Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Fangewalt im Fußball
Konsequent bestrafen
Carolin Nieder-Entgelmeier
(ots) - Die dritte Halbzeit, in der sich Fußballfans mit
Gewaltausbrüchen und Zerstörungswut austoben, kostet die
Allgemeinheit viel Geld und Nerven. Eine Bilanz der vergangenen drei
Wochen zeigt, wie extrem sich Fußballfans verhalten, wenn sie auf
rivalisierende Fans treffen oder einfach Lust auf Zerstörung haben:
Hannover-96-Fans zertrümmern einen Regionalexpress, greifen
Polizisten mit Pyrogeschossen an, überfallen einen Kiosk und werfen
ein Auto um. Eintracht-Frankfurt-Fans verbrennen auf den Rängen
Flaggen des Rivalen SV Darmstadt 98 und gefährden unbeteiligte
Zuschauer. Anhänger des FC Bayern München und des VfL Bochum
verabreden sich und prügeln minutenlang auf Schalke-Fans ein, obwohl
sowohl ein zehnjähriger Junge, als auch ein blinder Mann involviert
sind. Die Vereine haben sich von den Straftaten ihrer Fans
distanziert, Konsequenzen haben sie nicht gezogen. Die
Verantwortlichen lassen bislang lediglich verlauten, dass die
Vorfälle intern aufgearbeitet werden, weil sie nicht pauschal eine
gesamte Fangruppe bestrafen können. Doch genau das können und müssen
Vereine, wenn sie künftig verhindern wollen, dass Fans weiter in
ihrem Namen Menschen verletzen und öffentliche Verkehrsmittel
zerstören. Mit dem Entzug von Privilegien wie Dauerkarten können
Vereine unmittelbar nach Gewaltausbrüchen zeigen, dass es auch im
Fußball Grenzen gibt. Diese Grenzen überschreiten nicht nur
gewalttätige Fans, sondern auch friedliche Fans, die die Gewalt ihrer
Kollegen dulden, nur weil sie derselben Gruppe angehören. Diese
falschverstandene Kumpanei sorgt durch den viel beschworenen
Gruppenzusammenhalt dafür, dass sich Gewalttäter sicher fühlen, weil
sie nicht belangt werden. Deshalb dürfen Vereine nicht länger klein
beigeben und müssen ihren Fans unmissverständlich klar machen, dass
Gewalt bestraft wird. Gewalttätige Fans schaden nicht nur ihren
Opfern und der Allgemeinheit. Sie und die Vereine, die zuschauen,
schaden vor allem dem Sport, weil sie die Emotionen des Fußballs
ausnutzen, um ihre Aggressionen auszuleben.
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Datum: 10.12.2015 - 20:30 Uhr
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