InternetIntelligenz 2.0

kostenlos Pressemitteilungen einstellen | veröffentlichen | verteilen

Pressemitteilungen

 

EU-Ministerkonferenz in Amsterdam - Staatssekretär Lutz Stroppe: "Kein Staat kann den weltweiten Anstieg von Antibiotika-Resistenzen alleine aufhalten"

ID: 1318727


(ots) - Es ist eine der dringendsten
internationalen Aufgaben: Die Ausbreitung gefährlicher resistenter
Mikrobakterien zu stoppen. Die EU-Gesundheitsminister beraten dazu
bei ihrer Konferenz am Dienstag und Mittwoch in Amsterdam über
weitere Maßnahmen, die die Erforschung und Entwicklung neuer
Antibiotika voranbringen sollen. Lutz Stroppe, Staatssekretär im
Bundesgesundheitsministerium, spricht im Interview mit Pharma Fakten
über die Ziele und aktuellen Aktionspläne in der europäischen
Gesundheitspolitik.

Welche Bedeutung hat die Konferenz der EU-Gesundheitsminister in
Amsterdam beim Kampf gegen die Ausbreitung multiresistenter Erreger?

Lutz Stroppe: Kein Staat kann den weltweiten Anstieg von
Antibiotika-Resistenzen alleine aufhalten (http://ots.de/TTkw2).
Deshalb ist es wichtig, dass das Thema auf der internationalen Agenda
bleibt und wir in Europa sowie international an einem Strang ziehen.
Auch aus diesem Grund haben wir die Bekämpfung von
Antibiotika-Resistenzen (http://ots.de/9GiHU) zu einem zentralen
Thema der G7-Präsidentschaft im letzten Jahr gemacht. Dabei verfolgen
wir gemeinsam mit unseren Partnern den "One-Health"-Ansatz
(http://www.onehealthinitiative.com).

Ziel der Konferenz in Amsterdam ist es, Lücken in den Maßnahmen
der EU gegen Antibiotika-Resistenzen zu identifizieren und
Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Der Globale Aktionsplan zur
Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen der WHO (http://ots.de/zeAOf)
gibt dabei den Rahmen vor. Die Konferenz dient der Diskussion der
erforderlichen nächsten Schritte, um die Bekämpfung von
Antibiotika-Resistenzen weiter voranzutreiben und so auf europäischer
Ebene die Vorgaben des Globalen Aktionsplans der WHO zeitgerecht
umzusetzen. Gefordert von der WHO sind unter anderem nationale
Aktionspläne gegen Antibiotika-Resistenzen - hier ist Deutschland




bereits mit der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) 2020
(http://ots.de/z5rkm) vorangegangen.

Forscher fordern schon seit langem neue Bemühungen in der
Antibiotika-Forschung. Warum bewegt sich politisch erst jetzt etwas?

Stroppe: Auf europäischer Ebene wurde das Problem der mangelnden
Entwicklung neuer Antibiotika schon im EU-Aktionsplan zur Bekämpfung
von Antibiotika-Resistenzen 2011 adressiert. Forschung und
Entwicklung von Antibiotika wurden durch verschiedene Maßnahmen
unterstützt. Ein gutes Beispiel dafür ist die Innovative Medicines
Initiative (IMI)(http://www.imi.europa.eu/). Sie wird von der
Europäischen Union und dem europäischen Dachverband der
pharmazeutischen Industrie, EFPIA, getragen und beschäftigt sich mit
der Forschung und Entwicklung von neuen Antibiotika.

Außerdem bündelt die Joint Programming Initiative AMR
(http://www.jpiamr.eu/) europäische Forschungsaktivitäten zu
Antibiotika-Resistenzen und vermeidet so Doppelungen. Die Initiative
beschäftigt sich unter anderem mit der Identifizierung neuer
Leitmoleküle für die Entwicklung neuer antimikrobieller Medikamente.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt im Rahmen
der Projektförderung Aktivitäten zur Forschung und Entwicklung neuer
Antibiotika auf nationaler, etwa im Rahmen des Deutschen Zentrums für
Infektionsforschung, und europäischer Ebene. Im Globalen Aktionsplan
der WHO von 2015 wurde das Thema ebenfalls aufgegriffen und weltweite
Maßnahmen vorgesehen.

Welche Rahmenbedingungen brauchen wir, um Anreize für die
Entwicklung neuer Antibiotika zu schaffen?

Stroppe: In Deutschland waren solche Anreizsysteme ein wichtiges
Thema im Rahmen des Pharma-Dialoges (http://ots.de/E0an5) der
Bundesregierung. Um langfristig den Nachschub von Antibiotika mit
neuem Wirkmechanismus sicher zu stellen, ist jedoch eine
Zusammenarbeit auf internationaler Ebene erforderlich. Neben anderen
Aspekten haben die G7-Gesundheitsminister (http://ots.de/KJuAq ) auf
Vorschlag von Deutschland im vergangenen Jahr Maßnahmen zur Förderung
der Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika diskutiert und sich
darauf verständigt, mögliche Anreizmechanismen für die Entwicklung
neuer Antibiotika zu prüfen. Wir bleiben an diesem Thema dran - einen
wichtigen Beitrag wird die von Deutschland im Oktober 2016
ausgerichtete Expertenkonferenz leisten.



Pressekontakt:
Stefan Rebein
Andreas Jankowiak
Redaktion Pharma Fakten

www.pharma-fakten.de
E-Mail: redaktion(at)pharma-fakten.de
http://twitter.com/pharmafakten
Tel.: +49 251 98776-83


Themen in diesem Fachartikel:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:



Leseranfragen:



PresseKontakt / Agentur:



drucken  als PDF  an Freund senden  brainLight im World Trade Center Kopenhagen
Trotz BGH Urteil werden nikotinhaltige Liquids weiter verkauft / Das Montag veröffentlichte Urteil sorgte für Wirbel bei E-Zigaretten Nutzern und Händlern - Verkauf geht trotzdem normal weiter
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 09.02.2016 - 14:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1318727
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:

Amsterdam / Münster


Telefon:

Kategorie:

Gesundheit & Medizin


Anmerkungen:


Dieser Fachartikel wurde bisher 46 mal aufgerufen.


Der Fachartikel mit dem Titel:
"EU-Ministerkonferenz in Amsterdam - Staatssekretär Lutz Stroppe: "Kein Staat kann den weltweiten Anstieg von Antibiotika-Resistenzen alleine aufhalten"
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

PHARMA FAKTEN (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Brustkrebs entfernt - Rückfall nicht ausgeschlossen ...

Der Tumor wurde operativ entfernt - und trotzdem ist die Erkrankung eines Tages wieder da. So geht es nicht wenigen Patient:innen. Beim hormonrezeptorpositiven (HR+) Brustkrebs kommt es oft sogar erst nach fünf oder mehr Jahren zu einem Rückfall. Z ...

Alzheimer-Erkrankung: Die Versorgung neu denken ...

Große Fortschritte in Diagnostik und Therapie der Demenzerkrankung Alzheimer sind in nächster Zukunft zu erwarten. Sie werden die bisherige Behandlung der Krankheit auf den Kopf stellen. Was muss passieren, dass diese Innovationen bei den Menschen ...

Alle Meldungen von PHARMA FAKTEN



 

Wer ist Online

Alle Mitglieder: 50.269
Registriert Heute: 0
Registriert Gestern: 0
Mitglied(er) online: 0
Gäste Online: 40


Bitte registrieren Sie sich hier. Als angemeldeter Benutzer nutzen Sie den vollen Funktionsumfang dieser Seite.