KKH um 1,4 Millionen Euro betrogen / Ermittler decken 287 neue Fälle auf
(ots) - Bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse ist im
vergangenen Jahr durch Abrechnungsbetrug ein Schaden von 1,4
Millionen Euro entstanden. Das neunköpfige Ermittlerteam der Kasse
griff bundesweit 287 neue Fälle auf und erstattete in zwölf Fällen
Strafanzeige. "Leider werfen einige schwarze Schafe durch ihr
illegales Verhalten einen Schatten auf eine Branche, in der 99
Prozent aller dort Tätigen nach bestem Wissen und Gewissen ihre
Patienten heilen wollen", sagte KKH-Chef Ingo Kailuweit.
Die höchste Schadenssumme verzeichnete die KKH im Bereich der
Apotheken mit knapp 588.000 Euro. Unter anderem entstanden Schäden
durch so genannte Luftrezepte, die mit der Krankenkasse abgerechnet
wurden, ohne tatsächlich einem Patienten Medikamente auszuhändigen.
323.000 Euro betrug die Schadenssumme im Bereich der ambulanten
Pflege. Hier hat sich zum Bespiel ein Pflegedienst Gelder
erschlichen, indem er Pflegedienstnachweise fälschte und Dienstpläne
für Mitarbeiter erfand. Auf Platz drei bei der Schadenshöhe folgen
Krankengymnasten und Physiotherapeuten, die beispielsweise nicht
erbrachte Leistungen abgerechnet haben.
Die TOP TEN der neu aufgedeckten Fälle 2015 (Fallzahlen in
Klammern):
1. Krankengymnasten/Physiotherapeuten (138)
2. Ambulante Pflege (43)
3. Apotheke (26)
4. Zahnärztliche Leistungen (12)
5. Ärztliche Leistungen (11)
Krankenhaus (11)
7. Fahrkosten (9)
8. Massage / med. Badebetriebe (5)
Orthopädische Hilfsmittel/Sanitätshäuser (5)
10. Ergotherapie (4)
Logopäden (4)
Orthopädietechnik/Orthopädieschuhmacher/Schuhmacher (4)
Anti-Korruptionsgesetz stößt auf Zustimmung
Neben Betrugsfällen mit eindeutig messbaren Schadenssummen hat das
Gesundheitswesen auch mit dem Problem der Korruption massiv zu
kämpfen. In Teilen der Ärzteschaft hat hier bereits ein Umdenken
stattgefunden. "Interessenkonflikte unterscheiden sich grundlegend
von Korruption, sie sind im ärztlichen Berufsalltag häufig
unvermeidlich und müssen nicht zu Fehlverhalten führen", sagte David
Klemperer, Professor für Sozialmedizin und Public Health an der
Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg. "Die mittlerweile
gewachsene Kultur der Offenlegung und des Umgangs mit
Interessenkonflikten dürfte auch dazu geführt haben, dass Ärzte
sensibler gegenüber der eigenen unangemessenen Beeinflussung durch
Geschenke und Vorteile jeder Art von Seiten der Industrie sind. Die
Arzneimittelkommission der Ärzteschaft und die Arbeitsgemeinschaft
der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften haben hier
wichtige Pionierarbeit geleistet." Darüber hinaus ist laut KKH-Chef
Ingo Kailuweit auch die Politik in der Pflicht: "Es wird höchste
Zeit, dass das Anti-Korruptionsgesetz endgültig verabschiedet und
somit eine fast vierjährige Gesetzeslücke endlich geschlossen wird."
Fachtagung mit großem Zulauf
Vom 2. bis 3. März findet bei der KKH die 7. Fachtagung "Betrug im
Gesundheitswesen" statt. Die Veranstaltung gehört mittlerweile zu den
größten und wichtigsten ihrer Art in Deutschland. 200 Experten
diskutieren in Hannover über Strategien für erfolgreiche Ermittlungen
und neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Unter ihnen finden sich
zahlreiche Richter, Staatsanwälte, Wissenschaftler, Rechtsanwälte
sowie Vertreter von Krankenkassen und Verbänden.
Die KKH ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen
Krankenkassen mit 1,8 Millionen Versicherten. Sie gilt als Vorreiter
für innovative Behandlungsmodelle in der gesetzlichen
Krankenversicherung. Rund 4.000 Mitarbeiter bieten einen exzellenten
Service, entwickeln zukunftsweisende Gesundheitsprogramme und
unterstützen die Versicherten bei der Entwicklung
gesundheitsfördernder Lebensstile. Das jährliche Haushaltsvolumen
beträgt rund 5,5 Milliarden Euro. Hauptsitz der KKH ist Hannover.
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Telefon: 0511 2802-1610
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Datum: 02.03.2016 - 13:00 Uhr
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