Ostthüringer Zeitung: Jörg Riebartsch kommentiert: Verrohung der Sitten
(ots) - Was ist nur los mit Deutschland und den Deutschen? Im
mecklenburgischen Wismar wird ein junger Aktivist der Linkspartei
niedergestochen. In Leipzig werden durch linksradikale Randale 69
Polizisten verletzt. Politiker wie Journalisten erhalten
Morddrohungen. Demonstranten zeigen die Bundeskanzlerin an einem
Galgen baumelnd. Berichterstatter bei solchen Veranstaltungen werden
getreten und geschlagen. In Thüringen haben sich manche Patienten
angewöhnt, ihre Ärzte anzupöbeln. In Hessen wird auf ein
Asylbewerberheim geschossen. Männlicher Mob erklärt Frauen an
Silvester zur Jagdbeute, belästigt diese sexuell und raubt sie aus.
Bei der Einweihung der Europäischen Zentralbank in Frankfurt wird die
Polizei von autonomen Gruppen gezielt und geplant angegriffen. Und
angeblich gibt es Stadtteile in deutschen Großstädten, in die sich
die Ordnungshüter gar nicht mehr hineintrauen. Schnell ist die Rede
von rechtsfreien Räumen.
Im Land der Dichter und Denker, der Tüftler und Erfinder, herrscht
keine Ordnung mehr. Bedenklich: Nicht die Straftaten an sich wie
Vergewaltigung, Körperverletzung, schwerer Landfriedensbruch oder
Mordversuch treiben das Volk und eine zunehmend hilflos reagierende
Politik in die Empörung, sondern der Streit darum, wer die Straftaten
begangen hat. Dass die keineswegs vollständige Sündenliste des
momentanen Deutschlands offenbar bereits als Alltag hingenommen wird,
scheint niemanden zu stören. Dabei wäre es wichtig, sich gerade daran
zu ereifern. Wie kann es sein, dass man fehlenden Respekt, der mühe-
und nahtlos in Straftaten übergeht, mit dem Achselzucken des Zynismus
hinnimmt und stattdessen die Herkunft oder politische Haltung der
Täter als wesentlichen Grund für die eigene Empörung herhalten muss?
Je nach eigenem politischen Standort sind die Straftaten dann
entweder nicht so schlimm oder ganz doll schlimm oder die Straftaten
werden nur instrumentalisiert - vom Andersdenkenden.
Lasst die Sitten in diesem Land nicht weiter verrohen.
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Datum: 08.01.2016 - 19:21 Uhr
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