FreieÄrzteschaft: Mit der Gebührenreform droht Medizin nach Kassenlage
(ots) - Wenn am Samstag auf einem Sonder-Ärztetag in Berlin
über die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) diskutiert wird, geht es um
ziemlich viel - für Ärzte wie Patienten. "Sollte die GOÄ so umgesetzt
werden, wie Bundesärztekammer, Private Krankenversicherer (PKV) und
Vertreter der Länder bis dato verhandelt haben, dann droht auch aus
der Privatmedizin eine Medizin nach Kassenlage zu werden", sagte
Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft, am Dienstag in
Essen. "Millionen von Privatpatienten und Selbstzahlern werden
Einschränkungen medizinischer Leistungen erleben."
Als besonders problematisch sieht die Freie Ärzteschaft die
geplante Gemeinsame Kommission (GeKo). Darin sollen neben
Ärztevertretern erstmals die Privaten Krankenversicherungen, also
börsennotierte Unternehmen, sowie die Beihilfe, also der Staat,
sitzen und über die Gesundheitsversorgung mitentscheiden. Dietrich:
"Gewinnorientierung der Konzerne und Spardruck der klammen Länder
würden der freien Medizin die Luft nehmen. PKV und Beihilfe dürfen
gar nicht in einer solchen Kommission sein. Denn die Entscheidung,
welche und wie viel Medizin ein Patient bekommt, sollen Arzt und
Patient fachlich und wirtschaftlich unabhängig treffen können."
Medizin nach Kassenlage dürfe es weder in der Kassen- noch in der
Privatmedizin geben.
Wenngleich die Realität der Kassenmedizin bereits eine andere sei.
Chronische Unterfinanzierung habe die ambulante Medizin in den
vergangenen Jahren bereits deutlich verschlechtert. Doch damit nicht
genug: Auch die rund 70 Millionen gesetzlich Krankenversicherten
würden den Aderlass durch eine neue GOÄ nach aktuellem Konzept
spüren, betont Dietrich. "Viele Praxisärzte finanzieren aus den
privatmedizinischen Einnahmen die Kassenmedizin mit, kaufen
beispielsweise mit den Privateinnahmen ein modernes Ultraschallgerät,
das dann ebenso bei Kassenpatienten zum Einsatz kommt. Sinkende
Privathonorare machen dann so manche Investition unmöglich." Auch die
Kliniken kalkulierten mit den Honoraren ihrer Ärzte, die zur
Abrechnung wahlärztlicher Leistungen befugt sind. Das komme allen
Patienten zu Gute.
Über die Freie Ärzteschaft e.V.
Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den
Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und
zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene
Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des
Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der
FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im
Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.
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Datum: 19.01.2016 - 12:47 Uhr
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