der Beurteilung der Pflegequalität verlässlich zu helfen. Doch von
denjenigen, die Pflegenoten kennen, meint weniger als ein Viertel (22
Prozent), dass Noten verlässliche Informationen über die
Pflegequalität bieten. Jeder Zweite aus dieser Gruppe hält
notenbasierte Bewertungen im Bereich Pflege generell für ungeeignet.

"Unsere Ergebnisse untermauern, dass wir Pflegebedürftige und ihre
Nächsten aber auch die in der Pflege Tätigen bei der Darstellung von
Pflegequalität mehr als bisher ernst nehmen müssen.
Transparenzversprechen dürfen keine Mogelpackung sein. Der derzeit
laufende Reformprozess ist eine Chance, nun ein belastbares
Bewertungs- und Darstellungssystem zu liefern. Es ist zugleich eine
Pflicht, den Nutzern aber auch den Erbringern von Pflegeleistungen
aus einer Vertrauenskrise in das Transparenzsystem zu helfen",
erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP.

Die Studie zeigt zudem, wem die Bürger am meisten bei der Wahl
eines Pflegeanbieters vertrauen: Erfahrungen von Pflegebedürftigen
und deren Angehörigen aus erster Hand mit einem für sie in Frage
kommenden Angebot werden überwiegend als nützliche Informationsquelle
eingestuft (53 Prozent). Auch wäre es vielen Befragten wichtig, sich
im Auswahlprozess selbst einen Eindruck verschaffen zu können (38
Prozent). Personen mit Pflegeerfahrung bewerten den eigenen Eindruck
sogar als noch wichtiger. Die Hälfte von ihnen würde sich vorrangig
auf diesen verlassen. "Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken,
Qualitätseinschätzung sei vorrangig ein von oben verordnetes
Expertenthema. Die Menschen wollen sich selbst überzeugen, soweit sie
selbst die Möglichkeit dazu haben. Dabei müssen wir sie stärken.
Pflegeberatung und verbraucherorientierte Hilfen wie z. B. die
ZQP-Ratgeber können dabei unterstützen", kommentiert Suhr.

Chancen zur Qualitätseinschätzung kann auch das Internet bieten,
z. B. durch Bewertungsportale - ähnlich wie diese bereits für Hotels
oder Restaurants existieren. Die Befragten bewerten solche Angebote
unterschiedlich. Über ein Drittel (39 Prozent) hält dort geäußerte
Einschätzungen für zu individuell. Genauso viele sehen die Angebote
als Chance, wenn eine größere Anzahl von Bewertungen abgegeben wurde.
Suhr dazu: "Gesicherte Onlineinformationen sind nützlich. Man darf
aber nicht vergessen, dass Pflegeangebote keine Kneipen sind. Wie
sollen schwer pflegebedürftige Menschen im Internet bewerten, wie gut
sie sich versorgt fühlen?"

Mehr zur ZQP-Studie finden Sie auf www.zqp.de.



Pressekontakt:
Torben Lenz
Tel.: 030 275 93 95 - 15
E-Mail: torben.lenz(at)zqp.de


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Datum: 18.04.2016 - 10:50 Uhr
Sprache: Deutsch
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Gesundheit & Medizin


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