Gegen die Ausgrenzung von Millionen Frauen / Weltfrauentag (8. März): CBM mahnt bessere Gesundheitsversorgung an
(ots) - Als Merina zum ersten Mal schwanger ist, sind die
18-Jährige aus Tansania und ihr Mann sehr glücklich. "Wir freuten uns
sehr darauf, ein Kind zu bekommen", sagt Merina. Doch ihr Glück
währte nicht lange, denn Merinas Baby starb bei der Geburt. Als sei
dieser Verlust nicht schlimm genug, bildeten sich bei Merina aufgrund
des unglücklich langen Geburtsvorgangs auch noch Vaginalfisteln.
Seitdem war sie inkontinent, roch unangenehm nach Urin. Für die
meisten Frauen führt dies zu sozialer Ausgrenzung. 50.000 bis 100.000
Frauen sind weltweit jedes Jahr neu betroffen. Schätzungen zufolge
leben insgesamt zwei bis dreieinhalb Millionen Frauen mit
Vaginalfisteln. Zum Internationalen Frauentag weist die
Christoffel-Blindenmission (CBM) auf ihr Schicksal hin. Gleichzeitig
mahnt die Entwicklungshilfeorganisation an, dass die
Gesundheitsversorgung von Schwangeren und Müttern ausgebaut werden
muss, um Frauen wie Merina zu helfen.
Vaginalfisteln entstehen durch langandauernde Wehen und
unzureichende medizinische Versorgung bei der Geburt: Der Kopf des
Kindes drückt auf den Geburtskanal und verursacht ein Loch zwischen
Vagina und Blase oder Vagina und Rektum. Auch eine Vergewaltigung
kann zu Fisteln führen. Die betroffenen Frauen leiden nicht nur unter
den oft dramatischen Ursachen, sondern genauso unter den Folgen. Sie
werden von täglichen Aktivitäten ausgeschlossen oder gar vom Ehemann
und der Familie verstoßen.
Heilung und neue Perspektiven statt Minderwertigkeitsgefühle und
Scham
Auch Merina kennt die Probleme: Zum Verlust ihres totgeborenen
Babys kamen Fragen: "Bin ich noch eine Frau? Werde ich geheilt? Kann
ich noch ein Kind bekommen?" Fisteln sind behandelbar, aber viele
Betroffene wissen das nicht oder haben nicht das Geld, die Fahrt ins
Krankenhaus oder die Operation zu bezahlen. So leben Millionen Frauen
jahrzehntelang mit dieser Behinderung.
Merina hatte Glück: Sie traf einen Arzt, der ihr vom
CBM-geförderten CCBRT-Krankenhaus berichtete und sie in die
Einrichtung in der tansanischen Küstenstadt Daressalam überwies. Dort
wurde sie zum einen behandelt, zum anderen lernte sie, dass sie nicht
allein mit diesem Problem war. Merina freut sich auf die Entlassung
aus der Klinik, darauf wieder arbeiten zu können und eines Tages
vielleicht ein Kind zu bekommen.
Seit über 100 Jahren Entwicklungshilfe
In Krankenhäusern wie dem CCBRT in Tansania kümmert sich die
Christoffel-Blindenmission (CBM) um die medizinische Versorgung von
Müttern und ihren Kindern. Ziel ist, Krankheiten und Behinderungen
vorzubeugen. Die CBM zählt zu den größten und ältesten Organisationen
der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland. Sie fördert seit über
100 Jahren Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern. Die
Aufgabe der CBM ist es, das Leben von Menschen mit Behinderungen zu
verbessern, Behinderungen zu vermeiden und gesellschaftliche
Barrieren abzubauen. Die CBM unterstützt zurzeit 672 Projekte in 65
Ländern. Weitere Informationen unter www.cbm.de.
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CBM-Pressestelle: Esther Dopheide, Tel.: 06251/131-191, E-Mail:
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Datum: 02.03.2016 - 11:00 Uhr
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