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Symposium von Cipla im Rahmen der DPG / Asthmatherapie in der Praxis: Alles im Griff?

ID: 1331535


(ots) - Wie gut schaffen es Asthmatiker, ihre Krankheit zu
kontrollieren? Liegen da womöglich Welten zwischen Anspruch und
Wirklichkeit? Welchen Stellenwert hat die Patientenschulung? Wie
sehen Eskalations- und Deeskalationstrategien in der Therapie aus?
Und was ist in der Praxis letztlich möglich und realistisch? Einen
bunten Strauß an Fragen und Herausforderungen im Praxisalltag der
Pneumologen diskutierten Experten unter dem Vorsitz von Prof. Dr.
Helgo Magnussen (Großhansdorf) auf einem Symposium des indischen
Arzneimittelherstellers Cipla im Rahmen des Jahreskongresses der
Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin in
Leipzig.

Einen etwas provokativen Vortrag hielt Prof. Dr. J. Christian
Virchow von der Uniklinik Rostock. "Einer der üblichen Vorträge würde
jetzt damit beginnen, dass nur fünf Prozent der Asthmatiker wirklich
ihr Asthma unter Kontrolle haben. Doch wir müssen uns doch einmal an
die Nase fassen und fragen, woran das liegt: Ist die Kontrolle
wirklich so schlecht? Oder machen wir uns selbst das Leben schwer?"
Unterschiedlichste Eingliederungen und Phänotypen von Asthma und
immer wieder neue wissenschaftliche Erkenntnisse machten schon den
Ärzten die Wahl der richtigen Therapie schwer. Virchow: "Wir
verkomplizieren uns das System hier selbst ein bisschen. Und dem
normalen Menschen ist das schon gleich gar nicht mehr vermittelbar!"
In seinem hoch wissenschaftlichen, jedoch auch launigen Vortrag
beleuchtete er die gängige Praxis, bei jedem Patienten
leitlinienkonform vollständige Asthmakontrolle zu erzielen, kritisch.
Gute Asthmakontrolle sei letztlich auch eine Frage der Wahrnehmung
des Patienten und seiner Therapieziele: So sei es nicht schlimm, wenn
ein Asthmatiker zwischenzeitlich weniger compliant sei, wenn dies
nicht zu Entgleisungen und einem höheren Ressourcenverbrauch führe.




Seine Botschaft, angelehnt an Picasso: "Learn the rules like a pro
before you break them as an artist!"

Prof. Dr. Heinrich Worth, Experte in Sachen Selbstmanagement,
brach eine Lanze für die Patientenschulung: Da Asthma eine Erkrankung
mit sehr variablen Ausprägungen sei, könne die beste Kontrolle
erreicht werden, "wenn der Patient Selbstkontrolle erlernt hat": Das
freilich dürfe nicht mit dem "Nürnberger Trichter" erfolgen, sondern
durch eine gute, strukturierte Schulung, die klare, verständliche
Inhalte voraussetze. "Vor allem aber muss man Kopf, Herz und Hand des
Patienten ansprechen", weiß der Experte. Auch sei gute
Selbstkontrolle nicht durch einmaliges Erklären zu erreichen - "und
am besten sollte man auch die Angehörigen einbeziehen", so Worth. Der
Experte plädierte auch für den Einsatz von Peak flow-Metern als
Frühwarnsystem. "Hier müssen Sie aber einen Wert festlegen, den der
Patient auch erreichen kann", mahnte er. Darauf aufbauende
Aktionspläne sollten so einfach wie möglich sein und möglichst nicht
mehr als drei Maßnahmen beinhalten. "Wenn man das alles beachtet,
dann hat man gute Chancen, dass sich auch die Asthmakontrolle
deutlich verbessert", so Worth. Schließlich zeige eine Analyse von 36
Schulungsprogrammen, dass die Zahl der Krankenhausaufenthalte,
Notfallbehandlungen und ungeplanter Arztbesuche deutlich reduziert
werden konnte.

