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Schmerzfrei Radfahren / Die individuelle Anpassung gewinnt beim Fahrrad an Bedeutung (FOTO)

ID: 1344130


(ots) -
Mit dem Frühling erwacht auch die Lust am Radfahren. Fahrradfahren
ist gesund und umweltfreundlich, doch können Schmerzen die Radlust
gehörig verderben. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse haben die
Sicht auf das rückengerechte Fahrrad verändert.

Die Fahrradtechnik hat in den vergangenen Jahren eine rasante
Entwicklung durchgemacht. Licht, Schaltung, Federung, Bremsen und
Bereifung haben sich in ihrer Funktionalität stark verbessert, zudem
hat die Elektro-Unterstützung in nahezu allen Radgattungen Einzug
gehalten. Mit diesem Entwicklungsschub hat sich auch das Verständnis
von rückengerechter Ergonomie am Fahrrad gewandelt. Während noch vor
wenigen Jahren vor allem Konstruktionsprinzipien wie Vollfederung
oder geringes Gewicht im Vordergrund standen, rückt nun der
individuelle Radfahrer in den Blickpunkt. "Die Fahrradtechnik ist
ausgereift", erklärt Detlef Detjen, Geschäftsführer der Aktion
Gesunder Rücken (AGR) e. V.

"Für schmerzfreies Radfahren sind heute die richtige Auswahl und
die individuelle Justage des Rades entscheidend. Es geht darum, mit
Blick auf Ergonomie und Rücken für die individuellen Stärken und
Schwächen des Radfahrers eine technische Entsprechung zu finden und
passgenau einzustellen", so Detjen weiter.

Dies ist ein entscheidender Perspektivwechsel: Die Kompetenz für
schmerzfreies Radfahren verschiebt sich vom Radhersteller zum
Radhändler, ähnlich wie im Radsport. Hier ist das sogenannte "Bike
Fitting", also das individuelle Anpassen des Rades, seit Langem
etabliert und gilt neben Training und Aerodynamik als wichtigster
Leistungsfaktor. "Freilich geht es dem Alltagsradler nicht um
Leistungsentfaltung - aber um beschwerdefreies Radfahren und dafür
lassen sich Erkenntnisse aus dem Radsport adaptieren", erläutert
Detjen. Als ein gutes Beispiel kann die Haltung beim Radfahren




gesehen werden. Lange galt eine maximal aufrechte Rückenhaltung mit
S-Form der Wirbelsäule als Ideal, wie sie am Hollandrad zu sehen ist.
Diese Haltung verlangt aber fast zwangsläufig nach einer
Vollfederung, um die Belastungsspitzen durch Schlaglöcher für den
Rücken zu reduzieren. Ist die Haltung jedoch leicht nach vorne
gebeugt, bekommt die Rückenmuskulatur eine Vorspannung, die wichtige
Stützarbeit übernimmt und dadurch viel Komfort schafft.

Was rückengerechte Technik ist, entscheidet also nicht allein der
Radhersteller, sondern auch die individuelle (Rücken-)Konstitution.
Die generelle Aussage, "dieser Radhersteller ist rückengerecht", ist
kaum mehr haltbar und entsprechend zertifiziert die Aktion Gesunder
Rücken gegenwärtig keine Fahrräder mehr. In Zukunft wird ein
rückenkompetenter Händler aus dem vielfältigen Angebot an
Fahrradmarken und -modellen das für den jeweiligen Kunden individuell
rückengerechte auswählen und anschließend passend einstellen bzw. um
geeignetere Komponenten ergänzen.

"Die perfekte Ergonomie des Fahrrades kann auch nicht losgelöst
von fahrdynamischen Aspekten gesehen werden", betont Fahrrad-experte
Gunnar Fehlau vom pressedienst fahrrad. "Was nützt ein perfekt
passendes Rad, das sich nicht gut steuern lässt? Nur ein kompetenter
Händler kann die wechselseitige Abhängigkeit von ergonomischer
Positionierung und Fahrverhalten/-dynamik überblicken und bei
Konflikten auf eine Balance hinarbeiten", erklärt Fehlau.

