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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Zinssenkung der EZB

ID: 1332048


(ots) - Als Mario Draghi 2012 in London angekündigt hat,
alles zu tun, um den Euro zu retten, dachten wohl die wenigsten, dass
die von ihm geführte Europäische Zentralbank die Zinsen in weniger
als vier Jahren de facto unter die Nulllinie führen könnte. Denn in
Wirklichkeit bedeutet der kühne Schritt auf 0,0 Prozent eine
Minusverzinsung. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann mehr
Geldinstitute ihren Sparern »Parkgebühren« abverlangen müssen.
Denn das natürliche Modell, bei dem sich Einlagen verzinsen, weil
die Banken und Sparkassen das Geld ihrer Kunden zur Finanzierung von
Krediten benötigen, funktioniert immer weniger. Wenn sie bei der
EZB die Hand aufhalten, erhalten sie das Geld einfacher und
billiger. Draghi und die Mehrzahl der europäischen Notenbanker
wirbeln die Finanzbranche immer weiter durcheinander.
Jahrhundertealte Geschäftsmodelle privater Banken und Versicherungen
funktionieren nicht mehr. Sie tun es schon deshalb nicht, weil die
Institute teilweise sogar durch Gesetz verpflichtet sind, einen
Großteil ihrer Gelder absolut sicher - also negativ verzinst -
anzulegen. Was soll die Bank tun, wenn sie nicht stattdessen die in
der Finanzkrise bereits schmaler gewordenen Geldpolster ganz
aufzehren will? Die Vermietung von Banksafes reicht sicher nicht
als alternatives Gewinnmodell. Und seit gestern will Draghi sogar
das Geschäft mit Unternehmensanleihen selbst in die Hand nehmen. Die
Folgen tragen nicht nur die Anteilseigner und Mitarbeiter der
Banken und Versicherungen. Denn mit ihren Geschäftskonzepten
verschwinden auch die Renten, Lebensversicherungen und andere
Modelle zur Altersvorsorge. Selbst die privat Krankenversicherten
zahlen deshalb demnächst höhere Beiträge. Auf der Habenseite stehen
neben dem boomenden Wohnungsbau auch Ersparnisse, mit denen
die Finanzminister theoretisch die Staatshaushalte sanieren könnten.




78 Prozent aller deutschen Staatsanleihen sind dank Draghis
Aufkaufprogramm heute negativ verzinst. Zwei Gründe führt die EZB
für ihre Minuszinspolitik an. Nach der Finanzkrise stand an erster
Stelle die Ankurbelung der Konjunktur. Doch seit der Aufschwung
außer Deutschland auch Spanien und einige andere südeuropäische
Staaten erfasst, ist die Preisstabilität in der Argumentation an die
erste Stelle gerückt. Nach Definition der EZB ist sie erreicht, wenn
die Preise jährlich um knapp zwei Prozent steigen. Im Augenblick
schwankt die Inflationsrate dank des billigen Öls zwischen plus 0,3
und zuletzt minus 0,2 Prozent. Also erreicht die EZB ihr selbst
gestecktes Ziel nicht. Trotzdem geht sie ihren Weg genauso
weiter, verschärft sogar die Gangart. Gäbe es einen Controller, er
müsste längst »Stopp« rufen. Wer würde einem Arzt vertrauen, dessen
Therapie nicht nur nicht hilft, sondern täglich schlimmere
Nebenwirkungen hervorruft. Und der trotzdem weitermacht, ja sogar
nervös die Dosis erhöht?



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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Datum: 10.03.2016 - 21:30 Uhr
Sprache: Deutsch
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