InternetIntelligenz 2.0

kostenlos Pressemitteilungen einstellen | veröffentlichen | verteilen

Pressemitteilungen

 

Neue Westfälische (Bielefeld): Türkischer Präsident fordert Strafe für Kabarettist Böhmermann
Stopp für Erdogan
Thomas Seim

ID: 1343348


(ots) - Ein deutscher Kabarettist trägt eine Satire
gegen einen türkischen Präsidenten vor. Der Präsident Erdogan fordert
eine Bestrafung, eine Fatwa für den Kabarettisten Jan Böhmermann. Er
tut dies, in dem er von der deutschen Bundesregierung verlangt, das
Schmähgedicht des Satirikers strafrechtlich zu verfolgen. Unser
Strafgesetzbuch sieht diese Möglichkeit in § 103, Absatz 1, vor.
Insoweit ist das Begehren des türkischen Präsidenten nachvollziehbar.
Allerdings verlangt das deutsche Strafgesetzbuch in § 104a auch, dass
es dazu einer "Ermächtigung" durch die Bundesregierung bedarf. Damit
sind wir bei dem in dieser Frage entscheidenden Thema. Die
Bundesregierung muss entscheiden, ob sie die Strafverfolgung eines
Künstlers zulassen will. Sie kann sich in dieser Frage nicht davor
drücken, dies den Rechtsgelehrten und Juristen zu überlassen. Sie
muss entscheiden, weil es um eine politische Frage geht. Hier liegt
die Richtlinienkompetenz bei der Bundeskanzlerin. Angela Merkel darf
sich hier nicht drücken bzw. aus der Verantwortung stehlen. Sie muss
erklären, ob sie Böhmermann Erdogan ausliefern will. Die Antwort
darauf kann nur lauten, dass sich Merkel und ihr Kabinett diesem
Strafverfolgungsbegehren entschieden entgegenstellen und sich diesen
und jeden anderen Angriff auf die in Artikel 5 Grundgesetz
garantierte Freiheit von Kunst, Wissenschaft und Presse verbietet.
Schon der Begriff "Ermächtigung" signalisiert: Kein anderes
politisches Kalkül kann und darf diese politische Pflicht der
Kanzlerin relativieren. Um auch dieses zu sagen: Die Satire, der
Erdogan-Beitrag Böhmermanns war so schlecht und mies, dass man sich
zwingen musste, den Beitrag bis zum Ende zu verfolgen. Es war der
erkennbare Versuch, sich mit einer üblen Geschmacklosigkeit in die
Schlagzeilen zu manövrieren, indem man sich an eine - deutlich




gelungenere - Satire des NDR-Magazins extra3 anschloss. Dass der
konservative Boulevard sich dieses Machwerk lobend zu eigen macht,
offenbart kaum mehr als den Versuch billiger Effekthascherei mit
antitürkischen Ressentiments. Aber miese Qualität rechtfertigt keine
Relativierung unserer Verfassung für den autokratischen türkischen
Staatspräsidenten. Deshalb kann für Merkel und das Bundeskabinett nur
eine Maßgabe gelten: Stopp für Erdogan.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten(at)neue-westfaelische.de


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



PresseKontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Asyl
1022 unbegleitete Flüchtlinge in Sachsen-Anhalt  - Proteste gegen neues Heim in Halle
Badische Neueste Nachrichten: Satire mit Nebenwirkung- Kommentar von Klaus Gassner
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 11.04.2016 - 19:55 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1343348
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:

Bielefeld


Telefon:

Kategorie:

Politik & Gesellschaft


Anmerkungen:


Dieser Fachartikel wurde bisher 38 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
"Neue Westfälische (Bielefeld): Türkischer Präsident fordert Strafe für Kabarettist Böhmermann
Stopp für Erdogan
Thomas Seim
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Neue Westfälische (Bielefeld) (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Kleiner Waffenschein: Neue Rekordmarke in NRW ...

In Nordrhein-Westfalen besitzen so viele Menschen wie nie zuvor einen Kleinen Waffenschein. Wie ein Sprecher des Landeskriminalamts der"Neuen Westfälischen"(Dienstagsausgabe) mitteilte, waren Ende Juni 2025 landesweit 237.818 solcher Erlau ...

NRW will 5.000 Hektar Wildnisgebiete ausweisen ...

Das Land Nordrhein-Westfalen wird bis Mitte 2026 rund 5.000 Hektar Wildnisgebiete ausweisen, um die heimischen Wälder und die Artenvielfalt zu stärken. Das kündigen das NRW-Umweltministerium sowie das NRW-Landwirtschaftsministerium in einem Berich ...

Alle Meldungen von Neue Westfälische (Bielefeld)



 

Wer ist Online

Alle Mitglieder: 50.271
Registriert Heute: 0
Registriert Gestern: 0
Mitglied(er) online: 0
Gäste Online: 25


Bitte registrieren Sie sich hier. Als angemeldeter Benutzer nutzen Sie den vollen Funktionsumfang dieser Seite.