Zum Weltgesundheitstag am 7. April / Flüchtlingskinder: Deutschland missachtet UN-Vorgaben
(ots) - Anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April
fordert das Kinderhilfswerk terre des hommes die Bundesregierung auf,
Flüchtlingskindern die volle medizinische Versorgung nicht weiter
vorzuenthalten. Geflüchtete Kinder bekommen in den ersten 15 Monaten
nur eingeschränkt ärztliche Leistungen. Das hat der
Kinderrechtsausschuss der Vereinten Nationen bereits 2014 in seinen
abschließenden Bemerkungen zum Staatenbericht Deutschlands bemängelt.
»Akute Erkrankungen und Schmerzen werden behandelt«, sagte Tanja
Funkenberg, terre des hommes-Expertin zum Thema Flüchtlinge. »Doch
bei chronischen oder psychischen Erkrankungen gibt es laut dem
geltenden Asylbewerberleistungsgesetz keinen Anspruch auf eine
Behandlung. Mit dieser Praxis verstößt Deutschland gegen die
UN-Kinderrechtskonvention.« Diese gilt in Deutschland für alle Kinder
unter 18 Jahren und besagt, dass der Staat für alle Kinder das
Höchstmaß an Gesundheit gewährleisten muss.
Auch die im Herbst 2015 beschlossene elektronische
Gesundheitskarte bietet bislang kaum eine Verbesserung. Zwar müssen
Eltern, die mit ihren Kindern zum Arzt möchten, nicht mehr den
bürokratischen Umweg über das Sozialamt nehmen. »Doch die Kommunen
entscheiden eigenständig darüber, ob sie die Gesundheitskarte
einführen«, sagte Tanja Funkenberg. »Von einer flächendeckenden
Versorgung sind wir noch weit entfernt. Wir fordern, dass alle
Bundesländer die elektronische Gesundheitskarte für Flüchtlinge
möglichst schnell einführen und eine medizinische Versorgung nach
kinderärztlichen Richtlinien gewährleisten.«
terre des hommes schützt und betreut gemeinsam mit den
europäischen terre des hommes-Schwesterorganisationen weltweit
400.000 Flüchtlingskinder. In Deutschland unterstützt terre des
hommes Flüchtlingskinder in Erstaufnahmeeinrichtungen und finanziert
Traumatherapien, Sprachkurse und Integrationshilfe in Schulen und
Kindergärten. Darüber hinaus sind in 30 Städten und Gemeinden
ehrenamtliche terre des hommes-Mitglieder in der Flüchtlingshilfe
aktiv.
Pressekontakt:
Für Rückfragen: Tanja Funkenberg,
Tel.: 05 41 / 71 01-159,
Mail: t.funkenberg(at)tdh.de
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Datum: 06.04.2016 - 14:13 Uhr
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