rbb exklusiv: Polizei: Erster Zwischenberichtüber Missstände an Berliner Schießständen ist da
(ots) - Die Interne Revision der Berliner Polizei hat einen
ersten Zwischenbericht zu den Missständen der Berliner Schießstände
vorgelegt. Innensenator Frank Henkel und Polizeipräsident Klaus Kandt
veranlassten nach einem Fernsehbeitrag des rbb Politikmagazins
KLARTEXT diese Sonderprüfung. KLARTEXT fand im Herbst 2015 heraus,
dass die Berliner Polizeibehörden offenbar über Jahre eine massive
Gefährdung der Gesundheit ihrer Polizisten in Kauf genommen hatten.
Damals blieben wichtige Gutachten, die belegten, wie gefährlich die
maroden Schießstände waren, jahrelang unter Verschluss.
Weil die meisten Schießstände nicht über eine ausreichende Be- und
Entlüftung verfügten und über Jahre auch nicht gewartet wurden, waren
die Schützen einem massiven Pulverdampf und giftigen Stoffen wie
Antimon ausgesetzt. In KLARTEXT berichteten mehrere Polizisten von
ihrer Erkrankung der oberen Luftwege und Krebserkrankungen, die sie
auf die Mängel in den Schießständen zurückführten. Besonders
gefährdet waren vor allem die Schießtrainer und die Spezialeinheiten
wie das SEK.
Nach der Berichterstattung in Klartext übergab der Bund Deutscher
Kriminalbeamter (BDK) dem Polizeipräsidenten eine Liste mutmaßlicher
Geschädigter.
Jetzt spricht Polizeipräsident Klaus Kandt in der Sendung Klartext
vom 2.3.2016 von bisher 89 Betroffenen, die nach Auswertung der
Dienstunfälle gesundheitliche Schäden davontrugen. Es soll nun
weitere medizinische Untersuchungen geben, inwieweit die maroden
Schießstände dafür verantwortlich sind. "Wir sind noch nicht am Ende
der Prüfung. Ich setze mich persönlich dafür ein, alles lückenlos
aufzuklären", erklärt Klaus Kandt gegenüber KLARTEXT. Der
Innensenator Frank Henkel erklärt dem Politikmagazin: "Wir haben den
Fernsehbeitrag sehr ernst genommen. Deshalb habe ich jetzt
veranlasst, auch einen externen Prüfer hinzuziehen, dass wir am Ende
sicher sein können, zu den richtigen Ergebnissen gekommen zu sein."
Nach neuesten KLARTEXT-Recherchen ist ein Fall eines Polizisten
bekannt geworden, bei dem eine hohe Konzentration von Antimon im Blut
nachgewiesen wurde. Antimon wurde bis vor einiger Zeit noch beim
Schießen mit bestimmten Patronen freigesetzt. Antimon ist hoch
giftig, krebserregend und kann zum Tod führen. "Dieser Stoff kommt
nur aus dem Bereich durch Abgaben von Schüssen, aus den Pulverdämpfen
heraus. So dass wir davon ausgehen, dass andere auch noch davon
betroffen sein werden", so Michael Böhl, der Vorsitzende des Bundes
Deutscher Kriminalbeamter Berlin.
Mehr dazu am 2.3.2016 in KLARTEXT 22.15 Uhr im rbb
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Datum: 02.03.2016 - 17:34 Uhr
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