InternetIntelligenz 2.0

kostenlos Pressemitteilungen einstellen | veröffentlichen | verteilen

Pressemitteilungen

 

Westfalenpost: Blamable Samtpfötigkeit

Von Knut Pries

ID: 1322956


(ots) - Europa hat es derzeit mit dreierlei Türkei zu tun:
Da ist zum einen die "gelenkte Demokratie" des Staatspräsidenten
Erdogan. Alsdann gibt es den eigenwilligen und nur in Grenzen
berechenbaren Nato-Verbündeten. Und schließlich ist Erdogans Reich
neuerdings Schlüsselpartner bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise.
Es fragt sich, ob diese prekäre Dreifaltigkeit auf einen Nenner geht.
Das nämlich müsste sie, soll aus dem ewigen Kandidaten irgendwann das
EU-Mitglied Türkei werden Vorerst entwickeln sich die Dinge
gegenläufig. Wie der jüngste Bericht der EU im Herbst festhielt,
rückt die Türkei unter dem autoritären und unduldsamen Erdogan
innenpolitisch nicht etwa näher an die EU und ihr Verständnis von
Demokratie, Grundfreiheiten und Minderheitenschutz heran. Dessen
ungeachtet setzt die EU - und niemand mehr als die langjährige
Türkei-Skeptikerin Merkel - darauf, dass Ankara entscheidende
Hilfestellung dabei leistet, den Treck der Flüchtlinge unter
Kontrolle zu bringen und drastisch auszudünnen. Zur Belohnung gibt es
den Neustart der Beitrittsverhandlungen. Man kann angesichts der
plötzlichen Großzügigkeit auf moralische Blindheit und einen Verrat
der eigenen Prinzipien erkennen. Die Samtpfötigkeit ist blamabel. Das
heißt aber nicht, dass der Abbruch der Beitrittsgespräche und die
Stornierung der Perspektive Mitgliedschaft die einzig saubere Haltung
wären. Es geht ja nicht um ein EU-Ticket für Erdogan. Derzeit und bis
auf weiteres steht die Frage der Mitgliedschaft gar nicht an. Sie ist
auch lediglich in Aussicht gestellt - falls die Türkei die
Voraussetzungen erfüllt. Der Verzicht auf die Beitrittsperspektive
wäre indes moralisch nicht gerechtfertigt und politisch ein Fehler.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160




Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



PresseKontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Kurdenkonflikt
BERLINER MORGENPOST: In den Sand gesetzt / Kommentar von Isabell Jürgens
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 18.02.2016 - 21:02 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1322956
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:

Hagen


Telefon:

Kategorie:

Politik & Gesellschaft


Anmerkungen:


Dieser Fachartikel wurde bisher 35 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
"Westfalenpost: Blamable Samtpfötigkeit

Von Knut Pries
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalenpost (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Westfalenpost



 

Wer ist Online

Alle Mitglieder: 50.269
Registriert Heute: 0
Registriert Gestern: 0
Mitglied(er) online: 0
Gäste Online: 31


Bitte registrieren Sie sich hier. Als angemeldeter Benutzer nutzen Sie den vollen Funktionsumfang dieser Seite.