Westfalenpost: Martin Korte zu Bewertungsportalen: Salomonisch unpraktisch
(ots) - Es hat seinen guten Grund, dass wir in dieser
Zeitung keine Zuschriften veröffentlichen, von denen uns der Autor
nicht bekannt ist. Denn: Viele Menschen, die Böses im Schilde führen,
verstecken sich hinter der Anonymität. Sie mogeln, sie lügen, sie
hetzen. Wir beobachten das bei der Flüchtlings-Diskussion. Das
Internet ist ein Paradies der Anonymität. Deshalb ist das Urteil des
Bundesgerichtshofes zu den Rechten und Pflichten von
Bewertungsportalen durchaus ein wegweisendes. Es garantiert auf der
einen Seite die Persönlichkeitsrechte der Nutzer, fordert aber auf
der anderen Seite ein, dass die Quelle von Bewertungen im Zweifel auf
ihre Seriosität überprüft werden muss. Das ist irgendwie salomonisch.
Aber auch praktikabel? Das wird sich zeigen. Denn die Portale müssen
nun schleunigst ihre allgemeinen Geschäftsbedingungen radikal ändern,
um die Verantwortung auf den Verbraucher abzuwälzen - oder den Laden
zumachen. Es ist kaum davon auszugehen, dass die Nutzer massenhaft
Atteste oder Rechnungen sammeln werden, um ihr Urteil zu
rechtfertigen. Dafür ist der Aufwand zu groß. Wahrscheinlich werden
die Plattformen angezweifelte Bewertungen deshalb einfach löschen.
Ihre Aussagekraft dürfte das nicht gerade steigern.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 01.03.2016 - 22:29 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1327907
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Hagen
Telefon:
Kategorie:
Politik & Gesellschaft
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 29 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Westfalenpost: Martin Korte zu Bewertungsportalen: Salomonisch unpraktisch
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westfalenpost (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).