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NRZ: Fremdenfeinde sind nicht "das Volk" - ein Kommentar von JAN JESSEN

ID: 1323509


(ots) - Mit der Parole "Wir sind das Volk" gaben in der
Wendezeit 1989/90 Hunderttausende Ostdeutsche ihrer Hoffnung auf
Freiheit und auf die Einheit Deutschlands Ausdruck. Es war eine
starke und wichtige Parole, eine die Menschen miteinander verband,
eine, die ihren Teil dazu beitrug, dass die Revolution gewaltfrei
blieb. Heute ist "Wir sind das Volk" zu einem hasserfüllten
Schlachtruf deformiert, missbraucht von fremdenfeindlichen
Bürgerinitiativen, von Pegida, AfD, NPD und anderen rechten
Bewegungen. "Wir sind das Volk" ist im Jahr 2016 durchdrungen von
völkischen Untertönen, es wird geschrien von Menschen, die ausgrenzen
wollen und die eine blinde Wut auf die demokratische gewählte
Regierung Deutschlands eint. Wenn die Parole heute gegrölt wird, geht
sie immer öfter mit der Anwendung physischer und psychischer Gewalt
einher. Es ist eine Schande. Natürlich sind die, die sich da in
Clausnitz an weinenden und verängstigten Kindern und Frauen ergötzen,
oder die, die in Bautzen den Brand eines Flüchtlingsheims bejubelt
haben, nicht "das Volk". Es sind unanständige, geschichtsvergessene
Menschen, die verdrängt haben, wie sehr ihnen vor gar nicht allzu
langer Zeit Solidarität geholfen hat. Selbstverständlich sind
Rassismus und Fremdenfeindlichkeit kein spezifisch ostdeutsches
Problem. Seine wutverzerrte Fratze zeigt der Hass dort aber häufiger
als im Westen, vielleicht, weil im Osten mehr enttäuschte Hoffnungen
sind, sich dort mehr Menschen als Vereinigungs-Verlierer fühlen und
sich in Lebenswirklichkeiten eingegraben haben, in denen Fremde als
feindliche Eindringlinge und Bedrohung empfunden werden. Grund für
Optimismus gibt, dass der weitaus größte Teil des Volkes empört und
entsetzt ist über das, was in den vergangenen Tagen geschehen ist.
Deutschland ist kein kaltes, herzloses Land. Noch lange nicht.







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THOMAS SEIM
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Datum: 21.02.2016 - 18:21 Uhr
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