Allg. Zeitung Mainz: Reizwort IQ / Kommentar zur Integration von Flüchtlingen von Friedrich Roeingh
(ots) - Wer eine Erklärung dafür sucht, warum die SPD immer
weiter in der Wählergunst abrutscht, kann dafür ein Beispiel aus dem
Saarland heranziehen, nämlich die reflexhafte Ablehnung der Saar-SPD
zum Vorstoß für Intelligenztests von Flüchtlingen. Diskriminierend
und menschenverachtend ist das Mindeste, was man an Adjektiven
zusammentragen musste, um den Anstoß des CDU-Innenministers und
Koalitionspartners zu verunglimpfen. Fehlt noch die Empfehlung an
Klaus Bouillon, sich um einen Aufnahmeantrag bei der AfD zu bemühen.
Mit den Maßstäben der Reformpädagogik ("Intelligenz ist nichts
Statisches") werden wir bei der Integration der Flüchtlinge aber kaum
weiterkommen. Es gehört zur Realität jeder Einwanderungsgesellschaft,
dass die Immigranten der ersten Generation beruflich meistens weit
unter ihren Möglichkeiten einsteigen. Weil es an der sprachlichen
Qualifikation wie auch an Berufsabschlüssen fehlt, die im
Ankunftsland anerkannt werden. Insofern könnte man Bouillons Vorstoß
ja auch einfach als Möglichkeit begreifen, Chancengerechtigkeit nicht
erst den Kindern und Kindeskindern der Migranten angedeihen zu
lassen. Warum sollten wir besonders wache und talentierte Flüchtlinge
als Tellerwäscher oder Hartz-IV-Empfänger versauern lassen? Nur weil
ein IQ-Test nicht geeignet ist, alle möglichen Talente aufzuspüren?
Richtig wäre der Hinweis, dass ein solcher Test nicht alles sein
kann. Wir müssen auch (Übergangs)Wege von Flüchtlingen in Berufe
eröffnen, für die ihre Qualifikationen nicht ausreichend sind. Was
ist eigentlich aus dem Versprechen der Kanzlerin geworden, wir
müssten für diese Herkulesaufgabe bürokratische Hemmnisse aus dem Weg
räumen?
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Wolfgang Bürkle
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Datum: 17.04.2016 - 18:57 Uhr
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