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CDU-Politiker Dietrich Monstadt: "Steuern auf Diabetes-Tsunami zu"

ID: 1340285


(ots) - Der CDU-Gesundheitspolitiker Dietrich Monstadt
fordert die Umsetzung einer nationalen Diabetes-Strategie.
Andernfalls befürchtet er künftig einen "Diabetes-Tsunami" in
Deutschland. Der Bundestagsabgeordnete, der selbst Diabetes-Patient
ist, macht sich im Interview mit Pharma Fakten für Änderungen beim
AMNOG-Verfahren stark. Sein Ziel: Die Bewertungskriterien für
Anti-Diabetes-Medikamente sollen sich verändern.

Sie fordern eine nationale Diabetes-Strategie. Warum erachten Sie
diese als notwendig?

Dietrich Monstadt: Aktuell gibt es etwa zehn Millionen
Diabetes-Betroffene in Deutschland, dabei inbegriffen ist eine
Dunkelziffer von circa zwei bis drei Millionen. Für 2025 haben
Experten 20 Millionen Diabetes-Patienten prognostiziert - dies wären
fast 25 Prozent der deutschen Bevölkerung. Dadurch steigt nicht nur
der Bedarf an Therapien, sondern auch die finanzielle Belastung
Betroffener und der öffentlichen Haushalte. Wir steuern also auf
einen "Diabetes-Tsunami" zu und müssen schnellstmöglich etwas
unternehmen. Die nationale Diabetes-Strategie zielt dabei
insbesondere auf Prävention, Früherkennungs- und Versorgungskonzepte
ab.

Worin sehen Sie die Ursache für die steigende Zahl an
Diabetes-Patienten?

Monstadt: Eine der Ursachen ist der Lebensstil: Wenn ich den
Fahrstuhl statt der Treppe benutze oder mit dem Auto Strecken
bewältige, die ich auch gut zu Fuß gehen könnte, dann fehlt mir die
Bewegung. Und die ist wichtig, um dem Diabetes (http://ots.de/tHkvj)
vorzubeugen, denn Bewegungsmangel fördert die Fettleibigkeit - neben
einer ungesunden und unausgewogenen Ernährung. Der Diabetes muss als
Krankheit begriffen werden und als Volkserkrankung unserer Zeit in
das allgemeine Bewusstsein rücken.

Oftmals werden Diabetiker von der Gesellschaft ausgegrenzt, auf




eine Art und Weise, die weder angemessen, noch geboten ist. Vor allem
der Vorwurf, dass die Krankheit selbst verursacht ist, ist in vielen
Fällen unangemessen. Weder ausschließlich stark übergewichtige
Menschen noch Bewegungsmuffel erkranken an einem Diabetes. Vor allem
ältere Menschen leiden am Diabetes Typ 2, da mit steigendem Alter die
Insulinproduktion sinkt.

Welche Maßnahmen würde diese Strategie umfassen und wann könnten
diese umgesetzt werden?

Monstadt: Der Kampf gegen Diabetes Typ 2 ist als eines von vier
Gesundheitszielen im erst 2015 verabschiedeten Präventionsgesetz
unter dem Titel "Erkrankungsrisiko senken. Erkrankte früh erkennen
und behandeln" verankert. Dies ist ein erster großer Erfolg. Was die
nationale Diabetes-Strategie betrifft, so sollte die Prävention nicht
nur auf den Bereich der Gesundheitsversorgung beschränkt werden,
sondern allgemein und vor allem ressortübergreifend erfolgen. Das
Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil und um die Erkrankung
Diabetes selbst muss noch in vielen Bereichen unserer Gesellschaft
wachsen. Man muss bei den Jüngsten ansetzen, also im Bereich der
Kindererziehung, wie in Kindertagesstätten und Schulen.

Neben Bewegungsförderung müssen wir gerade bei der Prävention von
Diabetes auf eine richtige Ernährung achten. Dies gilt sowohl für die
Produktion in der Landwirtschaft, als auch bei der Verarbeitung
unserer Lebensmittel. Auch baurechtlich und städteplanerisch können
viele positive Akzente gesetzt werden. Beispielsweise könnte man
Treppen optisch stärker hervorheben als Fahrstühle, um die Menschen
zu mehr Bewegung zu ermuntern. Auch Regelungen, die es ermöglichen,
dass Niederlassungen von Fast-Food-Ketten in unmittelbarer Nähe zu
Schulen errichtet werden dürfen, gilt es zu überdenken. Je eher wir
dabei mit der Umsetzung anfangen, desto besser. Das bisher Erreichte
müssen wir konsequent umsetzen und unsere weitergehenden Ziele ins
Auge fassen.

Die Forderung, das AMNOG-Verfahren hinsichtlich
Diabetes-Präparaten zu verändern, wird immer nachdrücklicher
formuliert. Was sollte sich aus Ihrer Sicht ändern?

Monstadt: Derzeit läuft der von der Bundesregierung initiierte
Pharma-Dialog, dessen Ergebnisse wir im auslaufenden Frühjahr
erwarten. Gerade im Bereich der Anti-Diabetika (http://ots.de/2ScCL)
werden wir das Verfahren zur Nutzenbewertung intensiv prüfen
(http://ots.de/67jAF). Die Definition sogenannter patientenrelevanter
Endpunkte stellt sich hier noch schwieriger dar als in anderen
Bereichen. So sind zum Beispiel bei der Nutzenbewertung die
patientenrelevanten Endpunkte auf Mortalität ausgerichtet. Die kommt
aber erst in 30 oder 40 Jahren zum Tragen. Deshalb brauchen wir im
Nutzenbewertungsverfahren andere messbare Kriterien, die nicht nur
auf eine in die Zukunft gerichtete Mortalität abzielen, sondern auch
die Lebensqualität der Betroffenen mehr in den Fokus rücken.



Pressekontakt:
Stefan Rebein
Andreas Jankowiak
Redaktion Pharma Fakten

www.pharma-fakten.de
E-Mail: redaktion(at)pharma-fakten.de
http://twitter.com/pharmafakten
Tel.: +49 251 98776-83


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Datum: 04.04.2016 - 11:52 Uhr
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