Prof. Dr. Roland Buhl von der Universitätsmedizin Mainz stellte
die aktuelle Leitlinie GINA 2015 vor. Hier seien Asthmakontrolle und
Risikokontrolle als zwei ganz selbstverständlich parallel laufende
Maßnahmen empfohlen. Auch zeige die Leitlinie differenzierte
Möglichkeiten in den therapeutischen Stufen auf. Nach ICS und LABA
seien die LAMA (langwirksame Muskarin-Antagonisten) die logische
nächste Stufe in der Eskalation der Therapie. Das habe auch die FDA
anerkannt und dies spiegelten auch aktuelle Leitlinien. Darüber
hinaus versprächen einige Biologica neue Therapieoptionen. "Aber
bevor wir solche hochpreisigen Medikamente verordnen, sollten wir
genau hinschauen, ob der Patient überhaupt Asthma hat - und ob er
wirklich an schwerem Asthma leidet." Hier empfehle sich eine genaue
Dokumentation. "Dann sind Sie auf der sicheren Seite", meinte Buhl.
Ergänzend schlug ein anwesender Pneumologe vor, bei sehr teuren
Therapien innerhalb der Kollegenschaft ein Zweitmeinungsverfahren auf
Basis der Aktenlage zu organisieren. Buhl riet auch dazu, bei
Besserung eine Reduktion der Medikation vorzunehmen: "Genauso, wie
wir die Leiter hinaufsteigen können, können wir sie auch wieder
runter gehen", meinte er. Nicht immer würden das aber
verständlicherweise die Patienten so gerne mitmachen. Seine
Botschaft: "Wir haben in der Asthmatherapie so vielfältige
Möglichkeiten. Hier muss nicht allen Patienten eine Hose passen. Was
wir brauchen, ist also die richtige Medikation und Intervention für
die richtigen Patienten zum richtigen Zeitpunkt!"

Der Frankfurter Internist Dr. Peter Kardos berichtete über die
Möglichkeiten und Grenzen der Asthmatherapie in der Praxis. Das erste
Problem sei die sichere Diagnose: "Viele Patienten, die mit der
Diagnose Asthma in meine Praxis kommen, haben überhaupt kein Asthma",
erzählte Kardos. Kaum eine Diagnose sei so schwer einzugrenzen wie
Asthma. So schätze NICE, dass in Großbritannien etwa ein bis zwei
Millionen Menschen auf Asthma behandelt werden, die gar keines haben.
Eine französische Studie mit Schulkindern belege dagegen, dass ein
Drittel der Asthmatiker überhaupt nicht diagnostiziert worden waren.
"Wir haben ein extremes Problem der Unter- und Überdiagnose", so
Kardos. Auch die Unterscheidung zwischen Asthma und COPD sei in
vielen Fällen "Kaffeesatzlesen in der Praxis". Er sei aber sehr froh,
dass es endlich eine Definition des "schweren Asthmas" gebe. Asthma
sei eben ein Überbegriff für viele teils sehr verschiedenste Typen
und Ausprägungen einer Erkrankung der Atemwege. Das erschwere
Diagnose und Therapie. Eine weitere Herausforderung sei die
"furchtbare Vielfalt der Devices", besonders bei Pulverinhalatoren.
Das bewährte Dosieraerosol hingegen habe ein mehr oder weniger
einheitliches Design und eine vergleichbare Handhabung. "Manche Leute
denken, die seien altertümlich, aber sie eignen sich eigentlich sehr
gut für die meisten Patienten zur Asthmakontrolle", so der
niedergelassene Arzt. Kardos rät Kollegen und Patienten regelmäßig,
auf die Homepage der Deutschen Atemwegsliga zu schauen: "Da finden
Sie zu allen Devices kurze Filme, wie diese anzuwenden sind. Das ist
wirklich sehr hilfreich!" So könnten sich Arzt und Patient je nach
Vorliebe mit dem Device vertraut machen - und sich gegebenenfalls
auch zuhause nochmal das Video anschauen. "Das stärkt das
Selbstmanagement und die Compliance", so Kardos.



Pressekontakt:
C hoch 3 Kommunikation
Cornelia Wanke
cipla(at)choch3kommunikation.de
0171/2158954


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Datum: 10.03.2016 - 09:00 Uhr
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