Was bleibt: Der Sattel zählt

Während angesichts der ergonomischen Anpassungsvielfalt die
Grundgestaltung des "Basisrades" eine gewisse Beliebigkeit erfährt,
bleibt der Sattel im Mittelpunkt der Betrachtung. Das hat laut Detlef
Detjen einen schlichten Grund: "An keinem anderen Kontaktpunkt zum
Rad gibt es mehr Probleme als beim Sattel und Fahrradhersteller haben
das Dilemma, einen Sattel mit dem Fahrrad liefern zu müssen, ohne
exakt zu wissen, wer eigentlich auf dem Rad sitzen wird." Als
Konsequenz werden meist vergleichsweise günstige Sättel montiert, was
das Problem verschärft.

Wie einfach sich der richtige Sattel fürs Fahrrad finden lässt,
zeigt der italienische Hersteller Selle Royal. Dieser hat zusammen
mit der Deutschen Sporthochschule Köln für die Sattelserie "Scientia"
ein Messsystem entwickelt, das speziell auf Alltagsradler abgestimmt
ist. Es funktioniert zweistufig. Im ersten Schritt wird die
Sitzknochenbreite durch Sitzen auf einem speziellen Hocker mit
Gelkissen bestimmt. Im zweiten Schritt stuft man die eigene Haltung
auf dem Rad ein ("relaxed", "moderate" oder "athletic"). Aus drei
Kategorien für die Sitzknochenbreite und den drei verschiedenen
Sitzpositionen ergeben sich neun Konstellationen, für die es je einen
passenden Sattel gibt. Unterschiedliche Modelle für Damen und Herren
sucht man vergeblich, ebenso wie Sättel mit Löchern oder ähnlichen
Aussparungen. "Unsere Forschungen haben ergeben, dass die
Unterschiede der Geschlechter nur bei sehr sportlichen und damit
flachen Haltungen auf dem Rad relevant sind", erklärt Monica Savio
von Selle Royal. Auch Löcher haben sich in Tests eher als
schmerzförderlich erwiesen. "Freilich reduziert sich der Druck an der
Aussparung, dafür erhöht er sich auf dem restlichen Sattel und die
Kanten sind besonders kritisch", so Savio.

Über die AGR

Die Aktion Gesunder Rücken e. V. gründete sich 1995, als
Rückenschmerzen immer mehr zur Volkskrankheit wurden. Der Verein
arbeitet seither daran, ein größeres Bewusstsein für die Themenfelder
Rückenschmerzen und rückengesunder Alltag zu schaffen. Das
AGR-Gütesiegel ist ein wichtiger Teil dieser Arbeit. Es wird an
Alltagsgegenstände vergeben, die von einem unabhängigen
Expertengremium als besonders rückengerecht eingestuft werden.
Weiterführendes Informationsmaterial und einen Überblick über
aktuelle Broschüren und Bücher finden Sie online unter:
www.agr-ev.de/patientenmedien. Kurze Videos und Experteninterviews zu
rückengerechten Alltagsgegenständen, unter anderem auch zum
rückengerechten Autositz, bietet der Video-Infoservice "AGR TV" unter
folgendem Link: www.youtube.de/dieagr

KURZ & BÜNDIG

Dass Fahrräder per se rückengerecht sind, ist ein Trugschluss.
Denn kein Fahrrad ist per Definition oder einzig aufgrund technischer
Ausgestaltung rückenfreundlich, sondern erst durch die individuelle
Anpassung wird schmerzfreies Radeln ermöglicht. Die Aktion Gesunder
Rücken (AGR) e. V. empfiehlt, sich in einem guten Fachgeschäft
beraten zu lassen und im Rahmen des sogenannten "Bike fitting" ein
Fahrrad zusammenstellen zu lassen, welches die individuellen
Anforderungen berücksichtigt. Weitere Infos: www.agr-ev.de



Pressekontakt:
Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V.
Detlef Detjen
Detlef.Detjen(at)agr-ev.de
+49 (0) 4284 92 69 990


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Datum: 13.04.2016 - 11:04 Uhr
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Gesundheit & Medizin


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