ZDF-Magazin "Frontal 21": Charité kassiert gut eine Million Euro von Coca-Cola / foodwatch kritisiert fragwürdige Sponsorengelder
(ots) - Das Institut für Genderforschung in der Medizin an
der Berliner Charité hat sich in den vergangenen fünf Jahren vom
Getränke-Konzern Coca-Cola mit insgesamt knapp über eine Million Euro
sponsern lassen. Das geht aus Zahlen hervor, die Coca-Cola
Deutschland kürzlich veröffentlicht und die Verbraucherorganisation
"foodwatch" jetzt ausgewertet hat. Die Ergebnisse liegen dem
ZDF-Magazin "Frontal 21" (Sendung am Dienstag, 2. Februar 2016, 21.00
Uhr) exklusiv vor.
Mit dem Sponsoring von Coca-Cola sollte die Herzgesundheit bei
Frauen besser erforscht und die Öffentlichkeit für das Thema
sensibilisiert werden. Dafür hat die Direktorin des Instituts unter
anderem die Initiative "Hör auf Dein Herz" mit dem Partner Coca-Cola
light gestartet. Auf der Webseite der Aktion heißt es: "Mit einer
ausgewogenen und gesunden Ernährung, viel Bewegung und dem Verzicht
auf das Rauchen beispielsweise können wir viele Risikofaktoren für
die Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen selbst beeinflussen und
damit das Risiko, daran zu erkranken, entscheidend senken."
Der Gesundheitsexperte von "foodwatch", Oliver Huizinga, verwies
gegenüber "Frontal 21" darauf, dass zuckerhaltige Getränke
mitverantwortlich seien für Übergewicht und Diabetes Typ 2 und damit
auch für Herzerkrankungen: "Es ist daher natürlich naiv zu glauben,
dass gerade Coca-Cola, der Weltmarktführer für Zuckergetränke, ein
geeigneter Partner für Gesundheitsprogramme und für
Gesundheitsinitiativen ist." "foodwatch" fordert ein sofortiges Ende
der Kooperation: "Es ist so, dass die Charité diese inakzeptable
Kooperation aus unserer Sicht sofort beenden muss. Coca-Cola möchte
sich ausschließlich reinwaschen." Coca-Cola Deutschland erklärt auf
Nachfrage des ZDF-Magazins, man sei "stolz" auf diese Partnerschaft.
Man habe damit einen Beitrag für dieses wichtige Anliegen leisten
können. Und weiter heißt es: "Wir haben dabei die Bekanntheit der vor
allem bei Frauen beliebten Marke Coca-Cola light dafür eingesetzt, um
Frauen auf dieses Thema aufmerksam zu machen."
Die Charité rechtfertigt die finanzielle Partnerschaft mit
Coca-Cola damit, dass Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit des
Instituts und der Charité in keiner Weise verletzt worden seien. Die
Verwaltung der Charité habe vor Abschluss die Vereinbarungen mit dem
Soft-Drink-Konzern geprüft. Dennoch teilt die Charité jetzt mit: "Die
Forschungsprojekte sind abgeschlossen und eine Verlängerung der
Unterstützung ist nicht geplant."
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(Michael Hölting)
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Datum: 02.02.2016 - 19:00 Uhr
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